Ie höher du bist, ie mehr dich demüthige, so wird dir der HErr hold seyn. Sir. 3, 20. (Denn) wer stolz ist, den kan er demüthigen. Dan. 4, 34. s. a. Offenb. 21, 24. Die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in die Stadt GOttes bringen. Mancher Hoffärtige ist sich selbst noch nicht hoffärtig genug, er kauft sich noch mit vielem Gelde mehr Hoffart, wenn er sich einen höhern Stand, Titul oder Amt erkauft. Denn ieder, wie Arndt sagt, will gerne groß seyn, niemand niedrig und Christo nachfolgen. Christus hat viel Diener, aber wenig Nachfolger. O HErr, daß nichts hohes mich beflecke! daß ich dir alles, und mich zu al- lem dir hingebe, und nur deine, nicht meine Ehre in allem suche, und mir weh thue, was noch hohes in mir ist.
Wer nur immer seinen Stand und Respect in Acht will nehmen, Ist noch schnöder Hoffart voll: Wie? Er solte ja vielmehr, Wenn er Stamm und Stand bedenkt, sich von ganzem Herzen schämen: Denn er stammt durch sündlich Zeugen von dem ersten Sünder her. Alles Blut ist gleich verderbet, drum ist aller Unterscheid, Den man im Geblüte sucht, voller schnöden Eitelkeit. Wilst du ja auf Stände sehen, sieh auf deinen Christenstand, Suche deinen äussern Stand da hinein allein zu führen, So lebst du recht Stand-gemässe; sonst ist alles eitler Tand: Denn du kanst doch deinen Stand nur allein durch Demuth zieren.
14. Iun.
Ie höher du biſt, ie mehr dich demüthige, ſo wird dir der HErr hold ſeyn. Sir. 3, 20. (Denn) wer ſtolz iſt, den kan er demüthigen. Dan. 4, 34. ſ. a. Offenb. 21, 24. Die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in die Stadt GOttes bringen. Mancher Hoffärtige iſt ſich ſelbſt noch nicht hoffärtig genug, er kauft ſich noch mit vielem Gelde mehr Hoffart, wenn er ſich einen höhern Stand, Titul oder Amt erkauft. Denn ieder, wie Arndt ſagt, will gerne groß ſeyn, niemand niedrig und Chriſto nachfolgen. Chriſtus hat viel Diener, aber wenig Nachfolger. O HErr, daß nichts hohes mich beflecke! daß ich dir alles, und mich zu al- lem dir hingebe, und nur deine, nicht meine Ehre in allem ſuche, und mir weh thue, was noch hohes in mir iſt.
Wer nur immer ſeinen Stand und Reſpect in Acht will nehmen, Iſt noch ſchnöder Hoffart voll: Wie? Er ſolte ja vielmehr, Wenn er Stamm und Stand bedenkt, ſich von ganzem Herzen ſchämen: Denn er ſtammt durch ſündlich Zeugen von dem erſten Sünder her. Alles Blut iſt gleich verderbet, drum iſt aller Unterſcheid, Den man im Geblüte ſucht, voller ſchnöden Eitelkeit. Wilſt du ja auf Stände ſehen, ſieh auf deinen Chriſtenſtand, Suche deinen äuſſern Stand da hinein allein zu führen, So lebſt du recht Stand-gemäſſe; ſonſt iſt alles eitler Tand: Denn du kanſt doch deinen Stand nur allein durch Demuth zieren.
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14. Iun.
Ie höher du biſt, ie mehr dich demüthige, ſo wird dir der HErr hold
ſeyn. Sir. 3, 20. (Denn) wer ſtolz iſt, den kan er demüthigen.
Dan. 4, 34. ſ. a. Offenb. 21, 24. Die Könige auf Erden werden ihre
Herrlichkeit in die Stadt GOttes bringen. Mancher Hoffärtige iſt
ſich ſelbſt noch nicht hoffärtig genug, er kauft ſich noch mit vielem Gelde mehr
Hoffart, wenn er ſich einen höhern Stand, Titul oder Amt erkauft. Denn
ieder, wie Arndt ſagt, will gerne groß ſeyn, niemand niedrig und Chriſto
nachfolgen. Chriſtus hat viel Diener, aber wenig Nachfolger.
O HErr, daß nichts hohes mich beflecke! daß ich dir alles, und mich zu al-
lem dir hingebe, und nur deine, nicht meine Ehre in allem ſuche, und mir weh
thue, was noch hohes in mir iſt.
Wer nur immer ſeinen Stand und Reſpect in Acht will nehmen,
Iſt noch ſchnöder Hoffart voll: Wie? Er ſolte ja vielmehr,
Wenn er Stamm und Stand bedenkt, ſich von ganzem Herzen ſchämen:
Denn er ſtammt durch ſündlich Zeugen von dem erſten Sünder her.
Alles Blut iſt gleich verderbet, drum iſt aller Unterſcheid,
Den man im Geblüte ſucht, voller ſchnöden Eitelkeit.
Wilſt du ja auf Stände ſehen, ſieh auf deinen Chriſtenſtand,
Suche deinen äuſſern Stand da hinein allein zu führen,
So lebſt du recht Stand-gemäſſe; ſonſt iſt alles eitler Tand:
Denn du kanſt doch deinen Stand nur allein durch Demuth zieren.
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/177>, abgerufen am 17.07.2024.
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