Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.22. Iul. Rehmet von ihm den Centner, und gebets dem, der zehen Centner Wilt du wissen, was es sey, so das Gut in dir vermehret; Es ist nichts als wahre Treu, wie hier JESUS selber lehret. Darum suche treu zu seyn, was dich GOtt nur läßt erkennen, * Matth. 25, 28. 29. Führe bald zur Uebung ein; sonst bist du nicht treu zu nennen. Für ein Quentchen deiner Treu, wird GOtt viele Centner geben: Darum wache, kämpf und schrey, so erlangst du Kraft und Leben. + Luc. 16, 10. Was ein fauler Knecht vergräbt, krieget der schon hier auf Erden, Der sich aller Treu bestrebt; was will dort im Himmel werden? 22. Iul. Rehmet von ihm den Centner, und gebets dem, der zehen Centner Wilt du wiſſen, was es ſey, ſo das Gut in dir vermehret; Es iſt nichts als wahre Treu, wie hier JESUS ſelber lehret. Darum ſuche treu zu ſeyn, was dich GOtt nur läßt erkennen, * Matth. 25, 28. 29. Führe bald zur Uebung ein; ſonſt biſt du nicht treu zu nennen. Für ein Quentchen deiner Treu, wird GOtt viele Centner geben: Darum wache, kämpf und ſchrey, ſo erlangſt du Kraft und Leben. † Luc. 16, 10. Was ein fauler Knecht vergräbt, krieget der ſchon hier auf Erden, Der ſich aller Treu beſtrebt; was will dort im Himmel werden? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0215" n="203"/> <div n="2"> <dateline>22. <hi rendition="#aq">Iul.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">R</hi>ehmet von ihm den Centner, und gebets dem, der zehen Centner<lb/> hat: denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und wird die<lb/> Fülle haben; wer abeꝛ nicht hat, dem wiꝛd auch, das er hat, genommen<lb/> werden.<note xml:id="matth5" next="#matth6" place="end" n="*"/> Wer im geringſten treu iſt, der iſt auch im groſſen treu;<lb/> und wer im geringſten unrecht iſt, der iſt auch im groſſen unrecht.</hi><note xml:id="luc3" next="#luc4" place="end" n="†"/><lb/> GOtt fordert nur <hi rendition="#fr">Treue,</hi> iſt die da, ſo darfſt du dich vor nichts fürchten, noch<lb/> ſagen: O wenn doch dis nicht wäre; ſondern bald denken: Alles dis iſt mein,<lb/> und muß zum beſten dienen, auch was am ſchädlichſten ſcheint, ſo daß, wenn dis<lb/> fehlte, mir wol das Beſte fehlte: das Gewichte an der Uhr. Die Treu vermehrt<lb/> alles Gute, u. verwandelt darein alles Böſe. Drum war der letzte Zuruf eines<lb/> treuen ſterbenden Lehrers an alle Kinder GOttes: <hi rendition="#fr">Sey treu, GOtt iſt treu.</hi></p><lb/> <lg type="poem"> <l>Wilt du wiſſen, was es ſey, ſo das Gut in dir vermehret;</l><lb/> <l>Es iſt nichts als <hi rendition="#fr">wahre Treu,</hi> wie hier JESUS ſelber lehret.</l><lb/> <l>Darum ſuche treu zu ſeyn, was dich GOtt nur läßt erkennen, <note xml:id="matth6" prev="#matth5" place="end" n="*">Matth. 25,<lb/> 28. 29.</note></l><lb/> <l><hi rendition="#fr">Führe bald zur Uebung ein;</hi> ſonſt biſt du nicht treu zu nennen.</l><lb/> <l>Für ein <hi rendition="#fr">Quentchen deiner Treu,</hi> wird GOtt <hi rendition="#fr">viele Centner</hi> geben:</l><lb/> <l>Darum wache, kämpf und ſchrey, ſo erlangſt du Kraft und Leben. <note xml:id="luc4" prev="#luc3" place="end" n="†">Luc. 16,<lb/> 10.</note></l><lb/> <l>Was ein fauler Knecht vergräbt, krieget der ſchon hier auf Erden,</l><lb/> <l>Der ſich <hi rendition="#fr">aller Treu</hi> beſtrebt; was will dort im Himmel werden?</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [203/0215]
22. Iul.
Rehmet von ihm den Centner, und gebets dem, der zehen Centner
hat: denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und wird die
Fülle haben; wer abeꝛ nicht hat, dem wiꝛd auch, das er hat, genommen
werden.
*
Wer im geringſten treu iſt, der iſt auch im groſſen treu;
und wer im geringſten unrecht iſt, der iſt auch im groſſen unrecht.
†
GOtt fordert nur Treue, iſt die da, ſo darfſt du dich vor nichts fürchten, noch
ſagen: O wenn doch dis nicht wäre; ſondern bald denken: Alles dis iſt mein,
und muß zum beſten dienen, auch was am ſchädlichſten ſcheint, ſo daß, wenn dis
fehlte, mir wol das Beſte fehlte: das Gewichte an der Uhr. Die Treu vermehrt
alles Gute, u. verwandelt darein alles Böſe. Drum war der letzte Zuruf eines
treuen ſterbenden Lehrers an alle Kinder GOttes: Sey treu, GOtt iſt treu.
Wilt du wiſſen, was es ſey, ſo das Gut in dir vermehret;
Es iſt nichts als wahre Treu, wie hier JESUS ſelber lehret.
Darum ſuche treu zu ſeyn, was dich GOtt nur läßt erkennen,
* Matth. 25,
28. 29.
Führe bald zur Uebung ein; ſonſt biſt du nicht treu zu nennen.
Für ein Quentchen deiner Treu, wird GOtt viele Centner geben:
Darum wache, kämpf und ſchrey, ſo erlangſt du Kraft und Leben.
† Luc. 16,
10.
Was ein fauler Knecht vergräbt, krieget der ſchon hier auf Erden,
Der ſich aller Treu beſtrebt; was will dort im Himmel werden?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |