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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Siehe, ich sende einen Engel (Christum den Engel des Bundes) von
dir her, der dich behüte auf dem Wege, und bringe dich an den
Ort, den ich bereitet habe.
2 Mos. 23, 20. (Christus ist selbst der Weg,
der neue und lebendige Weg, der selbst Leben und Kraft giebet, daß man uner-
müdet fortgehe) Joh. 14, 6. Ps. 25, 12. Ebr. 10, 20. s. a. Jes. 35, 8. 9. Es
wird daselbst eine Bahn seyn, und ein Weg, welcher der heilige Weg
heissen wird, daß kein Unreiner darauf gehen wird, u. derselbe wird
für sie seyn, daß man darauf gehe, daß auch die Thoren nicht irren
mögen. Es wird da kein Löwe seyn, und wird kein reissend Thier dar-
auf treten, noch daselbst gefunden werden, sondern man wird frey si-
cher daselbst gehen.
Da singen wir mit Recht: Die Strasse hält er frey
und rein,
auch die letzte Todes-Strasse. HErr, laß mich auch nie von die-
sem Wege irren, und laß keine Versuchung zu, als die mich beugt, zum Gebet,
Wort und Glauben treibt, daß ich in allem, auch zuletzt, sicher durchkomme.

Nun geht es immer fort auf schmalem Zions-Wege,
Weil du, mein Heiland, ja selbst mein Gefährte bist.
Ach! gehe nur voran, brich durch, durch Macht und List,
Und zeuch mich immer nach, halt mich auf rechtem Stege,
Behüt' und treib mich immer fort, und bringe mich zur Himmels-Pfort,
Ganz frey und sicher durch dein Wort an den erwünschten Freuden-Ort.

Siehe, ich ſende einen Engel (Chriſtum den Engel des Bundes) von
dir her, der dich behüte auf dem Wege, und bringe dich an den
Ort, den ich bereitet habe.
2 Moſ. 23, 20. (Chriſtus iſt ſelbſt der Weg,
der neue und lebendige Weg, der ſelbſt Leben und Kraft giebet, daß man uner-
müdet fortgehe) Joh. 14, 6. Pſ. 25, 12. Ebr. 10, 20. ſ. a. Jeſ. 35, 8. 9. Es
wird daſelbſt eine Bahn ſeyn, und ein Weg, welcher der heilige Weg
heiſſen wird, daß kein Unreiner darauf gehen wird, u. derſelbe wird
für ſie ſeyn, daß man darauf gehe, daß auch die Thoren nicht irren
mögen. Es wird da kein Löwe ſeyn, und wird kein reiſſend Thier dar-
auf treten, noch daſelbſt gefunden werden, ſondern man wird frey ſi-
cher daſelbſt gehen.
Da ſingen wir mit Recht: Die Straſſe hält er frey
und rein,
auch die letzte Todes-Straſſe. HErr, laß mich auch nie von die-
ſem Wege irren, und laß keine Verſuchung zu, als die mich beugt, zum Gebet,
Wort und Glauben treibt, daß ich in allem, auch zuletzt, ſicher durchkomme.

Nun geht es immer fort auf ſchmalem Zions-Wege,
Weil du, mein Heiland, ja ſelbſt mein Gefährte biſt.
Ach! gehe nur voran, brich durch, durch Macht und Liſt,
Und zeuch mich immer nach, halt mich auf rechtem Stege,
Behüt’ und treib mich immer fort, und bringe mich zur Himmels-Pfort,
Ganz frey und ſicher durch dein Wort an den erwünſchten Freuden-Ort.
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[231/0243] 19. Aug. Siehe, ich ſende einen Engel (Chriſtum den Engel des Bundes) von dir her, der dich behüte auf dem Wege, und bringe dich an den Ort, den ich bereitet habe. 2 Moſ. 23, 20. (Chriſtus iſt ſelbſt der Weg, der neue und lebendige Weg, der ſelbſt Leben und Kraft giebet, daß man uner- müdet fortgehe) Joh. 14, 6. Pſ. 25, 12. Ebr. 10, 20. ſ. a. Jeſ. 35, 8. 9. Es wird daſelbſt eine Bahn ſeyn, und ein Weg, welcher der heilige Weg heiſſen wird, daß kein Unreiner darauf gehen wird, u. derſelbe wird für ſie ſeyn, daß man darauf gehe, daß auch die Thoren nicht irren mögen. Es wird da kein Löwe ſeyn, und wird kein reiſſend Thier dar- auf treten, noch daſelbſt gefunden werden, ſondern man wird frey ſi- cher daſelbſt gehen. Da ſingen wir mit Recht: Die Straſſe hält er frey und rein, auch die letzte Todes-Straſſe. HErr, laß mich auch nie von die- ſem Wege irren, und laß keine Verſuchung zu, als die mich beugt, zum Gebet, Wort und Glauben treibt, daß ich in allem, auch zuletzt, ſicher durchkomme. Nun geht es immer fort auf ſchmalem Zions-Wege, Weil du, mein Heiland, ja ſelbſt mein Gefährte biſt. Ach! gehe nur voran, brich durch, durch Macht und Liſt, Und zeuch mich immer nach, halt mich auf rechtem Stege, Behüt’ und treib mich immer fort, und bringe mich zur Himmels-Pfort, Ganz frey und ſicher durch dein Wort an den erwünſchten Freuden-Ort.

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/243>, abgerufen am 21.11.2024.