Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Löset sie auf, und führet sie zu mir, und so euch iemand etwas wird
sagen, so sprechet: der HErr bedarf ihr, so bald wird er sie euch
lassen.
Matth. 21, 2. 3. Der Geist des HErrn gerieth über ihn, und
die Stricke an seinen Armen wurden wie Faden, die das Feuer versän-
get hat, daß die Bande an seinen. Händen zerschmolzen.
Richt. 15, 14.
So macht des HErrn Geist auch von allen geistlichen Banden frey; denn wo
der Geist des HErrn ist, da ist Freyheit.
2 Cor. 3, 17. Ob mich auch der
Feind Christo geraubet; so kriegt er, als Räuber, doch kein Recht: Christus
behält noch sein vielfaches Recht an mir, und so bald ich nur durch seine Gnade
mich ihm will ergeben, und von Satansbanden los seyn; so bald vindieiret
und rettet Er mich, als sein Eigenthum; so bald bin ich sein; so bald muß mich
der Feind lassen, und nichts, nichts kan mich Christo vorbehalten. Es müs-
sen alle Bande zerschmelzen. Nun HErr, so mache mich recht frey.

Mein König, löse mich von allen Banden auf,
Mach deine Braut doch frey, und fördre ihren Lauf.
O laß sie nimmermermehr ermüden und erkalten!
Ja will der Feinde Macht sie dir oft vorenthalten,
So sprich dis Allmachtswort: Der HErr bedarf nun ihr.
Alsbald so wird sie frey, und eilet gleich zu dir.

Löſet ſie auf, und führet ſie zu mir, und ſo euch iemand etwas wird
ſagen, ſo ſprechet: der HErr bedarf ihr, ſo bald wird er ſie euch
laſſen.
Matth. 21, 2. 3. Der Geiſt des HErrn gerieth über ihn, und
die Stricke an ſeinen Armen wurden wie Faden, die das Feuer verſän-
get hat, daß die Bande an ſeinen. Händen zerſchmolzen.
Richt. 15, 14.
So macht des HErrn Geiſt auch von allen geiſtlichen Banden frey; denn wo
der Geiſt des HErrn iſt, da iſt Freyheit.
2 Cor. 3, 17. Ob mich auch der
Feind Chriſto geraubet; ſo kriegt er, als Räuber, doch kein Recht: Chriſtus
behält noch ſein vielfaches Recht an mir, und ſo bald ich nur durch ſeine Gnade
mich ihm will ergeben, und von Satansbanden los ſeyn; ſo bald vindieiret
und rettet Er mich, als ſein Eigenthum; ſo bald bin ich ſein; ſo bald muß mich
der Feind laſſen, und nichts, nichts kan mich Chriſto vorbehalten. Es müſ-
ſen alle Bande zerſchmelzen. Nun HErr, ſo mache mich recht frey.

Mein König, löſe mich von allen Banden auf,
Mach deine Braut doch frey, und fördre ihren Lauf.
O laß ſie nimmermermehr ermüden und erkalten!
Ja will der Feinde Macht ſie dir oft vorenthalten,
So ſprich dis Allmachtswort: Der HErr bedarf nun ihr.
Alsbald ſo wird ſie frey, und eilet gleich zu dir.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0199" n="187"/>
        <div n="2">
          <dateline>6. <hi rendition="#aq">Iul.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">L</hi><hi rendition="#fr">ö&#x017F;et &#x017F;ie auf, und führet &#x017F;ie zu mir, und &#x017F;o euch iemand etwas wird<lb/>
&#x017F;agen, &#x017F;o &#x017F;prechet: der HErr bedarf ihr, &#x017F;o bald wird er &#x017F;ie euch<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en.</hi> Matth. 21, 2. 3. <hi rendition="#fr">Der Gei&#x017F;t des HErrn gerieth über ihn, und<lb/>
die Stricke an &#x017F;einen Armen wurden wie Faden, die das Feuer ver&#x017F;än-<lb/>
get hat, daß die Bande an &#x017F;einen. Händen zer&#x017F;chmolzen.</hi> Richt. 15, 14.<lb/>
So macht des HErrn Gei&#x017F;t auch von allen gei&#x017F;tlichen Banden frey; denn <hi rendition="#fr">wo<lb/>
der Gei&#x017F;t des HErrn i&#x017F;t, da i&#x017F;t Freyheit.</hi> 2 Cor. 3, 17. Ob mich auch der<lb/>
Feind Chri&#x017F;to geraubet; &#x017F;o kriegt er, als Räuber, doch kein Recht: Chri&#x017F;tus<lb/>
behält noch &#x017F;ein vielfaches Recht an mir, und &#x017F;o bald ich nur durch &#x017F;eine Gnade<lb/>
mich ihm will ergeben, und von Satansbanden los &#x017F;eyn; &#x017F;o bald vindieiret<lb/>
und rettet Er mich, als &#x017F;ein Eigenthum; &#x017F;o bald bin ich &#x017F;ein; &#x017F;o bald muß mich<lb/>
der Feind la&#x017F;&#x017F;en, und nichts, nichts kan mich Chri&#x017F;to vorbehalten. Es mü&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en alle Bande zer&#x017F;chmelzen. Nun HErr, &#x017F;o mache mich recht frey.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Mein König, lö&#x017F;e mich von allen Banden auf,</l><lb/>
            <l>Mach deine Braut doch frey, und fördre ihren Lauf.</l><lb/>
            <l>O laß &#x017F;ie nimmermermehr ermüden und erkalten!</l><lb/>
            <l>Ja will der Feinde Macht &#x017F;ie dir oft vorenthalten,</l><lb/>
            <l>So &#x017F;prich dis Allmachtswort: <hi rendition="#fr">Der HErr bedarf nun ihr.</hi></l><lb/>
            <l>Alsbald &#x017F;o wird &#x017F;ie frey, und eilet gleich zu dir.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[187/0199] 6. Iul. Löſet ſie auf, und führet ſie zu mir, und ſo euch iemand etwas wird ſagen, ſo ſprechet: der HErr bedarf ihr, ſo bald wird er ſie euch laſſen. Matth. 21, 2. 3. Der Geiſt des HErrn gerieth über ihn, und die Stricke an ſeinen Armen wurden wie Faden, die das Feuer verſän- get hat, daß die Bande an ſeinen. Händen zerſchmolzen. Richt. 15, 14. So macht des HErrn Geiſt auch von allen geiſtlichen Banden frey; denn wo der Geiſt des HErrn iſt, da iſt Freyheit. 2 Cor. 3, 17. Ob mich auch der Feind Chriſto geraubet; ſo kriegt er, als Räuber, doch kein Recht: Chriſtus behält noch ſein vielfaches Recht an mir, und ſo bald ich nur durch ſeine Gnade mich ihm will ergeben, und von Satansbanden los ſeyn; ſo bald vindieiret und rettet Er mich, als ſein Eigenthum; ſo bald bin ich ſein; ſo bald muß mich der Feind laſſen, und nichts, nichts kan mich Chriſto vorbehalten. Es müſ- ſen alle Bande zerſchmelzen. Nun HErr, ſo mache mich recht frey. Mein König, löſe mich von allen Banden auf, Mach deine Braut doch frey, und fördre ihren Lauf. O laß ſie nimmermermehr ermüden und erkalten! Ja will der Feinde Macht ſie dir oft vorenthalten, So ſprich dis Allmachtswort: Der HErr bedarf nun ihr. Alsbald ſo wird ſie frey, und eilet gleich zu dir.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/199
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/199>, abgerufen am 17.07.2024.