Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

An Christo haben wir die Erlösung durch sein Blut, nemlich die
Vergebung der Sünden.
(Denn) er hat uns geschenket alle
Sünde, und ausgetilget die Handschrift, so wider uns war, welche
durch Satzung entstund, und uns entgegen war, und hat sie gus
dem Mittel gethan, und ans Creutz geheftet.
Col. 1, 14. c. 2, 12. 13.
(Darum) sprach er: Es ist voll bracht.* Alle tägliche Fehler der Gläubigen,
schreibt einer, sind bereits um Christi willen vergeben, denn sie sind schon mit
ins Facit bey der Rechtfertigung gezogen, daselbst ist uns der ganze Christus
mit seinem ganzen Verdienst zugerechnet worden: sein Verdienst aber erstre-
cket sich nicht nur auf die vergangenen Sünden sondern auch auf die gegenwär-
tigen und zukünftigen.** So lange wir glauben, sind wir täglich gerechtfer-
tiget. Das macht das Herz in Christo zu GOtt über uns zuversichtlich.

Nun darf ich meine Schuld, mein Lamm, nicht selber büssen,
Du hast für mich bezahlt, und alles gut gemacht.
Ich seh das Lösegeld aus deiner Seiten fliessen.
* Joh. 19, 30. 34.

Mit einem Wort: Es ist vollbracht!
** S a. B. Spen. Glaubenstrost.

Die Handschrift hängt am Creutz mit deinem Blut durchstrichen, p. 481.
Der Tod ist selber todt, er ist mit dir verblichen.

An Chriſto haben wir die Erlöſung durch ſein Blut, nemlich die
Vergebung der Sünden.
(Denn) er hat uns geſchenket alle
Sünde, und ausgetilget die Handſchrift, ſo wider uns war, welche
durch Satzung entſtund, und uns entgegen war, und hat ſie gus
dem Mittel gethan, und ans Creutz geheftet.
Col. 1, 14. c. 2, 12. 13.
(Darum) ſprach er: Es iſt voll bracht.* Alle tägliche Fehler der Gläubigen,
ſchreibt einer, ſind bereits um Chriſti willen vergeben, denn ſie ſind ſchon mit
ins Facit bey der Rechtfertigung gezogen, daſelbſt iſt uns der ganze Chriſtus
mit ſeinem ganzen Verdienſt zugerechnet worden: ſein Verdienſt aber erſtre-
cket ſich nicht nur auf die vergangenen Sünden ſondern auch auf die gegenwär-
tigen und zukünftigen.** So lange wir glauben, ſind wir täglich gerechtfer-
tiget. Das macht das Herz in Chriſto zu GOtt über uns zuverſichtlich.

Nun darf ich meine Schuld, mein Lamm, nicht ſelber büſſen,
Du haſt für mich bezahlt, und alles gut gemacht.
Ich ſeh das Löſegeld aus deiner Seiten flieſſen.
* Joh. 19, 30. 34.

Mit einem Wort: Es iſt vollbracht!
** S a. B. Spen. Glaubenstroſt.

