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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Nun wir sind gerecht worden durch den Glauben, so haben wir
Friede mit GOtt durch unsern HErrn JEsum Christum.
Röm.
5, 1. Denn er ist unser Friede, Eph. 2, 14. So ist nun nichts verdammli-
ches an denen, die in Christo JEsu sind, die nicht nach dem Fleisch
wandeln, sondern nach dem Geist.
Röm. 8, 1. 3. Eine gerechtfertigte Seele
muß nicht nur bald in Pflichten der Heiligung grosse Dinge thun wollen, sonst
fällt sie in eignes Wirken, und wieder unter das Gesetze; sondern muß vorhero,
ja beständig, in Christo den Frieden und andere Schätze des Heils zu geniessen
suchen, damit die Heiligung aus dem Glauben gehe, und rechter Art sey.
Man muß erst im Glauben nehmen, essen, trinken und stark werden, so denn
kan man auch geben, lieben und wirken. O nun, so gib mir den rechten
Glauben, du Anfänger und Vollender des Glaubens. Amen, Amen.

Die Sünde kan mich nun nicht mehr verdammen,
Dieweil sie selbst durch ihn verdammet ist.
Was schaden nun der Seelen ihre Flammen?
Weil Christi Blut und Wasser in sie fließt;
Immanuel löscht ihren Trieb.     II. Th. Num. 34. v. 7.
Er läßt die Seele nicht, er hat sie viel zu lieb.

Nun wir ſind gerecht worden durch den Glauben, ſo haben wir
Friede mit GOtt durch unſern HErrn JEſum Chriſtum.
Röm.
5, 1. Denn er iſt unſer Friede, Eph. 2, 14. So iſt nun nichts verdammli-
ches an denen, die in Chriſto JEſu ſind, die nicht nach dem Fleiſch
wandeln, ſondern nach dem Geiſt.
Röm. 8, 1. 3. Eine gerechtfertigte Seele
muß nicht nur bald in Pflichten der Heiligung groſſe Dinge thun wollen, ſonſt
fällt ſie in eignes Wirken, und wieder unter das Geſetze; ſondern muß vorhero,
ja beſtändig, in Chriſto den Frieden und andere Schätze des Heils zu genieſſen
ſuchen, damit die Heiligung aus dem Glauben gehe, und rechter Art ſey.
Man muß erſt im Glauben nehmen, eſſen, trinken und ſtark werden, ſo denn
kan man auch geben, lieben und wirken. O nun, ſo gib mir den rechten
Glauben, du Anfänger und Vollender des Glaubens. Amen, Amen.

Die Sünde kan mich nun nicht mehr verdammen,
Dieweil ſie ſelbſt durch ihn verdammet iſt.
Was ſchaden nun der Seelen ihre Flammen?
Weil Chriſti Blut und Waſſer in ſie fließt;
Immanuel löſcht ihren Trieb.     II. Th. Num. 34. v. 7.
Er läßt die Seele nicht, er hat ſie viel zu lieb.
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[207/0219] 26. Iul. Nun wir ſind gerecht worden durch den Glauben, ſo haben wir Friede mit GOtt durch unſern HErrn JEſum Chriſtum. Röm. 5, 1. Denn er iſt unſer Friede, Eph. 2, 14. So iſt nun nichts verdammli- ches an denen, die in Chriſto JEſu ſind, die nicht nach dem Fleiſch wandeln, ſondern nach dem Geiſt. Röm. 8, 1. 3. Eine gerechtfertigte Seele muß nicht nur bald in Pflichten der Heiligung groſſe Dinge thun wollen, ſonſt fällt ſie in eignes Wirken, und wieder unter das Geſetze; ſondern muß vorhero, ja beſtändig, in Chriſto den Frieden und andere Schätze des Heils zu genieſſen ſuchen, damit die Heiligung aus dem Glauben gehe, und rechter Art ſey. Man muß erſt im Glauben nehmen, eſſen, trinken und ſtark werden, ſo denn kan man auch geben, lieben und wirken. O nun, ſo gib mir den rechten Glauben, du Anfänger und Vollender des Glaubens. Amen, Amen. Die Sünde kan mich nun nicht mehr verdammen, Dieweil ſie ſelbſt durch ihn verdammet iſt. Was ſchaden nun der Seelen ihre Flammen? Weil Chriſti Blut und Waſſer in ſie fließt; Immanuel löſcht ihren Trieb. II. Th. Num. 34. v. 7. Er läßt die Seele nicht, er hat ſie viel zu lieb.

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/219>, abgerufen am 21.11.2024.