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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Siehe, ich mache es alles neu etc. Und er sprach zu mir: Es ist gesche-
hen: ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich
will dem Durstigen geben von dem Brunn des lebendigen Wassers
umsonst etc.
Offenb. 21, 5. 6. 7. JEsum durstig begehren und gläubig anneh-
men, gehört zur Rechtfertigung; aber zum Siegel des Glaubens in Friede
und Freude aus seinem Brunn trinken, gehört schon zur Erneurung und Hei-
ligung, und fördert sie: und so ist Freudigkeit, Versicherung und Gefühl der
Gnade nicht die Rechtfertigung selbst, sondern die Frucht davon, folglich nicht
bald da, und wächset auch, nachdem man mehr aus dem Heils-Brunn trinket.

Mein HErr, ich bin doch auch ein Glied von Zions-Stadt,
Wo der Crystallne Strom das Lebens-Wasser quillet;
Ja, du bist selbst der Brunn, der meinen Durst mir stillet,
Noch mehr, du bist auch mir ein reines Seelen-Bad.
Ach! wasch und tränke mich, laß immer neues Leben,
Und nue Gnad' und Kraft mir dieses Wasser geben.
Dein neues Testament geht völlig ja dahin,     (s. Hebr. 8, 8-12.)
Daß alles an uns soll ganz neu und herrlich werden;
Drum mache doch an mir noch alles neu auf Erden,
Bis ich bey dir, als Braut, im neuen Himmel bin.

Siehe, ich mache es alles neu ꝛc. Und er ſprach zu mir: Es iſt geſche-
hen: ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich
will dem Durſtigen geben von dem Brunn des lebendigen Waſſers
umſonſt ꝛc.
Offenb. 21, 5. 6. 7. JEſum durſtig begehren und gläubig anneh-
men, gehört zur Rechtfertigung; aber zum Siegel des Glaubens in Friede
und Freude aus ſeinem Brunn trinken, gehört ſchon zur Erneurung und Hei-
ligung, und fördert ſie: und ſo iſt Freudigkeit, Verſicherung und Gefühl der
Gnade nicht die Rechtfertigung ſelbſt, ſondern die Frucht davon, folglich nicht
bald da, und wächſet auch, nachdem man mehr aus dem Heils-Brunn trinket.

Mein HErr, ich bin doch auch ein Glied von Zions-Stadt,
Wo der Cryſtallne Strom das Lebens-Waſſer quillet;
Ja, du biſt ſelbſt der Brunn, der meinen Durſt mir ſtillet,
Noch mehr, du biſt auch mir ein reines Seelen-Bad.
Ach! waſch und tränke mich, laß immer neues Leben,
Und nue Gnad’ und Kraft mir dieſes Waſſer geben.
Dein neues Teſtament geht völlig ja dahin,     (ſ. Hebr. 8, 8-12.)
Daß alles an uns ſoll ganz neu und herrlich werden;
Drum mache doch an mir noch alles neu auf Erden,
Bis ich bey dir, als Braut, im neuen Himmel bin.
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[130[230]/0242] 18. Aug. Siehe, ich mache es alles neu ꝛc. Und er ſprach zu mir: Es iſt geſche- hen: ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durſtigen geben von dem Brunn des lebendigen Waſſers umſonſt ꝛc. Offenb. 21, 5. 6. 7. JEſum durſtig begehren und gläubig anneh- men, gehört zur Rechtfertigung; aber zum Siegel des Glaubens in Friede und Freude aus ſeinem Brunn trinken, gehört ſchon zur Erneurung und Hei- ligung, und fördert ſie: und ſo iſt Freudigkeit, Verſicherung und Gefühl der Gnade nicht die Rechtfertigung ſelbſt, ſondern die Frucht davon, folglich nicht bald da, und wächſet auch, nachdem man mehr aus dem Heils-Brunn trinket. Mein HErr, ich bin doch auch ein Glied von Zions-Stadt, Wo der Cryſtallne Strom das Lebens-Waſſer quillet; Ja, du biſt ſelbſt der Brunn, der meinen Durſt mir ſtillet, Noch mehr, du biſt auch mir ein reines Seelen-Bad. Ach! waſch und tränke mich, laß immer neues Leben, Und nue Gnad’ und Kraft mir dieſes Waſſer geben. Dein neues Teſtament geht völlig ja dahin, (ſ. Hebr. 8, 8-12.) Daß alles an uns ſoll ganz neu und herrlich werden; Drum mache doch an mir noch alles neu auf Erden, Bis ich bey dir, als Braut, im neuen Himmel bin.

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 130[230]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/242>, abgerufen am 21.11.2024.