Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.2. Sept. Stellet euch nicht, gleichwie vorhin, da ihr in Unwissenheit nach + B. Ant. Colleg. antith. p. 534. Hier stellt in diesem Loos ein neuer Ruf sich ein: Daß du zu mehrerm Ernst dich einmal sollst ermannen: Du kommest sonst nicht durch. Was soll im Wege seyn? Auf! auf! ermuntre dich; wie bald gehst du von dannen? Es ist nun Zeit genug, dich von der Eitelkeit, Und von der Welt zu GOTT, von Herzen zu bekehren; Geh' gleich, und fleh zu GOTT! versäume keine Zeit! Es ist genug, genug! laß dich nichts mehr bethören. 2. Sept. Stellet euch nicht, gleichwie vorhin, da ihr in Unwiſſenheit nach † B. Ant. Colleg. antith. p. 534. Hier ſtellt in dieſem Loos ein neuer Ruf ſich ein: Daß du zu mehrerm Ernſt dich einmal ſollſt ermannen: Du kommeſt ſonſt nicht durch. Was ſoll im Wege ſeyn? Auf! auf! ermuntre dich; wie bald gehſt du von dannen? Es iſt nun Zeit genug, dich von der Eitelkeit, Und von der Welt zu GOTT, von Herzen zu bekehren; Geh’ gleich, und fleh zu GOTT! verſäume keine Zeit! Es iſt genug, genug! laß dich nichts mehr bethören. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0257" n="245"/> <div n="2"> <dateline>2. <hi rendition="#aq">Sept.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">S</hi><hi rendition="#fr">tellet euch nicht, gleichwie vorhin, da ihr in Unwiſſenheit nach<lb/> den Lüſten lebetet; (ſondern) ſeyd heilig</hi><hi rendition="#aq">NB.</hi><hi rendition="#fr">in allem eurem<lb/> Wandel (und) wendet</hi><hi rendition="#aq">NB.</hi><hi rendition="#fr">allen euren Fleiß dran ꝛc. euren Beruf und<lb/> Erwählung veſt zu machen.</hi> 1 Petr. 1, 14. 15. <hi rendition="#fr">Denn es iſt genug, daß<lb/> wir die vergangene Zeit des Lebens zu gebracht haben nach heidni-<lb/> ſchem Willen ꝛc.</hi> 1 Petr. 4, 3. Niemand iſt ſeiner Seligkeit ſo gewiß, daß ihn<lb/> nicht noch Furcht und Zweifel anfallen könne (denn es iſt keine Gewißheit ohne<lb/> Kampf<note xml:id="ant9" next="#ant10" place="end" n="†"/>) und er alſo mit <hi rendition="#fr">allem</hi> Fleiß immer gewiſſer zu werden trachten ſol-<lb/> le, daß er auch im Tode getroſt ſey. So ſey nun niemand zu keck, er weiß nicht,<lb/> was ihn zuletzt noch treffen kan. Er übertreibe auch nicht die Schwachen, ma-<lb/> che aus der Troſt-Lehre von der Gewißheit keine Marter-Lehre: noch aus ſei-<lb/> ner Erfahrung allgemeine Regeln ſür andere. <note xml:id="ant10" prev="#ant9" place="end" n="†"><hi rendition="#aq">B. Ant. Colleg. antith. p.</hi> 534.</note></p><lb/> <lg type="poem"> <l>Hier ſtellt in dieſem Loos ein neuer Ruf ſich ein:</l><lb/> <l>Daß du zu mehrerm Ernſt dich einmal ſollſt ermannen:</l><lb/> <l>Du kommeſt ſonſt nicht durch. Was ſoll im Wege ſeyn?</l><lb/> <l>Auf! auf! ermuntre dich; wie bald gehſt du von dannen?</l><lb/> <l>Es iſt nun Zeit genug, dich von der Eitelkeit,</l><lb/> <l>Und von der Welt zu GOTT, von Herzen zu bekehren;</l><lb/> <l>Geh’ gleich, und fleh zu GOTT! verſäume keine Zeit!</l><lb/> <l>Es iſt genug, genug! laß dich nichts mehr bethören.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [245/0257]
2. Sept.
Stellet euch nicht, gleichwie vorhin, da ihr in Unwiſſenheit nach
den Lüſten lebetet; (ſondern) ſeyd heilig NB. in allem eurem
Wandel (und) wendet NB. allen euren Fleiß dran ꝛc. euren Beruf und
Erwählung veſt zu machen. 1 Petr. 1, 14. 15. Denn es iſt genug, daß
wir die vergangene Zeit des Lebens zu gebracht haben nach heidni-
ſchem Willen ꝛc. 1 Petr. 4, 3. Niemand iſt ſeiner Seligkeit ſo gewiß, daß ihn
nicht noch Furcht und Zweifel anfallen könne (denn es iſt keine Gewißheit ohne
Kampf
†
) und er alſo mit allem Fleiß immer gewiſſer zu werden trachten ſol-
le, daß er auch im Tode getroſt ſey. So ſey nun niemand zu keck, er weiß nicht,
was ihn zuletzt noch treffen kan. Er übertreibe auch nicht die Schwachen, ma-
che aus der Troſt-Lehre von der Gewißheit keine Marter-Lehre: noch aus ſei-
ner Erfahrung allgemeine Regeln ſür andere.
† B. Ant. Colleg. antith. p. 534.
Hier ſtellt in dieſem Loos ein neuer Ruf ſich ein:
Daß du zu mehrerm Ernſt dich einmal ſollſt ermannen:
Du kommeſt ſonſt nicht durch. Was ſoll im Wege ſeyn?
Auf! auf! ermuntre dich; wie bald gehſt du von dannen?
Es iſt nun Zeit genug, dich von der Eitelkeit,
Und von der Welt zu GOTT, von Herzen zu bekehren;
Geh’ gleich, und fleh zu GOTT! verſäume keine Zeit!
Es iſt genug, genug! laß dich nichts mehr bethören.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |