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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Odaß ich meine Gedanken könte im Zaum halten, und mein Herz
mit GOttes Wort züchtigen, und ich mein nicht schonete, wo
ich fehlete.
Sir. 23, 2. Denn vor GOtt sind auch die Gedanken nicht Zoll-
srey, und kommen auch bey einem Gläubigen nicht immer unmittelbar vom
Satan her, sondern auch noch aus dem Herzen,* daher sie uns desto mehr
beugen müssen. Ohne Unterlaß fühle ich das böse und finstere Herz, und so
habe ich auch ohne Unterlaß nöthig, im Gebet und Wort zu bleiben. HErr,
hilf mir dazu, und laß mich durch deines heiligen Geistes Eingeben stets
denken, was recht ist, und an alles auch zur rechten Zeit.

O wie werd ich der Gedanken, und der Phantasien los?
* Luc. 9, 47.

Meide nur den Müßiggang, wach und laß dein Herz nicht offen,
Bau nicht Schlösser in die Luft; will das Herz aufs eitle hoffen,
Oder sich mit Sorgen quälen, wirf die Sorg in GOttes Schooß.
Denk, er hat es sehon versehn, wie es künftig soll ergehen,     Ps. 139, 23.
Drum so hilft kein eitles Hoffen, glaub, es ist ein süsser Traum.
Ueberfallen dich Gedanken, dämpf' und halt sie gleich in Zaum.
Denke, daß die Zeit verdirbt, und viel Sünden draus entstehen.
Schon' und hege sie nur nicht, bete gleich, nimm GOttes Wort, Jer. 17, 9.
Denk' auf das, was himmlisch ist, so gehn Weltgedanken fort.
O

Odaß ich meine Gedanken könte im Zaum halten, und mein Herz
mit GOttes Wort züchtigen, und ich mein nicht ſchonete, wo
ich fehlete.
Sir. 23, 2. Denn vor GOtt ſind auch die Gedanken nicht Zoll-
ſrey, und kommen auch bey einem Gläubigen nicht immer unmittelbar vom
Satan her, ſondern auch noch aus dem Herzen,* daher ſie uns deſto mehr
beugen müſſen. Ohne Unterlaß fühle ich das böſe und finſtere Herz, und ſo
habe ich auch ohne Unterlaß nöthig, im Gebet und Wort zu bleiben. HErr,
hilf mir dazu, und laß mich durch deines heiligen Geiſtes Eingeben ſtets
denken, was recht iſt, und an alles auch zur rechten Zeit.

O wie werd ich der Gedanken, und der Phantaſien los?
* Luc. 9, 47.

Meide nur den Müßiggang, wach und laß dein Herz nicht offen,
Bau nicht Schlöſſer in die Luft; will das Herz aufs eitle hoffen,
Oder ſich mit Sorgen quälen, wirf die Sorg in GOttes Schooß.
Denk, er hat es ſehon verſehn, wie es künftig ſoll ergehen,     Pſ. 139, 23.
Drum ſo hilft kein eitles Hoffen, glaub, es iſt ein ſüſſer Traum.
Ueberfallen dich Gedanken, dämpf’ und halt ſie gleich in Zaum.
Denke, daß die Zeit verdirbt, und viel Sünden draus entſtehen.
Schon’ und hege ſie nur nicht, bete gleich, nimm GOttes Wort, Jer. 17, 9.
Denk’ auf das, was himmliſch iſt, ſo gehn Weltgedanken fort.
O
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[209/0221] 28. Iul. Odaß ich meine Gedanken könte im Zaum halten, und mein Herz mit GOttes Wort züchtigen, und ich mein nicht ſchonete, wo ich fehlete. Sir. 23, 2. Denn vor GOtt ſind auch die Gedanken nicht Zoll- ſrey, und kommen auch bey einem Gläubigen nicht immer unmittelbar vom Satan her, ſondern auch noch aus dem Herzen, * daher ſie uns deſto mehr beugen müſſen. Ohne Unterlaß fühle ich das böſe und finſtere Herz, und ſo habe ich auch ohne Unterlaß nöthig, im Gebet und Wort zu bleiben. HErr, hilf mir dazu, und laß mich durch deines heiligen Geiſtes Eingeben ſtets denken, was recht iſt, und an alles auch zur rechten Zeit. O wie werd ich der Gedanken, und der Phantaſien los? * Luc. 9, 47. Meide nur den Müßiggang, wach und laß dein Herz nicht offen, Bau nicht Schlöſſer in die Luft; will das Herz aufs eitle hoffen, Oder ſich mit Sorgen quälen, wirf die Sorg in GOttes Schooß. Denk, er hat es ſehon verſehn, wie es künftig ſoll ergehen, Pſ. 139, 23. Drum ſo hilft kein eitles Hoffen, glaub, es iſt ein ſüſſer Traum. Ueberfallen dich Gedanken, dämpf’ und halt ſie gleich in Zaum. Denke, daß die Zeit verdirbt, und viel Sünden draus entſtehen. Schon’ und hege ſie nur nicht, bete gleich, nimm GOttes Wort, Jer. 17, 9. Denk’ auf das, was himmliſch iſt, ſo gehn Weltgedanken fort. O

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/221>, abgerufen am 27.11.2024.