Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.10. Maj. HERR, wende unser Gefängniß. Ps. 126, 4. Göttl. Antw. Er hat Ach GOtt, entbinde mich von allen meinen Banden, Und was mich noch subtil im Fleisch gefangen hält. Ist das nicht schon genug, wenn eines nur vorhanden, Das mich noch binden kan in dieser Sündenwelt? Soll ich gebunden seyn, so binde deine Treu II. Theil N. 348. v. 9. Mein armes Herz, auf daß ich dein Gefangner sey. 10. Maj. HERR, wende unſer Gefängniß. Pſ. 126, 4. Göttl. Antw. Er hat Ach GOtt, entbinde mich von allen meinen Banden, Und was mich noch ſubtil im Fleiſch gefangen hält. Iſt das nicht ſchon genug, wenn eines nur vorhanden, Das mich noch binden kan in dieſer Sündenwelt? Soll ich gebunden ſeyn, ſo binde deine Treu II. Theil N. 348. v. 9. Mein armes Herz, auf daß ich dein Gefangner ſey. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0142" n="130"/> <div n="2"> <dateline>10. <hi rendition="#aq">Maj.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">H</hi><hi rendition="#fr">ERR, wende unſer Gefängniß.</hi> Pſ. 126, 4. Göttl. Antw. <hi rendition="#fr">Er hat<lb/> mich geſandt, zu predigen den Gefangenen eine Erledigung, den<lb/> Gebundenen eine Oeffnung.</hi> Eſ. 61, 1. (Denn) <hi rendition="#fr">So ſpricht der HErr ꝛc.<lb/> Ich habe dich zum Bund unter das Volk geſtellet, zu ſagen den<lb/> Gefangenen: gehet heraus; und zu denen im Finſterniß: kommet<lb/> hervor; daß ſie am Wege ſich weiden, und auf allen Hügeln die Wei-<lb/> de haben. Sie werden weder hungern noch dürſten, ꝛc.</hi> c. 49, 8. 9.<lb/> 10. ſ. a. c. 35, 10. HErr, ich hungere nach der Gerechtigkeit und Freyheit<lb/> des Glaubens, aber auch des Lebens, nicht in dieſer mich zu beſpiegeln, ſondern<lb/> daß ich der erſten deſto gewiſſer ſey, und mich ohne Betrug dein, und deiner<lb/> Gerechtigkeit allein freue und tröſte. O ſo mache mich recht ſatt, ſtark, ruhig<lb/> und frey, auch von ſubtilſten Banden, ſo wol des Unglaubens und Geſetzes<lb/> oder böſen Gewiſſens, als auch des fleiſchlichen und irdiſchen Sinnes.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Ach GOtt, entbinde mich von <hi rendition="#fr">allen</hi> meinen Banden,</l><lb/> <l>Und was mich noch ſubtil im Fleiſch gefangen hält.</l><lb/> <l>Iſt das nicht ſchon genug, wenn <hi rendition="#fr">eines</hi> nur vorhanden,</l><lb/> <l>Das mich noch binden kan in dieſer Sündenwelt?</l><lb/> <l>Soll ich gebunden ſeyn, ſo binde deine Treu <space dim="horizontal"/> <bibl><hi rendition="#aq">II.</hi> Theil <hi rendition="#aq">N.</hi> 348. v. 9.</bibl></l><lb/> <l>Mein armes Herz, auf daß ich <hi rendition="#fr">dein Gefangner ſey.</hi></l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [130/0142]
10. Maj.
HERR, wende unſer Gefängniß. Pſ. 126, 4. Göttl. Antw. Er hat
mich geſandt, zu predigen den Gefangenen eine Erledigung, den
Gebundenen eine Oeffnung. Eſ. 61, 1. (Denn) So ſpricht der HErr ꝛc.
Ich habe dich zum Bund unter das Volk geſtellet, zu ſagen den
Gefangenen: gehet heraus; und zu denen im Finſterniß: kommet
hervor; daß ſie am Wege ſich weiden, und auf allen Hügeln die Wei-
de haben. Sie werden weder hungern noch dürſten, ꝛc. c. 49, 8. 9.
10. ſ. a. c. 35, 10. HErr, ich hungere nach der Gerechtigkeit und Freyheit
des Glaubens, aber auch des Lebens, nicht in dieſer mich zu beſpiegeln, ſondern
daß ich der erſten deſto gewiſſer ſey, und mich ohne Betrug dein, und deiner
Gerechtigkeit allein freue und tröſte. O ſo mache mich recht ſatt, ſtark, ruhig
und frey, auch von ſubtilſten Banden, ſo wol des Unglaubens und Geſetzes
oder böſen Gewiſſens, als auch des fleiſchlichen und irdiſchen Sinnes.
Ach GOtt, entbinde mich von allen meinen Banden,
Und was mich noch ſubtil im Fleiſch gefangen hält.
Iſt das nicht ſchon genug, wenn eines nur vorhanden,
Das mich noch binden kan in dieſer Sündenwelt?
Soll ich gebunden ſeyn, ſo binde deine Treu II. Theil N. 348. v. 9.
Mein armes Herz, auf daß ich dein Gefangner ſey.
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