Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.15. Sept. Unser Wandel (unser Bürgerrecht) ist im Himmel.* (Darum) freuet Fort! fort; zum Himmel zu! was wilt du hier verweilen? Du bist ein Pilgerim, du must nach Zion eilen; * Phil. 3, 20. Wie selig ist nun der, dem, was ins Auge fällt, Und diese Welt erfreut, ja alles wird benommen: + Luc. 10, 10. Denn dadurch wird er erst das Eine recht bekommen, Das alles übertrifft, die Freude jener Welt. ** Col. 3, 1. Wer diese Freud' erblickt, den kan hier nichts betrüben, Warum? Er siehet sich dort oben angeschrieben. Fort nun, du findest hier und dort doch keine Ruh: Drum laß die Losung seyn: Fort, fort! zum Himmel zu! 15. Sept. Unſer Wandel (unſer Bürgerrecht) iſt im Himmel.* (Darum) freuet Fort! fort; zum Himmel zu! was wilt du hier verweilen? Du biſt ein Pilgerim, du muſt nach Zion eilen; * Phil. 3, 20. Wie ſelig iſt nun der, dem, was ins Auge fällt, Und dieſe Welt erfreut, ja alles wird benommen: † Luc. 10, 10. Denn dadurch wird er erſt das Eine recht bekommen, Das alles übertrifft, die Freude jener Welt. ** Col. 3, 1. Wer dieſe Freud’ erblickt, den kan hier nichts betrüben, Warum? Er ſiehet ſich dort oben angeſchrieben. Fort nun, du findeſt hier und dort doch keine Ruh: Drum laß die Loſung ſeyn: Fort, fort! zum Himmel zu! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0270" n="258"/> <div n="2"> <dateline>15. <hi rendition="#aq">Sept.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">U</hi><hi rendition="#fr">nſer Wandel</hi> (unſer Bürgerrecht) <hi rendition="#fr">iſt im Himmel.</hi><note xml:id="phil3" next="#phil4" place="end" n="*"/> (Darum) freuet<lb/><hi rendition="#fr">euch, daß eure Namen im Himmel angeſchrieben ſind.</hi><note xml:id="luc7" next="#luc8" place="end" n="†"/> (Und)<lb/><hi rendition="#fr">trachtet nach dem, das droben iſt, und nicht nach dem, das auf Erden<lb/> iſt.</hi><note xml:id="col1" next="#col2" place="end" n="**"/> Ein Chriſt iſt hier nur auf der Reiſe, und als in der Nachtherberge, da<lb/> verlangt er es nicht ſo bequem; ſein Ziel, ſein Bürgerrecht iſt im Himmel:<lb/> dahin geht ſein Wirken, Leiden, Beten, ſein Handel und Wandel. O HErr,<lb/> ſo laß mich auch dis Ziel unverrückt vor Augen haben, und alles, alles dahin<lb/> richten und bey allem mich fragen: Schickt ſich auch das zum Himmel? zum<lb/> Sinn und Sitten jener Himmelsbürger, ja des himmliſchen Bräutigams?</p><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#fr">Fort! fort; zum Himmel zu!</hi> was wilt du hier verweilen?</l><lb/> <l>Du biſt ein Pilgerim, du muſt nach Zion eilen; <note xml:id="phil4" prev="#phil3" place="end" n="*">Phil. 3, 20.</note></l><lb/> <l>Wie ſelig iſt nun der, dem, was ins Auge fällt,</l><lb/> <l>Und dieſe Welt erfreut, ja alles wird benommen: <note xml:id="luc8" prev="#luc7" place="end" n="†">Luc. 10, 10.</note></l><lb/> <l>Denn dadurch wird er erſt das <hi rendition="#fr">Eine</hi> recht bekommen,</l><lb/> <l>Das alles übertrifft, die Freude jener Welt. <note xml:id="col2" prev="#col1" place="end" n="**">Col. 3, 1.</note></l><lb/> <l>Wer dieſe Freud’ erblickt, den kan hier nichts betrüben,</l><lb/> <l>Warum? Er ſiehet ſich <hi rendition="#fr">dort oben angeſchrieben.</hi></l><lb/> <l><hi rendition="#fr">Fort nun,</hi> du findeſt hier und dort doch keine Ruh:</l><lb/> <l>Drum laß die Loſung ſeyn: <hi rendition="#fr">Fort, fort! zum Himmel zu!</hi></l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [258/0270]
15. Sept.
Unſer Wandel (unſer Bürgerrecht) iſt im Himmel.
*
(Darum) freuet
euch, daß eure Namen im Himmel angeſchrieben ſind.
†
(Und)
trachtet nach dem, das droben iſt, und nicht nach dem, das auf Erden
iſt.
**
Ein Chriſt iſt hier nur auf der Reiſe, und als in der Nachtherberge, da
verlangt er es nicht ſo bequem; ſein Ziel, ſein Bürgerrecht iſt im Himmel:
dahin geht ſein Wirken, Leiden, Beten, ſein Handel und Wandel. O HErr,
ſo laß mich auch dis Ziel unverrückt vor Augen haben, und alles, alles dahin
richten und bey allem mich fragen: Schickt ſich auch das zum Himmel? zum
Sinn und Sitten jener Himmelsbürger, ja des himmliſchen Bräutigams?
Fort! fort; zum Himmel zu! was wilt du hier verweilen?
Du biſt ein Pilgerim, du muſt nach Zion eilen;
* Phil. 3, 20.
Wie ſelig iſt nun der, dem, was ins Auge fällt,
Und dieſe Welt erfreut, ja alles wird benommen:
† Luc. 10, 10.
Denn dadurch wird er erſt das Eine recht bekommen,
Das alles übertrifft, die Freude jener Welt.
** Col. 3, 1.
Wer dieſe Freud’ erblickt, den kan hier nichts betrüben,
Warum? Er ſiehet ſich dort oben angeſchrieben.
Fort nun, du findeſt hier und dort doch keine Ruh:
Drum laß die Loſung ſeyn: Fort, fort! zum Himmel zu!
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