Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.17. Maj. Ich bin aber durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, auf daß ich GOtt Ich lebe, doch nicht ich: denn weil du mich dir einverleibest, Und auch in meinem Herzen bleibest, so treibst und regst du mich. Ach laß mich, o JEsu! recht eins mit dir werden, Num. 651. v. 4. Im Geiste und Sinne, und gleichen Geberden. 17. Maj. Ich bin aber durchs Geſetz dem Geſetz geſtorben, auf daß ich GOtt Ich lebe, doch nicht ich: denn weil du mich dir einverleibeſt, Und auch in meinem Herzen bleibeſt, ſo treibſt und regſt du mich. Ach laß mich, o JEſu! recht eins mit dir werden, Num. 651. v. 4. Im Geiſte und Sinne, und gleichen Geberden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0149" n="137"/> <div n="2"> <dateline>17. <hi rendition="#aq">Maj.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">I</hi><hi rendition="#fr">ch bin aber durchs Geſetz dem Geſetz geſtorben, auf daß ich GOtt<lb/> lebe; Ich bin mit Chriſto gecreutziget: Ich lebe, aber doch nun<lb/> nicht ich, ſondern Chriſtus lebet in mir; Denn was ich itzt lebe im<lb/> Fleiſch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes GOttes, der mich<lb/> geliebet hat, und ſich ſelbſt für mich dargegeben.</hi> Gal. 2, 19. Chriſtus iſt<lb/> unſer Haupt, in dem alle Fülle wohnet, der wird nun auch ſeine Glieder mit<lb/> Kraft und Leben erfüllen; wie er Joh. 14. ſelbſt verheiſſen; <hi rendition="#fr">Ich lebe, und ihr<lb/> ſollt auch leben.</hi> ſ. a. c. 17, 3. Das iſt das ewige Leben ꝛc. Chriſtum, und GOtt<lb/> in Chriſto, als die Liebe erkennen, iſt das rechte Licht und Leben: wer dis hat,<lb/> der hat genug. O welch eine herrliche Sache iſt die Erkäntniß Chriſti! Ach<lb/> HErr, lehre du mich ſelbſt dich recht erkennen als meinen Bräutigam, damit<lb/> das Geſetze nicht mehr in mein Gewiſſen als in deine <hi rendition="#fr">Brautkammer</hi> komme,<lb/> mich zu verdammen. Denn ich bin dein und keines andern. Röm. 7, 4. O laß<lb/> mein ganzes Leben, Herz. Wort und Wandel nur darinnen leben und ſchwe-<lb/> ben, daß ich glaube, du habeſt mich geliebet, und dich ſelbſt für mich gegeben.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Ich lebe, doch nicht ich: denn weil du mich dir einverleibeſt,</l><lb/> <l>Und auch in meinem Herzen bleibeſt, ſo treibſt und regſt du mich.</l><lb/> <l>Ach laß mich, o JEſu! recht <hi rendition="#fr">eins</hi> mit dir werden, <space dim="horizontal"/> <bibl><hi rendition="#aq">Num.</hi> 651. v. 4.</bibl></l><lb/> <l>Im Geiſte und Sinne, und gleichen Geberden.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [137/0149]
17. Maj.
Ich bin aber durchs Geſetz dem Geſetz geſtorben, auf daß ich GOtt
lebe; Ich bin mit Chriſto gecreutziget: Ich lebe, aber doch nun
nicht ich, ſondern Chriſtus lebet in mir; Denn was ich itzt lebe im
Fleiſch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes GOttes, der mich
geliebet hat, und ſich ſelbſt für mich dargegeben. Gal. 2, 19. Chriſtus iſt
unſer Haupt, in dem alle Fülle wohnet, der wird nun auch ſeine Glieder mit
Kraft und Leben erfüllen; wie er Joh. 14. ſelbſt verheiſſen; Ich lebe, und ihr
ſollt auch leben. ſ. a. c. 17, 3. Das iſt das ewige Leben ꝛc. Chriſtum, und GOtt
in Chriſto, als die Liebe erkennen, iſt das rechte Licht und Leben: wer dis hat,
der hat genug. O welch eine herrliche Sache iſt die Erkäntniß Chriſti! Ach
HErr, lehre du mich ſelbſt dich recht erkennen als meinen Bräutigam, damit
das Geſetze nicht mehr in mein Gewiſſen als in deine Brautkammer komme,
mich zu verdammen. Denn ich bin dein und keines andern. Röm. 7, 4. O laß
mein ganzes Leben, Herz. Wort und Wandel nur darinnen leben und ſchwe-
ben, daß ich glaube, du habeſt mich geliebet, und dich ſelbſt für mich gegeben.
Ich lebe, doch nicht ich: denn weil du mich dir einverleibeſt,
Und auch in meinem Herzen bleibeſt, ſo treibſt und regſt du mich.
Ach laß mich, o JEſu! recht eins mit dir werden, Num. 651. v. 4.
Im Geiſte und Sinne, und gleichen Geberden.
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