Verlaß mich nicht, HErr, mein GOtt, sey nicht ferne von mir. Ps. 38, 22. Göttl. Antw. Es sollen wol Berge weichen, und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens (den hat GOtt mit uns in der H. Tause gemacht,) soll nicht hinfallen, spricht der HErr, dein Erbarmer. Du Elende, über die alle Wetter gehen; und du Trostlose, siehe, ich will deine Steine wie einen Schmuck legen, u. will deinen Grund mit Sapphiren legen, und deine Fenster aus Crystallen machen, und deine Thore von Rubi- nen, und alle deine Gränzen von erwählten Steinen etc. Es. 54, 10-15. Wer nie trostlos ist, dem schmeckt dis nicht. HErr, du hast mich in grosser Noth dadurch erquickt. Du wirst nun alles pünctlich erfüllen: denn ich traue drauf, auch ohne Gefühl, und halte dich dabey. Du, mein ewig treuer Bun- des-GOtt wirst mich nicht verlassen, sondern durch alles fördern, schmücken und herrlich hindurch führen, solten auch alle Wetter über mich, und alles zu Grunde gehen Nein, du kanst mich nicht lassen, wo bliebe deine Bundes-Treu? Wenn alles muß zu Grunde gehen, so bleibt doch GOttes Friedens-Bund.
O theures Wort! o tiefer Grund, der ewig, ewig, bleibet stehen! Da kan ich vesten Fuß nun fassen, GOtt hält gewiß, was er verspricht, Er weicht mit seiner Gnade nicht. Wie kan mich mein Erbarmer lassen?
8. Sept.
Verlaß mich nicht, HErr, mein GOtt, ſey nicht ferne von mir. Pſ. 38, 22. Göttl. Antw. Es ſollen wol Berge weichen, und Hügel hinfallen, aber meine Gnade ſoll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens (den hat GOtt mit uns in der H. Tauſe gemacht,) ſoll nicht hinfallen, ſpricht der HErr, dein Erbarmer. Du Elende, über die alle Wetter gehen; und du Troſtloſe, ſiehe, ich will deine Steine wie einen Schmuck legen, u. will deinen Grund mit Sapphiren legen, und deine Fenſter aus Cryſtallen machen, und deine Thore von Rubi- nen, und alle deine Gränzen von erwählten Steinen ꝛc. Eſ. 54, 10-15. Wer nie troſtlos iſt, dem ſchmeckt dis nicht. HErr, du haſt mich in groſſer Noth dadurch erquickt. Du wirſt nun alles pünctlich erfüllen: denn ich traue drauf, auch ohne Gefühl, und halte dich dabey. Du, mein ewig treuer Bun- des-GOtt wirſt mich nicht verlaſſen, ſondern durch alles fördern, ſchmücken und herrlich hindurch führen, ſolten auch alle Wetter über mich, und alles zu Grunde gehen Nein, du kanſt mich nicht laſſen, wo bliebe deine Bundes-Treu? Wenn alles muß zu Grunde gehen, ſo bleibt doch GOttes Friedens-Bund.
O theures Wort! o tiefer Grund, der ewig, ewig, bleibet ſtehen! Da kan ich veſten Fuß nun faſſen, GOtt hält gewiß, was er verſpricht, Er weicht mit ſeiner Gnade nicht. Wie kan mich mein Erbarmer laſſen?
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8. Sept.
Verlaß mich nicht, HErr, mein GOtt, ſey nicht ferne von mir. Pſ.
38, 22. Göttl. Antw. Es ſollen wol Berge weichen, und Hügel
hinfallen, aber meine Gnade ſoll nicht von dir weichen, und der Bund
meines Friedens (den hat GOtt mit uns in der H. Tauſe gemacht,) ſoll
nicht hinfallen, ſpricht der HErr, dein Erbarmer. Du Elende, über
die alle Wetter gehen; und du Troſtloſe, ſiehe, ich will deine Steine
wie einen Schmuck legen, u. will deinen Grund mit Sapphiren legen,
und deine Fenſter aus Cryſtallen machen, und deine Thore von Rubi-
nen, und alle deine Gränzen von erwählten Steinen ꝛc. Eſ. 54, 10-15.
Wer nie troſtlos iſt, dem ſchmeckt dis nicht. HErr, du haſt mich in groſſer
Noth dadurch erquickt. Du wirſt nun alles pünctlich erfüllen: denn ich traue
drauf, auch ohne Gefühl, und halte dich dabey. Du, mein ewig treuer Bun-
des-GOtt wirſt mich nicht verlaſſen, ſondern durch alles fördern, ſchmücken
und herrlich hindurch führen, ſolten auch alle Wetter über mich, und alles zu
Grunde gehen Nein, du kanſt mich nicht laſſen, wo bliebe deine Bundes-Treu?
Wenn alles muß zu Grunde gehen, ſo bleibt doch GOttes Friedens-Bund.
O theures Wort! o tiefer Grund, der ewig, ewig, bleibet ſtehen!
Da kan ich veſten Fuß nun faſſen, GOtt hält gewiß, was er verſpricht,
Er weicht mit ſeiner Gnade nicht. Wie kan mich mein Erbarmer laſſen?
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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/263>, abgerufen am 17.07.2024.
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