Ich bin so müde von Seufzen. Ps. 6, 7. Göttl. Antw. Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden. Es. 40, 29. Ich will die müden Seelen erquicken, und die bekümmerten See- len sättigen. Jer. 31, 25. (Darum) kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seyd, ich will euch erquicken, nehmet auf euch mein Joch, und lernet von mir: denn ich bin sanftmüthig und von Herzen demüthig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. Matth. 11, 28-30. Chri- stus redet hier nicht so wol von seiner Nachfolge in der Sanftmuth, verheißt auch nicht eigentlich der Mühe, Arbeit und Demuth Erquickung und Ruhe; sondern dem Kommen, dem Glauben, und eben daß wir nicht so schüchtern, sondern gläubig kommen, sagt Er: Ich bin sanstmüthia und von Herzen de- müthig, nicht so rauh und harte, wie die Pharisäer. Also komm, o Sünder, zu Ihm, mit allem deinem Elend, du wirst bald mit Freuden aufgenommen.
Ach öffne mir die Tiefe meiner Sünden, laß mich auch sehn die Tiefe deiner Gnad, Laß keine Ruh mich suchen, oder finden, als nur bey dem, der solche für mich hat, Der da gerufen: Ich will euch erquicken, Wenn euch die Sünd' und ihre Last recht drücken. N. 655. v. 3.
23. Maj.
Ich bin ſo müde von Seufzen. Pſ. 6, 7. Göttl. Antw. Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden. Eſ. 40, 29. Ich will die müden Seelen erquicken, und die bekümmerten See- len ſättigen. Jer. 31, 25. (Darum) kommet her zu mir alle, die ihr mühſelig und beladen ſeyd, ich will euch erquicken, nehmet auf euch mein Joch, und lernet von mir: denn ich bin ſanftmüthig und von Herzen demüthig, ſo werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch iſt ſanft, und meine Laſt iſt leicht. Matth. 11, 28-30. Chri- ſtus redet hier nicht ſo wol von ſeiner Nachfolge in der Sanftmuth, verheißt auch nicht eigentlich der Mühe, Arbeit und Demuth Erquickung und Ruhe; ſondern dem Kommen, dem Glauben, und eben daß wir nicht ſo ſchüchtern, ſondern gläubig kommen, ſagt Er: Ich bin ſanſtmüthia und von Herzen de- müthig, nicht ſo rauh und harte, wie die Phariſäer. Alſo komm, o Sünder, zu Ihm, mit allem deinem Elend, du wirſt bald mit Freuden aufgenommen.
Ach öffne mir die Tiefe meiner Sünden, laß mich auch ſehn die Tiefe deiner Gnad, Laß keine Ruh mich ſuchen, oder finden, als nur bey dem, der ſolche für mich hat, Der da gerufen: Ich will euch erquicken, Wenn euch die Sünd’ und ihre Laſt recht drücken. N. 655. v. 3.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0155"n="143"/><divn="2"><dateline>23. <hirendition="#aq">Maj.</hi></dateline><lb/><p><hirendition="#in">I</hi><hirendition="#fr">ch bin ſo müde von Seufzen.</hi> Pſ. 6, 7. Göttl. Antw. <hirendition="#fr">Er gibt dem<lb/>
Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden.</hi> Eſ. 40,<lb/>
29. <hirendition="#fr">Ich will die müden Seelen erquicken, und die bekümmerten See-<lb/>
len ſättigen.</hi> Jer. 31, 25. (Darum) <hirendition="#fr">kommet her zu mir alle, die ihr<lb/>
mühſelig und beladen ſeyd, ich will euch erquicken, nehmet auf euch<lb/>
mein Joch, und lernet von mir: denn ich bin ſanftmüthig und von<lb/>
Herzen demüthig, ſo werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn<lb/>
mein Joch iſt ſanft, und meine Laſt iſt leicht.</hi> Matth. 11, 28-30. Chri-<lb/>ſtus redet hier nicht ſo wol von ſeiner Nachfolge in der Sanftmuth, verheißt<lb/>
auch nicht eigentlich der Mühe, Arbeit und Demuth Erquickung und Ruhe;<lb/>ſondern dem Kommen, dem Glauben, und eben daß wir nicht ſo ſchüchtern,<lb/>ſondern gläubig kommen, ſagt Er: Ich bin ſanſtmüthia und von Herzen de-<lb/>
müthig, nicht ſo rauh und harte, wie die Phariſäer. Alſo komm, o Sünder,<lb/>
zu Ihm, mit allem deinem Elend, du wirſt bald mit Freuden aufgenommen.</p><lb/><lgtype="poem"><l>Ach öffne mir die Tiefe meiner Sünden, laß mich auch ſehn die Tiefe deiner</l><lb/><l><hirendition="#et">Gnad,</hi></l><lb/><l>Laß keine Ruh mich ſuchen, oder finden, als nur bey dem, der ſolche für mich hat,</l><lb/><l>Der da gerufen: Ich will euch erquicken,</l><lb/><l>Wenn euch die Sünd’ und ihre Laſt recht drücken. <spacedim="horizontal"/><bibl><hirendition="#aq">N.</hi> 655. v. 3.</bibl></l></lg></div><lb/></div></body></text></TEI>
[143/0155]
23. Maj.
Ich bin ſo müde von Seufzen. Pſ. 6, 7. Göttl. Antw. Er gibt dem
Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden. Eſ. 40,
29. Ich will die müden Seelen erquicken, und die bekümmerten See-
len ſättigen. Jer. 31, 25. (Darum) kommet her zu mir alle, die ihr
mühſelig und beladen ſeyd, ich will euch erquicken, nehmet auf euch
mein Joch, und lernet von mir: denn ich bin ſanftmüthig und von
Herzen demüthig, ſo werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn
mein Joch iſt ſanft, und meine Laſt iſt leicht. Matth. 11, 28-30. Chri-
ſtus redet hier nicht ſo wol von ſeiner Nachfolge in der Sanftmuth, verheißt
auch nicht eigentlich der Mühe, Arbeit und Demuth Erquickung und Ruhe;
ſondern dem Kommen, dem Glauben, und eben daß wir nicht ſo ſchüchtern,
ſondern gläubig kommen, ſagt Er: Ich bin ſanſtmüthia und von Herzen de-
müthig, nicht ſo rauh und harte, wie die Phariſäer. Alſo komm, o Sünder,
zu Ihm, mit allem deinem Elend, du wirſt bald mit Freuden aufgenommen.
Ach öffne mir die Tiefe meiner Sünden, laß mich auch ſehn die Tiefe deiner
Gnad,
Laß keine Ruh mich ſuchen, oder finden, als nur bey dem, der ſolche für mich hat,
Der da gerufen: Ich will euch erquicken,
Wenn euch die Sünd’ und ihre Laſt recht drücken. N. 655. v. 3.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/155>, abgerufen am 17.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.