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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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HErr, wie lange wilt du mein so garvergessen? Ps. 13, 2. Göttl. Antw.
Kan auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, daß sie sich nicht
erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie desselbigen vergäs-
se, so will Ich doch dein nicht vergessen, siehe in die Hände habe Ich
dich gezeichnet; deine Mauren sind immerdar vor mir;
Es. 49, 15. 16. s. a.
Jer 14, 18. Ich will euch nicht Wäysen lassen etc. Könte man bald mit
ein paar Worten alles Elend wegbeten, auch die Sünde so wegwischen, warum
klagt hier David? Warum ermahnt GOtt zum Harren und Anhalten, und wie
könte man Glauben und Geduld üben? Auf der Stuben kan man leicht hoch
speculiren, stark seyn und über die Mauren springen; aber in grosser Noth
siehet man, wie das Herze zaget. Ps. 30, 7. 8. Doch der HErr erhält uns.

Du bist ein auserwähltes Pfand, ich finde dich in meiner Hand II. Theil.
Von mir selbst angeschrieben: Ich denk an dich, Ich helfe dir,     N. 163. v. 6.
Ich laß dich nicht, das glaube mir, Ich will dich ewig lieben.
Ich weiß, GOtt hat mich nicht vergessen, ich lieg ihm ja in Herz und Sinn/
Er hat mein Theil mir zugemessen, dadurch ich schon vergnüget bin,
Wenn ich in Hoffnung mich recht fasse, und mich Ihm kindlich überlasse:
Ich freue mich auf seinen Schluß, und weiß, wenn alle Wetter toben,
Daß dennoch, was der HErr von oben beschlossen hat, geschehen muß.

HErr, wie lange wilt du mein ſo garvergeſſen? Pſ. 13, 2. Göttl. Antw.
Kan auch ein Weib ihres Kindleins vergeſſen, daß ſie ſich nicht
erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob ſie deſſelbigen vergäſ-
ſe, ſo will Ich doch dein nicht vergeſſen, ſiehe in die Hände habe Ich
dich gezeichnet; deine Mauren ſind immerdar vor mir;
Eſ. 49, 15. 16. ſ. a.
Jer 14, 18. Ich will euch nicht Wäyſen laſſen ꝛc. Könte man bald mit
ein paar Worten alles Elend wegbeten, auch die Sünde ſo wegwiſchen, warum
klagt hier David? Warum ermahnt GOtt zum Harren und Anhalten, und wie
könte man Glauben und Geduld üben? Auf der Stuben kan man leicht hoch
ſpeculiren, ſtark ſeyn und über die Mauren ſpringen; aber in groſſer Noth
ſiehet man, wie das Herze zaget. Pſ. 30, 7. 8. Doch der HErr erhält uns.

Du biſt ein auserwähltes Pfand, ich finde dich in meiner Hand II. Theil.
Von mir ſelbſt angeſchrieben: Ich denk an dich, Ich helfe dir,     N. 163. v. 6.
Ich laß dich nicht, das glaube mir, Ich will dich ewig lieben.
Ich weiß, GOtt hat mich nicht vergeſſen, ich lieg ihm ja in Herz und Sinn/
Er hat mein Theil mir zugemeſſen, dadurch ich ſchon vergnüget bin,
Wenn ich in Hoffnung mich recht faſſe, und mich Ihm kindlich überlaſſe:
Ich freue mich auf ſeinen Schluß, und weiß, wenn alle Wetter toben,
Daß deñoch, was der HErr von oben beſchloſſen hat, geſchehen muß.
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[132/0144] 12. Maj. HErr, wie lange wilt du mein ſo garvergeſſen? Pſ. 13, 2. Göttl. Antw. Kan auch ein Weib ihres Kindleins vergeſſen, daß ſie ſich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob ſie deſſelbigen vergäſ- ſe, ſo will Ich doch dein nicht vergeſſen, ſiehe in die Hände habe Ich dich gezeichnet; deine Mauren ſind immerdar vor mir; Eſ. 49, 15. 16. ſ. a. Jer 14, 18. Ich will euch nicht Wäyſen laſſen ꝛc. Könte man bald mit ein paar Worten alles Elend wegbeten, auch die Sünde ſo wegwiſchen, warum klagt hier David? Warum ermahnt GOtt zum Harren und Anhalten, und wie könte man Glauben und Geduld üben? Auf der Stuben kan man leicht hoch ſpeculiren, ſtark ſeyn und über die Mauren ſpringen; aber in groſſer Noth ſiehet man, wie das Herze zaget. Pſ. 30, 7. 8. Doch der HErr erhält uns. Du biſt ein auserwähltes Pfand, ich finde dich in meiner Hand II. Theil. Von mir ſelbſt angeſchrieben: Ich denk an dich, Ich helfe dir, N. 163. v. 6. Ich laß dich nicht, das glaube mir, Ich will dich ewig lieben. Ich weiß, GOtt hat mich nicht vergeſſen, ich lieg ihm ja in Herz und Sinn/ Er hat mein Theil mir zugemeſſen, dadurch ich ſchon vergnüget bin, Wenn ich in Hoffnung mich recht faſſe, und mich Ihm kindlich überlaſſe: Ich freue mich auf ſeinen Schluß, und weiß, wenn alle Wetter toben, Daß deñoch, was der HErr von oben beſchloſſen hat, geſchehen muß.

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/144>, abgerufen am 25.11.2024.