Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.1. Sept. Stellet euch nicht dieser Welt gleich. Nöm. 12, 2. (Und) habt nicht Man ist noch in der Welt, wer kan so heilig leben? So spricht der falsche Christ. Zur Antwort wird gegeben: Wer mit der Welt gelebt, und sich ihr gleich gestellt, Wird mit der Welt verdammt. Wem dieses nicht gefällt, Dem muß die Lust der Welt auch ferner nicht gefallen, Er muß zwar in der Welt iedoch gen Himmel wallen; Denn alle Lust der Welt vergehet wie ein Rauch. Lebst du nun in der Welt nach Welt-beliebtem Brauch; So wirst du mit der Welt zu schanden werden müssen, Und die so kurze Lust dort ewig, ewig büssen. (O HErr, hilf überwinden.) 1. Sept. Stellet euch nicht dieſer Welt gleich. Nöm. 12, 2. (Und) habt nicht Man iſt noch in der Welt, wer kan ſo heilig leben? So ſpricht der falſche Chriſt. Zur Antwort wird gegeben: Wer mit der Welt gelebt, und ſich ihr gleich geſtellt, Wird mit der Welt verdammt. Wem dieſes nicht gefällt, Dem muß die Luſt der Welt auch ferner nicht gefallen, Er muß zwar in der Welt iedoch gen Himmel wallen; Denn alle Luſt der Welt vergehet wie ein Rauch. Lebſt du nun in der Welt nach Welt-beliebtem Brauch; So wirſt du mit der Welt zu ſchanden werden müſſen, Und die ſo kurze Luſt dort ewig, ewig büſſen. (O HErr, hilf überwinden.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0256" n="244"/> <div n="2"> <dateline>1. <hi rendition="#aq">Sept.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">S</hi><hi rendition="#fr">tellet euch nicht dieſer Welt gleich.</hi> Nöm. 12, 2. <hi rendition="#fr">(Und) habt nicht<lb/> lieb die Welt, noch was in der Welt iſt. So iemand die Welt lieb<lb/> hat, in dem iſt nicht die Liebe des Vaters:</hi> (Denn) <hi rendition="#fr">die Welt vergehet<lb/> mit ihrer Luſt, wer aber den Willen GOttes thut, der bleibet in Ewig-<lb/> keit.</hi> 1 Joh. 2, 15. 17. Weſſen <hi rendition="#fr">Willen</hi> thuſt du? Man denkt, die Welt<lb/> lieben und ihren Willen thun, das iſt nicht eben ſehr ſündlich; es thun es<lb/> die Honetteſten. Aber merke hier um deiner Seligkeit willen: Haſt du die<lb/> Welt lieb, ſo haſt du nicht die Liebe des Vaters; Haſt du nicht die Liebe des<lb/> Vaters, ſo haſt du nicht Glauben; Haſt du nicht Glauben, ſo haſt du nicht<lb/> Chriſtum; und haſt du Chriſtum nicht, ſo haſt du auch keine Seligkeit.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Man iſt noch in der Welt, wer kan ſo heilig leben?</l><lb/> <l>So ſpricht der falſche Chriſt. Zur Antwort wird gegeben:</l><lb/> <l>Wer mit der Welt gelebt, und ſich ihr gleich geſtellt,</l><lb/> <l>Wird mit der Welt verdammt. Wem dieſes nicht gefällt,</l><lb/> <l>Dem muß die Luſt der Welt auch ferner nicht gefallen,</l><lb/> <l>Er muß zwar in der Welt iedoch gen Himmel wallen;</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">Denn alle</hi> Luſt der Welt vergehet wie ein Rauch.</l><lb/> <l>Lebſt du nun in der Welt nach Welt-beliebtem Brauch;</l><lb/> <l>So wirſt du mit der Welt zu ſchanden werden müſſen,</l><lb/> <l>Und die ſo kurze Luſt dort ewig, ewig büſſen. (O HErr, hilf überwinden.)</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [244/0256]
1. Sept.
Stellet euch nicht dieſer Welt gleich. Nöm. 12, 2. (Und) habt nicht
lieb die Welt, noch was in der Welt iſt. So iemand die Welt lieb
hat, in dem iſt nicht die Liebe des Vaters: (Denn) die Welt vergehet
mit ihrer Luſt, wer aber den Willen GOttes thut, der bleibet in Ewig-
keit. 1 Joh. 2, 15. 17. Weſſen Willen thuſt du? Man denkt, die Welt
lieben und ihren Willen thun, das iſt nicht eben ſehr ſündlich; es thun es
die Honetteſten. Aber merke hier um deiner Seligkeit willen: Haſt du die
Welt lieb, ſo haſt du nicht die Liebe des Vaters; Haſt du nicht die Liebe des
Vaters, ſo haſt du nicht Glauben; Haſt du nicht Glauben, ſo haſt du nicht
Chriſtum; und haſt du Chriſtum nicht, ſo haſt du auch keine Seligkeit.
Man iſt noch in der Welt, wer kan ſo heilig leben?
So ſpricht der falſche Chriſt. Zur Antwort wird gegeben:
Wer mit der Welt gelebt, und ſich ihr gleich geſtellt,
Wird mit der Welt verdammt. Wem dieſes nicht gefällt,
Dem muß die Luſt der Welt auch ferner nicht gefallen,
Er muß zwar in der Welt iedoch gen Himmel wallen;
Denn alle Luſt der Welt vergehet wie ein Rauch.
Lebſt du nun in der Welt nach Welt-beliebtem Brauch;
So wirſt du mit der Welt zu ſchanden werden müſſen,
Und die ſo kurze Luſt dort ewig, ewig büſſen. (O HErr, hilf überwinden.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |