Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.4. Aug. Ringet darnach, daß ihr durch die enge Pforte eingehet. Luc. 13, 24. Mein Seligseyn laß mich mit Zittern schaffen, Mein höchst und einges Gut sey du nur, GOtt: Die Eitelkeit sey mir wie schnöder Koth: Laß mich in diese Welt mich nicht vergaffen. Gib, daß ich dessen, was dahinten ist, vergeß, Und nur das vorgesteckte Kleinod mir erles'. 4. Aug. Ringet darnach, daß ihr durch die enge Pforte eingehet. Luc. 13, 24. Mein Seligſeyn laß mich mit Zittern ſchaffen, Mein höchſt und einges Gut ſey du nur, GOtt: Die Eitelkeit ſey mir wie ſchnöder Koth: Laß mich in dieſe Welt mich nicht vergaffen. Gib, daß ich deſſen, was dahinten iſt, vergeß, Und nur das vorgeſteckte Kleinod mir erleſ’. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0228" n="216"/> <div n="2"> <dateline>4. <hi rendition="#aq">Aug.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">R</hi><hi rendition="#fr">inget darnach, daß ihr durch die enge Pforte eingehet. Luc. 13, 24.<lb/> Schaffet, daß ihr ſelig werdet mit Furcht und Zittern.</hi> Phil. 2, 12.<lb/><hi rendition="#fr">Ich vergeſſe, was dahinten iſt, und ſtrecke mich zu dem, das da<lb/> vorne iſt.</hi> c. 3, 13. Wer im Evangelio allein ſtets ſeine Weide ſucht, und<lb/> doch dabey ſeine Seligkeit mit Furcht und Zittern ſchaffet, der geht auf rech-<lb/> ter Bahn. Jenes ſteuret der Zaghaftigkeit, dieſes der Sicherheit. O HErr!<lb/> laß mich in einem fort ringen und kämpfen, und mich ja nicht mehr nach den<lb/> Fleiſchtöpfen Aegypti umſehen; und mit dem Volke GOttes viel lieber er-<lb/> wählen, Ungemach zu leiden, denn die zeitliche Ergetzung der Sünden zu haben.<lb/> Es ſey nichts in meinem Herzen, als dein bittrer Tod allein; dadurch ertödte<lb/> allen Unglauben und knechtiſche Furcht, aber auch alle Sicherheit, und laß<lb/> mich aller Orten in einer unverrückten heiligen und kindlichen Furcht vor<lb/> und mit dir wandeln. Amen.</p> <space dim="horizontal"/> <bibl><hi rendition="#aq">II.</hi> Theil <hi rendition="#aq">Num.</hi> 316. v. 4.</bibl><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Mein Seligſeyn laß mich mit Zittern ſchaffen,</hi> </l><lb/> <l>Mein höchſt und einges Gut ſey du nur, GOtt:</l><lb/> <l>Die Eitelkeit ſey mir wie ſchnöder Koth:</l><lb/> <l>Laß mich in dieſe Welt mich nicht vergaffen.</l><lb/> <l>Gib, daß ich deſſen, was <hi rendition="#fr">dahinten iſt, vergeß,</hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Und nur das vorgeſteckte Kleinod mir erleſ’.</hi> </l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [216/0228]
4. Aug.
Ringet darnach, daß ihr durch die enge Pforte eingehet. Luc. 13, 24.
Schaffet, daß ihr ſelig werdet mit Furcht und Zittern. Phil. 2, 12.
Ich vergeſſe, was dahinten iſt, und ſtrecke mich zu dem, das da
vorne iſt. c. 3, 13. Wer im Evangelio allein ſtets ſeine Weide ſucht, und
doch dabey ſeine Seligkeit mit Furcht und Zittern ſchaffet, der geht auf rech-
ter Bahn. Jenes ſteuret der Zaghaftigkeit, dieſes der Sicherheit. O HErr!
laß mich in einem fort ringen und kämpfen, und mich ja nicht mehr nach den
Fleiſchtöpfen Aegypti umſehen; und mit dem Volke GOttes viel lieber er-
wählen, Ungemach zu leiden, denn die zeitliche Ergetzung der Sünden zu haben.
Es ſey nichts in meinem Herzen, als dein bittrer Tod allein; dadurch ertödte
allen Unglauben und knechtiſche Furcht, aber auch alle Sicherheit, und laß
mich aller Orten in einer unverrückten heiligen und kindlichen Furcht vor
und mit dir wandeln. Amen.
II. Theil Num. 316. v. 4.
Mein Seligſeyn laß mich mit Zittern ſchaffen,
Mein höchſt und einges Gut ſey du nur, GOtt:
Die Eitelkeit ſey mir wie ſchnöder Koth:
Laß mich in dieſe Welt mich nicht vergaffen.
Gib, daß ich deſſen, was dahinten iſt, vergeß,
Und nur das vorgeſteckte Kleinod mir erleſ’.
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