Die Handſchrift hängt am Creutz mit deinem Blut durchſtrichen, p. 481.
Der Tod iſt ſelber todt, er iſt mit dir verblichen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0024" n="12"/>
        <div n="2">
          <dateline>12. <hi rendition="#aq">Ian.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">A</hi><hi rendition="#fr">n Chri&#x017F;to haben wir die Erlö&#x017F;ung durch &#x017F;ein Blut, nemlich die<lb/>
Vergebung der Sünden.</hi> (Denn) <hi rendition="#fr">er hat uns ge&#x017F;chenket alle<lb/>
Sünde, und ausgetilget die Hand&#x017F;chrift, &#x017F;o wider uns war, welche<lb/>
durch Satzung ent&#x017F;tund, und uns entgegen war, und hat &#x017F;ie gus<lb/>
dem Mittel gethan, und ans Creutz geheftet.</hi> Col. 1, 14. c. 2, 12. 13.<lb/>
(Darum) &#x017F;prach er: <hi rendition="#fr">Es i&#x017F;t voll bracht.</hi><note xml:id="joh1" next="#joh2" place="end" n="*"/> Alle tägliche Fehler der Gläubigen,<lb/>
&#x017F;chreibt einer, &#x017F;ind bereits um Chri&#x017F;ti willen vergeben, denn &#x017F;ie &#x017F;ind &#x017F;chon mit<lb/>
ins Facit bey der Rechtfertigung gezogen, da&#x017F;elb&#x017F;t i&#x017F;t uns der ganze Chri&#x017F;tus<lb/>
mit &#x017F;einem ganzen Verdien&#x017F;t zugerechnet worden: &#x017F;ein Verdien&#x017F;t aber er&#x017F;tre-<lb/>
cket &#x017F;ich nicht nur auf die vergangenen Sünden &#x017F;ondern auch auf die gegenwär-<lb/>
tigen und zukünftigen.<note xml:id="spen1" next="#spen2" place="end" n="**"/> So lange wir glauben, &#x017F;ind wir täglich gerechtfer-<lb/>
tiget. Das macht das Herz in Chri&#x017F;to zu GOtt über uns zuver&#x017F;ichtlich.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Nun darf ich meine Schuld, mein Lamm, nicht &#x017F;elber bü&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>Du ha&#x017F;t für mich bezahlt, und alles gut gemacht.</l><lb/>
            <l>Ich &#x017F;eh das Lö&#x017F;egeld aus deiner Seiten flie&#x017F;&#x017F;en. <note xml:id="joh2" prev="#joh1" place="end" n="*">Joh. 19, 30. 34.</note></l><lb/>
            <l>Mit einem Wort: <hi rendition="#fr">Es i&#x017F;t vollbracht!</hi> <note xml:id="spen2" prev="#spen1" place="end" n="**">S a. <hi rendition="#aq">B. Spen.</hi> Glaubenstro&#x017F;t.</note></l><lb/>
            <l>Die Hand&#x017F;chrift hängt am Creutz mit deinem Blut durch&#x017F;trichen, <hi rendition="#aq">p.</hi> 481.</l><lb/>
            <l>Der Tod i&#x017F;t &#x017F;elber todt, er i&#x017F;t mit dir verblichen.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[12/0024] 12. Ian. An Chriſto haben wir die Erlöſung durch ſein Blut, nemlich die Vergebung der Sünden. (Denn) er hat uns geſchenket alle Sünde, und ausgetilget die Handſchrift, ſo wider uns war, welche durch Satzung entſtund, und uns entgegen war, und hat ſie gus dem Mittel gethan, und ans Creutz geheftet. Col. 1, 14. c. 2, 12. 13. (Darum) ſprach er: Es iſt voll bracht. * Alle tägliche Fehler der Gläubigen, ſchreibt einer, ſind bereits um Chriſti willen vergeben, denn ſie ſind ſchon mit ins Facit bey der Rechtfertigung gezogen, daſelbſt iſt uns der ganze Chriſtus mit ſeinem ganzen Verdienſt zugerechnet worden: ſein Verdienſt aber erſtre- cket ſich nicht nur auf die vergangenen Sünden ſondern auch auf die gegenwär- tigen und zukünftigen. ** So lange wir glauben, ſind wir täglich gerechtfer- tiget. Das macht das Herz in Chriſto zu GOtt über uns zuverſichtlich. Nun darf ich meine Schuld, mein Lamm, nicht ſelber büſſen, Du haſt für mich bezahlt, und alles gut gemacht. Ich ſeh das Löſegeld aus deiner Seiten flieſſen. * Joh. 19, 30. 34. Mit einem Wort: Es iſt vollbracht! ** S a. B. Spen. Glaubenstroſt. Die Handſchrift hängt am Creutz mit deinem Blut durchſtrichen, p. 481. Der Tod iſt ſelber todt, er iſt mit dir verblichen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/24
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/24>, abgerufen am 21.11.2024.