Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.16. Maj. Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, auf daß ich nicht wider Schreib, o HErr! doch deine Worte tief in meinem Herzen ein, Und laß mich zu beyden Seiten dadurch wohl bewaffnet seyn. Laß mich deinem Wort allein nur in aller Einfalt glauben, Ja gedenke mir daran, wenn hier meine Feinde schnauben; Dann so werd ich nicht zu schanden, wenn ich auf dein Wort nur schau: Weil ich da auf solche Weise deiner Führung mich vertrau. 16. Maj. Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, auf daß ich nicht wider Schreib, o HErr! doch deine Worte tief in meinem Herzen ein, Und laß mich zu beyden Seiten dadurch wohl bewaffnet ſeyn. Laß mich deinem Wort allein nur in aller Einfalt glauben, Ja gedenke mir daran, wenn hier meine Feinde ſchnauben; Dann ſo werd ich nicht zu ſchanden, wenn ich auf dein Wort nur ſchau: Weil ich da auf ſolche Weiſe deiner Führung mich vertrau. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0148" n="136"/> <div n="2"> <dateline>16. <hi rendition="#aq">Maj.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">I</hi><hi rendition="#fr">ch behalte dein Wort in meinem Herzen, auf daß ich nicht wider<lb/> dich ſündige. Laß deinen Knecht deine Gebote veſtiglich für<lb/> dein Wort halten, daß ich dich fürchte.</hi> (Denn) <hi rendition="#fr">wenn ich ſchaue allein<lb/> auf deine Gebote, ſo werde ich nicht zuſchanden.</hi> (Darum) <hi rendition="#fr">gedenke<lb/> deinem Knecht an dein Wort, auf welches du mich läſſeſt hoffen.<lb/> Wenn du mein Herz tröſteſt, ſo lauf ich den Weg deiner Gebote.</hi> Pſ.<lb/> 119, 11. 38. 6. 49. 32. So treibet der Troſt des Evangelii recht kräftig, nach<lb/> GOttes Geſetze zu laufen, und das Geſetze treibet zum Evangelio, und wehret<lb/> deſſen Mißbrauch zur Sicherheit; Beydes iſt nöthig. Brauche ich nun gar<lb/> kein Geſetz mehr, ſo brauch ich auch nicht recht das Evangelium; ſondern wer-<lb/> de ein Freygeiſt, falle auf eigene Einfälle, oder zur Strafe auf Menſchenſa-<lb/> tzungen, unter ein hartes Joch. HErr, erhalte uns auf ebener Bahn. Siehe<lb/><hi rendition="#aq">B. Anton. Coll antith. p</hi> 642-648. und die <hi rendition="#aq">Harm. Tom. X. p.</hi> 433.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Schreib, o HErr! doch deine Worte tief in meinem Herzen ein,</l><lb/> <l>Und laß mich zu beyden Seiten dadurch wohl bewaffnet ſeyn.</l><lb/> <l>Laß mich deinem Wort allein nur in aller Einfalt glauben,</l><lb/> <l>Ja gedenke mir daran, wenn hier meine Feinde ſchnauben;</l><lb/> <l>Dann ſo werd ich nicht zu ſchanden, wenn ich auf dein Wort nur ſchau:</l><lb/> <l>Weil ich da auf ſolche Weiſe deiner Führung mich vertrau.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [136/0148]
16. Maj.
Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, auf daß ich nicht wider
dich ſündige. Laß deinen Knecht deine Gebote veſtiglich für
dein Wort halten, daß ich dich fürchte. (Denn) wenn ich ſchaue allein
auf deine Gebote, ſo werde ich nicht zuſchanden. (Darum) gedenke
deinem Knecht an dein Wort, auf welches du mich läſſeſt hoffen.
Wenn du mein Herz tröſteſt, ſo lauf ich den Weg deiner Gebote. Pſ.
119, 11. 38. 6. 49. 32. So treibet der Troſt des Evangelii recht kräftig, nach
GOttes Geſetze zu laufen, und das Geſetze treibet zum Evangelio, und wehret
deſſen Mißbrauch zur Sicherheit; Beydes iſt nöthig. Brauche ich nun gar
kein Geſetz mehr, ſo brauch ich auch nicht recht das Evangelium; ſondern wer-
de ein Freygeiſt, falle auf eigene Einfälle, oder zur Strafe auf Menſchenſa-
tzungen, unter ein hartes Joch. HErr, erhalte uns auf ebener Bahn. Siehe
B. Anton. Coll antith. p 642-648. und die Harm. Tom. X. p. 433.
Schreib, o HErr! doch deine Worte tief in meinem Herzen ein,
Und laß mich zu beyden Seiten dadurch wohl bewaffnet ſeyn.
Laß mich deinem Wort allein nur in aller Einfalt glauben,
Ja gedenke mir daran, wenn hier meine Feinde ſchnauben;
Dann ſo werd ich nicht zu ſchanden, wenn ich auf dein Wort nur ſchau:
Weil ich da auf ſolche Weiſe deiner Führung mich vertrau.
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