Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.11. Sept. Und dieweil Mose seine Hände empor hielt, siegete Israel; wenn Ach! wie werden doch so bald Sünd' und Welt im Herzen toben, Wenn man träg' im Beten wird und nicht immer wacht und kämpft! Aber sind die Hände nur im Gebet zu GOtt erhoben, O! so wird der Sünden Macht, Welt und Satan bald gedämpft. Jeder Seufzer ist ein Pfeil, der dem Feind ins Herze fliegt: Doch die Hände sind oft schwer, im Gebet vor GOtt zu ringen; Drum ermüde nicht zu beten, daß der Feind dich nicht besiegt. Denn, weil du noch seufzen kanst, wird dich gar kein Feind be- * 2 Mos. 17, 11-13. ** 2 Kön. 13, 17-19. zwingen.11. Sept. Und dieweil Moſe ſeine Hände empor hielt, ſiegete Iſrael; wenn Ach! wie werden doch ſo bald Sünd’ und Welt im Herzen toben, Wenn man träg’ im Beten wird und nicht immer wacht und kämpft! Aber ſind die Hände nur im Gebet zu GOtt erhoben, O! ſo wird der Sünden Macht, Welt und Satan bald gedämpft. Jeder Seufzer iſt ein Pfeil, der dem Feind ins Herze fliegt: Doch die Hände ſind oft ſchwer, im Gebet vor GOtt zu ringen; Drum ermüde nicht zu beten, daß der Feind dich nicht beſiegt. Denn, weil du noch ſeufzen kanſt, wird dich gar kein Feind be- * 2 Moſ. 17, 11-13. ** 2 Kön. 13, 17-19. zwingen.<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0266" n="254"/> <div n="2"> <dateline>11. <hi rendition="#aq">Sept.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">U</hi><hi rendition="#fr">nd dieweil Moſe ſeine Hände empor hielt, ſiegete Iſrael; wenn<lb/> er aber ſeine Hände niederließ, ſiegete Amaleck: Aber die Hände<lb/> Moſe waren ſchwer ꝛc.<note xml:id="mos5" next="#mos6" place="end" n="*"/> Und er</hi> (der König Iſrael) <hi rendition="#fr">ſchoß. Er</hi> (Eliſa)<lb/><hi rendition="#fr">aber ſprach: Ein Pfeil des Heils vom HErrn, wider die Syrer. Und<lb/> er</hi> (der König) <hi rendition="#fr">ſchlug dreymal, und ſtund ſtille. Und</hi> (Eliſa) <hi rendition="#fr">ſprach:<lb/> Hätteſt du fünf oder ſechs mal geſchlagen, du würdeſt die Syrer ge-<lb/> ſchlagen haben, bis ſie aufgerieben wären.<note xml:id="koen1" next="#koen2" place="end" n="**"/> Je mehr Gebet, ie mehr<lb/> Sieg.</hi> Jeder <hi rendition="#fr">Seufzer</hi> iſt ein Hieb und Schleuder-Stein an den alten Men-<lb/> ſchen, wenn ſich der auch wie ein Goliath ſtellte. Er muß ſterben, doch nur<lb/> nach und nach. Ach HErr, gib nur Ernſt im Gebet und Begierde zum Worte!</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Ach! wie werden doch ſo bald Sünd’ und Welt im Herzen toben,</l><lb/> <l>Wenn man träg’ im Beten wird und nicht immer wacht und kämpft!</l><lb/> <l>Aber ſind die Hände nur im Gebet zu GOtt erhoben,</l><lb/> <l>O! ſo wird der Sünden Macht, Welt und Satan bald gedämpft.</l><lb/> <l>Jeder <hi rendition="#fr">Seufzer</hi> iſt ein <hi rendition="#fr">Pfeil,</hi> der dem Feind <hi rendition="#fr">ins Herze</hi> fliegt:</l><lb/> <l>Doch die Hände ſind oft ſchwer, im Gebet vor GOtt zu ringen;</l><lb/> <l>Drum ermüde nicht zu beten, daß der Feind dich nicht beſiegt.</l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Denn, weil du noch ſeufzen kanſt, wird dich gar kein Feind be-</hi> </l><lb/> <l> <note xml:id="mos6" prev="#mos5" place="end" n="*">2 Moſ. 17, 11-13.</note> <note xml:id="koen2" prev="#koen1" place="end" n="**">2 Kön. 13, 17-19.</note> <hi rendition="#fr">zwingen.</hi> </l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [254/0266]
11. Sept.
Und dieweil Moſe ſeine Hände empor hielt, ſiegete Iſrael; wenn
er aber ſeine Hände niederließ, ſiegete Amaleck: Aber die Hände
Moſe waren ſchwer ꝛc.
*
Und er (der König Iſrael) ſchoß. Er (Eliſa)
aber ſprach: Ein Pfeil des Heils vom HErrn, wider die Syrer. Und
er (der König) ſchlug dreymal, und ſtund ſtille. Und (Eliſa) ſprach:
Hätteſt du fünf oder ſechs mal geſchlagen, du würdeſt die Syrer ge-
ſchlagen haben, bis ſie aufgerieben wären.
**
Je mehr Gebet, ie mehr
Sieg. Jeder Seufzer iſt ein Hieb und Schleuder-Stein an den alten Men-
ſchen, wenn ſich der auch wie ein Goliath ſtellte. Er muß ſterben, doch nur
nach und nach. Ach HErr, gib nur Ernſt im Gebet und Begierde zum Worte!
Ach! wie werden doch ſo bald Sünd’ und Welt im Herzen toben,
Wenn man träg’ im Beten wird und nicht immer wacht und kämpft!
Aber ſind die Hände nur im Gebet zu GOtt erhoben,
O! ſo wird der Sünden Macht, Welt und Satan bald gedämpft.
Jeder Seufzer iſt ein Pfeil, der dem Feind ins Herze fliegt:
Doch die Hände ſind oft ſchwer, im Gebet vor GOtt zu ringen;
Drum ermüde nicht zu beten, daß der Feind dich nicht beſiegt.
Denn, weil du noch ſeufzen kanſt, wird dich gar kein Feind be-
* 2 Moſ. 17, 11-13.
** 2 Kön. 13, 17-19.
zwingen.
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