Fürchte dich nicht vor ihnen, gedenke, was der HErr, dein GOtt, Pharao und allen Egyptern gethan hat. 5 Mos. 17, 18. Lasset euch nicht grauen vor ihnen, der HErr, euer GOtt, gehet mit euch, daß er für euch streite mit euren Feinden, euch zu helfen. Cap. 20, 3. 4. Bis hieher solt du kommen, und nicht weiter: hie sollen sich legen deine stolze Wellen.* Die Anläufe der Erbsünde wollen immer wieder kom- men, und müssen wir uns das nicht verdriessen lassen, daß, wenn ein Kampf aus ist, der andre wieder angehe.** Diesem Kampfe kan man nicht entfliehen; denn der Feind ist in uns. Dis macht noch wachsamer und demüthiger, als wenn wir glauben, die Sünde komme nur von aussen, und sey nicht mehr im Herzen. Man will oft nichts fühlen und weniger in sich dulden als GOtt; das ist Hoffart und Ungeduld: denn man will gerne bald fertig und ohne Kampf seyn. Genug, daß GOtt es duldet, uns nichts zurechnet u. durch alles durchhilft.
Hast du mich, HErr, bekehrt, des Satans Werk zerstört, Und einmal mich entführt, wirst du auch fernerhin
* Hiob 38, 11.
Der Feinde grosse Macht, die sich aufs neu empört,
**B. Ant. Coll.
Besiegen und zerstreu'n: dis schreib in meinen Sinn, antith. p. 264. Daß ich mit neuer Kraft auf dich getrost es wage, Hier kämpf' und siegend sey, dort Siegespalmen trage.
13. April.
Fürchte dich nicht vor ihnen, gedenke, was der HErr, dein GOtt, Pharao und allen Egyptern gethan hat. 5 Moſ. 17, 18. Laſſet euch nicht grauen vor ihnen, der HErr, euer GOtt, gehet mit euch, daß er für euch ſtreite mit euren Feinden, euch zu helfen. Cap. 20, 3. 4. Bis hieher ſolt du kommen, und nicht weiter: hie ſollen ſich legen deine ſtolze Wellen.* Die Anläufe der Erbſünde wollen immer wieder kom- men, und müſſen wir uns das nicht verdrieſſen laſſen, daß, wenn ein Kampf aus iſt, der andre wieder angehe.** Dieſem Kampfe kan man nicht entfliehen; denn der Feind iſt in uns. Dis macht noch wachſamer und demüthiger, als wenn wir glauben, die Sünde komme nur von auſſen, und ſey nicht mehr im Herzen. Man will oft nichts fühlen und weniger in ſich dulden als GOtt; das iſt Hoffart und Ungeduld: denn man will gerne bald fertig und ohne Kampf ſeyn. Genug, daß GOtt es duldet, uns nichts zurechnet u. durch alles duꝛchhilft.
Haſt du mich, HErr, bekehrt, des Satans Werk zerſtört, Und einmal mich entführt, wirſt du auch fernerhin
* Hiob 38, 11.
Der Feinde groſſe Macht, die ſich aufs neu empört,
**B. Ant. Coll.
Beſiegen und zerſtreu’n: dis ſchreib in meinen Sinn, antith. p. 264. Daß ich mit neuer Kraft auf dich getroſt es wage, Hier kämpf’ und ſiegend ſey, dort Siegespalmen trage.
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13. April.
Fürchte dich nicht vor ihnen, gedenke, was der HErr, dein GOtt,
Pharao und allen Egyptern gethan hat. 5 Moſ. 17, 18. Laſſet euch
nicht grauen vor ihnen, der HErr, euer GOtt, gehet mit euch, daß er
für euch ſtreite mit euren Feinden, euch zu helfen. Cap. 20, 3. 4. Bis
hieher ſolt du kommen, und nicht weiter: hie ſollen ſich legen deine
ſtolze Wellen.
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Die Anläufe der Erbſünde wollen immer wieder kom-
men, und müſſen wir uns das nicht verdrieſſen laſſen, daß, wenn ein Kampf
aus iſt, der andre wieder angehe.
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Dieſem Kampfe kan man nicht entfliehen;
denn der Feind iſt in uns. Dis macht noch wachſamer und demüthiger, als
wenn wir glauben, die Sünde komme nur von auſſen, und ſey nicht mehr im
Herzen. Man will oft nichts fühlen und weniger in ſich dulden als GOtt; das
iſt Hoffart und Ungeduld: denn man will gerne bald fertig und ohne Kampf
ſeyn. Genug, daß GOtt es duldet, uns nichts zurechnet u. durch alles duꝛchhilft.
Haſt du mich, HErr, bekehrt, des Satans Werk zerſtört,
Und einmal mich entführt, wirſt du auch fernerhin
* Hiob 38, 11.
Der Feinde groſſe Macht, die ſich aufs neu empört,
** B. Ant. Coll.
Beſiegen und zerſtreu’n: dis ſchreib in meinen Sinn, antith. p. 264.
Daß ich mit neuer Kraft auf dich getroſt es wage,
Hier kämpf’ und ſiegend ſey, dort Siegespalmen trage.
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/115>, abgerufen am 16.02.2025.
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