Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.10. Iul. Meine Seele ist stille zu GOtt, der mir hilft; denn er ist mein Hort, Meine Seel' ist stille zu GOtt, dessen Wille mir zu helfen steht; Mein Herz ist vergnüget mit dem, wies GOtt füget, Jes. 30, 15. Nimmt an, wie es geht. Geht es nur zum Himmel zu, * Ps. 6, 4. Und bleibt JEsus ungeschieden, so bin ich zufrieden. GOttes Güt' erwege, und dich gläubig lege Sanft in seinen Schooß, lerne Ihm vertrauen, So wirst du bald schauen, wie die Ruh so groß, Die da fleußt aus stillem Geist; wer sich weiß in GOtt zu schicken, Den kan Er erquicken. Num. 423. v. 1. 4. 10. Iul. Meine Seele iſt ſtille zu GOtt, der mir hilft; denn er iſt mein Hort, Meine Seel’ iſt ſtille zu GOtt, deſſen Wille mir zu helfen ſteht; Mein Herz iſt vergnüget mit dem, wies GOtt füget, Jeſ. 30, 15. Nimmt an, wie es geht. Geht es nur zum Himmel zu, * Pſ. 6, 4. Und bleibt JEſus ungeſchieden, ſo bin ich zufrieden. GOttes Güt’ erwege, und dich gläubig lege Sanft in ſeinen Schooß, lerne Ihm vertrauen, So wirſt du bald ſchauen, wie die Ruh ſo groß, Die da fleußt aus ſtillem Geiſt; wer ſich weiß in GOtt zu ſchicken, Den kan Er erquicken. Num. 423. v. 1. 4. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0203" n="191"/> <div n="2"> <dateline>10. <hi rendition="#aq">Iul.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">M</hi>eine Seele iſt ſtille zu GOtt, der mir hilft; denn er iſt mein Hort,<lb/> meine Hülfe, und mein Schutz, daß mich kein Fall ſtürzen wird,<lb/> wie groß er iſt.</hi> (Darum) <hi rendition="#fr">hoffet auf Ihn allezeit, lieben Leute, ſchüt-<lb/> tet euer Herz vor Ihm aus. GOtt iſt unſere Zuverſicht.</hi> Pſ. 62, 2. 3. 9.<lb/> Je ſtiller, geduldiger, treuer, gläubiger, brünſtiger u. lauterer wir ſeyn, ie eher<lb/> kommen wir durch, und ie eher ſchaffet der HErr Hülfe und Sieg. Die Unlau-<lb/> terkeit macht das meiſte Gedränge, und die Untreu machet Verzug. Zwar heißt<lb/> es auch bey aller Treue in manchem Kampf: <hi rendition="#fr">Ach HErr, wie ſo lange?</hi><note xml:id="ps5" next="#ps6" place="end" n="*"/><lb/> Doch er hört und hilft ſtets, ob du es gleich nicht ſiehſt u. ſtets leideſt, im Him-<lb/> mel wirſt du es ſchon ſehen und von allem Leiden und Beten die Frucht finden.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Meine Seel’ iſt ſtille zu GOtt, deſſen Wille mir zu helfen ſteht;</l><lb/> <l>Mein Herz iſt vergnüget mit dem, wies GOtt füget, <space dim="horizontal"/> <bibl>Jeſ. 30, 15.</bibl></l><lb/> <l>Nimmt an, wie es geht. Geht es nur zum Himmel zu, <note xml:id="ps6" prev="#ps5" place="end" n="*">Pſ. 6, 4.</note></l><lb/> <l>Und bleibt JEſus ungeſchieden, ſo bin ich zufrieden.</l><lb/> <l>GOttes Güt’ erwege, und dich gläubig lege</l><lb/> <l>Sanft in ſeinen Schooß, lerne Ihm vertrauen,</l><lb/> <l>So wirſt du bald ſchauen, wie die Ruh ſo groß,</l><lb/> <l>Die da fleußt aus ſtillem Geiſt; <hi rendition="#fr">wer ſich weiß in GOtt zu ſchicken,</hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Den kan Er erquicken.</hi> <space dim="horizontal"/> <bibl><hi rendition="#aq">Num.</hi> 423. v. 1. 4.</bibl> </l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [191/0203]
10. Iul.
Meine Seele iſt ſtille zu GOtt, der mir hilft; denn er iſt mein Hort,
meine Hülfe, und mein Schutz, daß mich kein Fall ſtürzen wird,
wie groß er iſt. (Darum) hoffet auf Ihn allezeit, lieben Leute, ſchüt-
tet euer Herz vor Ihm aus. GOtt iſt unſere Zuverſicht. Pſ. 62, 2. 3. 9.
Je ſtiller, geduldiger, treuer, gläubiger, brünſtiger u. lauterer wir ſeyn, ie eher
kommen wir durch, und ie eher ſchaffet der HErr Hülfe und Sieg. Die Unlau-
terkeit macht das meiſte Gedränge, und die Untreu machet Verzug. Zwar heißt
es auch bey aller Treue in manchem Kampf: Ach HErr, wie ſo lange?
*
Doch er hört und hilft ſtets, ob du es gleich nicht ſiehſt u. ſtets leideſt, im Him-
mel wirſt du es ſchon ſehen und von allem Leiden und Beten die Frucht finden.
Meine Seel’ iſt ſtille zu GOtt, deſſen Wille mir zu helfen ſteht;
Mein Herz iſt vergnüget mit dem, wies GOtt füget, Jeſ. 30, 15.
Nimmt an, wie es geht. Geht es nur zum Himmel zu,
* Pſ. 6, 4.
Und bleibt JEſus ungeſchieden, ſo bin ich zufrieden.
GOttes Güt’ erwege, und dich gläubig lege
Sanft in ſeinen Schooß, lerne Ihm vertrauen,
So wirſt du bald ſchauen, wie die Ruh ſo groß,
Die da fleußt aus ſtillem Geiſt; wer ſich weiß in GOtt zu ſchicken,
Den kan Er erquicken. Num. 423. v. 1. 4.
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