Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.7. Aug. Sehet zu, wie ihr vorsichtiglich wandelt, nicht als die Unweisen, Mach, o HERR, mich von mir selber, und von aller Thorheit frey, Die aus Eigenwill entsteht;* Laß die Weisheit mich begleiten, Daß ich ja nichts red' und thu, als was dir gefällig sey. * Spr. 14, 29. Führe selbst mich Schritt vor Schritt, und laß mich dein Auge leiten, Daß ich ja in deinem Werke nie was eigenwillig thu; Sondern deinen Rnf und Wink erst erwart', und wohl bemerke, Und indessen stets bereitet, still in deiner Führung ruh; So wird deine Segenskraft mich erfreun in allem Werke. 7. Aug. Sehet zu, wie ihr vorſichtiglich wandelt, nicht als die Unweiſen, Mach, o HERR, mich von mir ſelber, und von aller Thorheit frey, Die aus Eigenwill entſteht;* Laß die Weisheit mich begleiten, Daß ich ja nichts red’ und thu, als was dir gefällig ſey. * Spr. 14, 29. Führe ſelbſt mich Schritt vor Schritt, und laß mich dein Auge leiten, Daß ich ja in deinem Werke nie was eigenwillig thu; Sondern deinen Rnf und Wink erſt erwart’, und wohl bemerke, Und indeſſen ſtets bereitet, ſtill in deiner Führung ruh; So wird deine Segenskraft mich erfreun in allem Werke. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0231" n="219"/> <div n="2"> <dateline>7. <hi rendition="#aq">Aug.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">S</hi><hi rendition="#fr">ehet zu, wie ihr vorſichtiglich wandelt, nicht als die Unweiſen,<lb/> ſondern als die Weiſen. Darum werdet nicht unverſtändig,<lb/> ſondern verſtändig, was da ſey des HErrn Wille.</hi> Eph. 5, 15. 17. <hi rendition="#fr">Daß<lb/> ihr prüfen möget, was das Beſteſey, auf daß ihr ſeyd lauter und un-<lb/> anſtößig ꝛc.</hi> Phil. 1, 10. ſ. a. Luc. 12, 36. Nichts liegt nach dem Geiſte<lb/> den Gläubigen mehr an, als der Wille des HErru: wiſſen ſie den, ſo fahren<lb/> ſie bald zu, es koſte was es wolle: ehe ſie ihn aber erkennen, koſtet es oft<lb/> Kampf und Geduld. Ebr. 10, 36. Denn des Fleiſches Wille iſt liſtig und<lb/> voreilig, und heiſſet es oft: <hi rendition="#fr">Wie, wenn ich liefe?</hi> 2 Sam. 18, 23. Doch<lb/> der HErr hilft hindurch. Ja HErr, du haſt mir ſchon oft durchgeholfen.<lb/> O daß ich dir es doch ferner zutrauete, und nicht ſo ungläubig wäre!</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Mach, o HERR, mich von mir ſelber, und von aller Thorheit frey,</l><lb/> <l>Die aus Eigenwill entſteht;<note xml:id="spr3" next="#spr4" place="end" n="*"/> Laß die Weisheit mich begleiten,</l><lb/> <l>Daß ich ja nichts red’ und thu, als was dir gefällig ſey. <note xml:id="spr4" prev="#spr3" place="end" n="*">Spr. 14, 29.</note></l><lb/> <l>Führe ſelbſt mich Schritt vor Schritt, und laß mich dein Auge leiten,</l><lb/> <l>Daß ich ja in deinem <hi rendition="#fr">Werke nie was eigenwillig thu;</hi></l><lb/> <l>Sondern deinen Rnf und Wink <hi rendition="#fr">erſt erwart’,</hi> und wohl bemerke,</l><lb/> <l>Und indeſſen <hi rendition="#fr">ſtets bereitet, ſtill</hi> in deiner <hi rendition="#fr">Führung ruh;</hi></l><lb/> <l>So wird deine Segenskraft mich erfreun in allem Werke.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [219/0231]
7. Aug.
Sehet zu, wie ihr vorſichtiglich wandelt, nicht als die Unweiſen,
ſondern als die Weiſen. Darum werdet nicht unverſtändig,
ſondern verſtändig, was da ſey des HErrn Wille. Eph. 5, 15. 17. Daß
ihr prüfen möget, was das Beſteſey, auf daß ihr ſeyd lauter und un-
anſtößig ꝛc. Phil. 1, 10. ſ. a. Luc. 12, 36. Nichts liegt nach dem Geiſte
den Gläubigen mehr an, als der Wille des HErru: wiſſen ſie den, ſo fahren
ſie bald zu, es koſte was es wolle: ehe ſie ihn aber erkennen, koſtet es oft
Kampf und Geduld. Ebr. 10, 36. Denn des Fleiſches Wille iſt liſtig und
voreilig, und heiſſet es oft: Wie, wenn ich liefe? 2 Sam. 18, 23. Doch
der HErr hilft hindurch. Ja HErr, du haſt mir ſchon oft durchgeholfen.
O daß ich dir es doch ferner zutrauete, und nicht ſo ungläubig wäre!
Mach, o HERR, mich von mir ſelber, und von aller Thorheit frey,
Die aus Eigenwill entſteht;
*
Laß die Weisheit mich begleiten,
Daß ich ja nichts red’ und thu, als was dir gefällig ſey.
* Spr. 14, 29.
Führe ſelbſt mich Schritt vor Schritt, und laß mich dein Auge leiten,
Daß ich ja in deinem Werke nie was eigenwillig thu;
Sondern deinen Rnf und Wink erſt erwart’, und wohl bemerke,
Und indeſſen ſtets bereitet, ſtill in deiner Führung ruh;
So wird deine Segenskraft mich erfreun in allem Werke.
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