Prediget von den Gerechten, daß sie es gut haben, denn sie werden die Frucht ihrer Werke essen.* (Darum) bleibe fromm, und halte dich recht, denn solchem wirds zuletzt wohl gehen.+ Und der Mensch will es zuerst haben, bald triumphiren, nicht kämpfen. Das Harren währt ihm zu lange; aber bey den herrlichsten Verheissungen muß man am längsten warten. Jacob hatte grössre Verheissung, als Esau, u. muste doch viel länger harren; und wie lange verzog die größte Verheissung von Christo? Denn
Zuletzt gehts wohl dem, der gerecht auf Erden (es heißt: zuletzt, zuletzt! Durch Christi Blut, und GOttes Erbe war.
* Jes. 3, 10.
Es kommt zuletzt das angenehme Jahr,
+ Ps. 37, 37.
Der Tag des Heils, andem wir frölich werden. Zuletzt gibt GOtt, wornach wir uns gesehnet, Wenn Glaub und Lieb im Ereutz bewähret ist, Und man Geduld an unsern Stirnen lißt; Num. 440. v. 1. 2. 7. Wenn wir genug sind von der Welt verhöhnet. Zuletzt, merks wohl, und halte nur fein stille, O liebes Herz, dem, der dich erst betrübt, Und dich dabey doch wahrlich herzlich liebt, Gedenke nur, es ist so GOttes Wille.
1. Aug.
Prediget von den Gerechten, daß ſie es gut haben, denn ſie werden die Frucht ihrer Werke eſſen.* (Darum) bleibe fromm, und halte dich recht, denn ſolchem wirds zuletzt wohl gehen.† Und der Menſch will es zuerſt haben, bald triumphiren, nicht kämpfen. Das Harren währt ihm zu lange; aber bey den herrlichſten Verheiſſungen muß man am längſten warten. Jacob hatte gröſſre Verheiſſung, als Eſau, u. muſte doch viel länger harren; und wie lange verzog die größte Verheiſſung von Chriſto? Denn
Zuletzt gehts wohl dem, der gerecht auf Erden (es heißt: zuletzt, zuletzt! Durch Chriſti Blut, und GOttes Erbe war.
* Jeſ. 3, 10.
Es kommt zuletzt das angenehme Jahr,
† Pſ. 37, 37.
Der Tag des Heils, andem wir frölich werden. Zuletzt gibt GOtt, wornach wir uns geſehnet, Wenn Glaub und Lieb im Ereutz bewähret iſt, Und man Geduld an unſern Stirnen lißt; Num. 440. v. 1. 2. 7. Wenn wir genug ſind von der Welt verhöhnet. Zuletzt, merks wohl, und halte nur fein ſtille, O liebes Herz, dem, der dich erſt betrübt, Und dich dabey doch wahrlich herzlich liebt, Gedenke nur, es iſt ſo GOttes Wille.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0225"n="213"/><divn="2"><dateline>1. <hirendition="#aq">Aug.</hi></dateline><lb/><p><hirendition="#in">P</hi><hirendition="#fr">rediget von den Gerechten, daß ſie es gut haben, denn ſie werden<lb/>
die Frucht ihrer Werke eſſen.</hi><notexml:id="jes3"next="#jes4"place="end"n="*"/> (Darum) <hirendition="#fr">bleibe fromm, und<lb/>
halte dich recht, denn ſolchem wirds zuletzt wohl gehen.</hi><notexml:id="ps9"next="#ps10"place="end"n="†"/> Und der<lb/>
Menſch will es zuerſt haben, bald triumphiren, nicht kämpfen. Das Harren<lb/>
währt ihm zu lange; aber bey den herrlichſten Verheiſſungen muß man am<lb/>
längſten warten. Jacob hatte gröſſre Verheiſſung, als Eſau, u. muſte doch viel<lb/>
länger harren; und wie lange verzog die größte Verheiſſung von Chriſto? Denn</p><lb/><lgtype="poem"><l><hirendition="#fr">Zuletzt</hi> gehts wohl dem, der gerecht auf Erden (es heißt: <hirendition="#fr">zuletzt, zuletzt!</hi></l><lb/><l>Durch Chriſti Blut, und GOttes Erbe war. <notexml:id="jes4"prev="#jes3"place="end"n="*">Jeſ. 3, 10.</note></l><lb/><l>Es kommt zuletzt das angenehme Jahr, <notexml:id="ps10"prev="#ps9"place="end"n="†">Pſ. 37, 37.</note></l><lb/><l>Der Tag des Heils, andem wir frölich werden.</l><lb/><l><hirendition="#fr">Zuletzt</hi> gibt GOtt, wornach wir uns geſehnet,</l><lb/><l>Wenn Glaub und Lieb im Ereutz bewähret iſt,</l><lb/><l>Und man Geduld an unſern Stirnen lißt; <spacedim="horizontal"/><bibl><hirendition="#aq">Num.</hi> 440. v. 1. 2. 7.</bibl></l><lb/><l>Wenn wir genug ſind von der Welt verhöhnet.</l><lb/><l><hirendition="#fr">Zuletzt, merks wohl,</hi> und halte nur fein ſtille,</l><lb/><l>O liebes Herz, dem, der dich erſt betrübt,</l><lb/><l>Und dich dabey doch wahrlich herzlich liebt,</l><lb/><l>Gedenke nur, es iſt ſo GOttes Wille.</l></lg></div><lb/></div></body></text></TEI>
[213/0225]
1. Aug.
Prediget von den Gerechten, daß ſie es gut haben, denn ſie werden
die Frucht ihrer Werke eſſen.
*
(Darum) bleibe fromm, und
halte dich recht, denn ſolchem wirds zuletzt wohl gehen.
†
Und der
Menſch will es zuerſt haben, bald triumphiren, nicht kämpfen. Das Harren
währt ihm zu lange; aber bey den herrlichſten Verheiſſungen muß man am
längſten warten. Jacob hatte gröſſre Verheiſſung, als Eſau, u. muſte doch viel
länger harren; und wie lange verzog die größte Verheiſſung von Chriſto? Denn
Zuletzt gehts wohl dem, der gerecht auf Erden (es heißt: zuletzt, zuletzt!
Durch Chriſti Blut, und GOttes Erbe war.
* Jeſ. 3, 10.
Es kommt zuletzt das angenehme Jahr,
† Pſ. 37, 37.
Der Tag des Heils, andem wir frölich werden.
Zuletzt gibt GOtt, wornach wir uns geſehnet,
Wenn Glaub und Lieb im Ereutz bewähret iſt,
Und man Geduld an unſern Stirnen lißt; Num. 440. v. 1. 2. 7.
Wenn wir genug ſind von der Welt verhöhnet.
Zuletzt, merks wohl, und halte nur fein ſtille,
O liebes Herz, dem, der dich erſt betrübt,
Und dich dabey doch wahrlich herzlich liebt,
Gedenke nur, es iſt ſo GOttes Wille.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/225>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.