Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.31. Maj. Ich hatte viel Bekümmerniß in meinem Herzen, aber deine Trö- Die leichte Last macht nur ein leicht Gemüthe, das Herze hebt sich drunter hoch empor, Der Geist kriegt Lust, sein Wandel kömmt in Flor, und schmeckt dabey des HErren Güte; Die leichte Last macht nur ein leicht Gemüthe. Num. 392. v. 10. 31. Maj. Ich hatte viel Bekümmerniß in meinem Herzen, aber deine Trö- Die leichte Laſt macht nur ein leicht Gemüthe, das Herze hebt ſich drunter hoch empor, Der Geiſt kriegt Luſt, ſein Wandel kömmt in Flor, und ſchmeckt dabey des HErren Güte; Die leichte Laſt macht nur ein leicht Gemüthe. Num. 392. v. 10. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0163" n="151"/> <div n="2"> <dateline>31. <hi rendition="#aq">Maj.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">I</hi><hi rendition="#fr">ch hatte viel Bekümmerniß in meinem Herzen, aber deine Trö-<lb/> ſtungen ergötzten meine Seele.</hi> Pſ. 94, 19. ſ. a. 2 Cor. 1, 3-5. Ein<lb/> Menſch ohne Leiden ſetzet ſeinen Troſt und Hoffnung aufs Irdiſche; Er iſt<lb/> voller lüſtern Begierden, und ein rechtes Bild der Eitelkeit. Unter der Laſt<lb/> des Creutzes aber ſchmeckt man allererſt den ſüſſen Troſt des Wortes GOttes,<lb/> und iſt darunter, dem Geiſte nach, oft ruhiger und frölicher, als auſſer dem Lei-<lb/> den: Denn man erfähret da, was Chriſtus Matth. 11, 30. ſpricht: Mein<lb/> Joch iſt ſanft und meine Laſt iſt leicht. Die Welt wird uns da recht verbittert,<lb/> der Himmel ſüſſe, und alſo das Herz gar bald von vielem frey gemacht, da wir<lb/> vorhin nicht überwinden konten. Darum trage nur die ſo heilſame Laſt, die<lb/> ſich endlich in ewige Freude enden wird, und wer weiß wie bald. Da biſt du<lb/> in der Ruhe. O HErr, ſo gib Geduld. Du hilfſt doch tragen. Da geht<lb/> nichts über Vermögen. Es iſt alles, bis auf ein Haar abgewogen, und es<lb/> wird lauter Segen und ewige Freude draus. Das macht die Laſt leichte.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Die leichte Laſt macht nur ein leicht Gemüthe, das Herze hebt ſich drunter</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">hoch empor,</hi> </l><lb/> <l>Der Geiſt kriegt Luſt, ſein Wandel kömmt in Flor, und ſchmeckt dabey des HErren Güte;</l><lb/> <l>Die leichte Laſt macht nur ein leicht Gemüthe. <space dim="horizontal"/> <bibl><hi rendition="#aq">Num.</hi> 392. v. 10.</bibl></l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [151/0163]
31. Maj.
Ich hatte viel Bekümmerniß in meinem Herzen, aber deine Trö-
ſtungen ergötzten meine Seele. Pſ. 94, 19. ſ. a. 2 Cor. 1, 3-5. Ein
Menſch ohne Leiden ſetzet ſeinen Troſt und Hoffnung aufs Irdiſche; Er iſt
voller lüſtern Begierden, und ein rechtes Bild der Eitelkeit. Unter der Laſt
des Creutzes aber ſchmeckt man allererſt den ſüſſen Troſt des Wortes GOttes,
und iſt darunter, dem Geiſte nach, oft ruhiger und frölicher, als auſſer dem Lei-
den: Denn man erfähret da, was Chriſtus Matth. 11, 30. ſpricht: Mein
Joch iſt ſanft und meine Laſt iſt leicht. Die Welt wird uns da recht verbittert,
der Himmel ſüſſe, und alſo das Herz gar bald von vielem frey gemacht, da wir
vorhin nicht überwinden konten. Darum trage nur die ſo heilſame Laſt, die
ſich endlich in ewige Freude enden wird, und wer weiß wie bald. Da biſt du
in der Ruhe. O HErr, ſo gib Geduld. Du hilfſt doch tragen. Da geht
nichts über Vermögen. Es iſt alles, bis auf ein Haar abgewogen, und es
wird lauter Segen und ewige Freude draus. Das macht die Laſt leichte.
Die leichte Laſt macht nur ein leicht Gemüthe, das Herze hebt ſich drunter
hoch empor,
Der Geiſt kriegt Luſt, ſein Wandel kömmt in Flor, und ſchmeckt dabey des HErren Güte;
Die leichte Laſt macht nur ein leicht Gemüthe. Num. 392. v. 10.
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