Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 6. Paris, 1834.Samstag, den 16. Februar. "Guten Morgen, Kammerherr. -- Ihr Hoheit Samſtag, den 16. Februar. „Guten Morgen, Kammerherr. — Ihr Hoheit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0126" n="114"/> <div> <dateline rendition="#right">Samſtag, den 16. Februar.</dateline><lb/> <p>„Guten Morgen, Kammerherr. — Ihr Hoheit<lb/> „geruhen wohl geruht zu haben. — Waren geſtern<lb/> „bei Hofe? — Unterthänigſt. — Was Neues? —<lb/> „Die Gräfin Amalie war <hi rendition="#aq">en extase</hi> über das ſchöne<lb/> „Wort, das Ihre Hoheit in der Kammer ausgeſpro¬<lb/> „chen — Erinnere mich nicht. — Ihr Hoheit ge¬<lb/> „ruhten, als die Rede von der Oeffentlichkeit der<lb/> „Sitzungen und dem Drucke der Verhandlungen war,<lb/> „zu ſagen: <hi rendition="#g">Thaten ſind beſſer als Worte</hi>. —<lb/> „Weiter? — der Graf bemerkte: <hi rendition="#aq">vraiment le prince</hi><lb/> „<hi rendition="#aq">Jean est un mirabeau</hi>. Die kleine gelbe Baro¬<lb/> „nin Julie trat hinzu und ſagte: <hi rendition="#aq">oui monsieur le</hi><lb/> „<hi rendition="#aq">Comte</hi>, <hi rendition="#aq">le prince est une mire</hi> — <hi rendition="#aq">à</hi> — <hi rendition="#aq">beau</hi>.<lb/> „Darauf erwiederte die Gräfin: <hi rendition="#aq">Et vous, madame,</hi><lb/> „<hi rendition="#aq">vous êtes une mirabelle</hi>. — <hi rendition="#aq">c'est divin</hi>: Meine<lb/> „Chocolade. Um eilf Uhr der graue Wagen vor.<lb/> „Sie melden mich bei der Gräfin. Der Hofrath<lb/> „Böttiger, Aufſeher im Japaniſchen Palais, bittet<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [114/0126]
Samſtag, den 16. Februar.
„Guten Morgen, Kammerherr. — Ihr Hoheit
„geruhen wohl geruht zu haben. — Waren geſtern
„bei Hofe? — Unterthänigſt. — Was Neues? —
„Die Gräfin Amalie war en extase über das ſchöne
„Wort, das Ihre Hoheit in der Kammer ausgeſpro¬
„chen — Erinnere mich nicht. — Ihr Hoheit ge¬
„ruhten, als die Rede von der Oeffentlichkeit der
„Sitzungen und dem Drucke der Verhandlungen war,
„zu ſagen: Thaten ſind beſſer als Worte. —
„Weiter? — der Graf bemerkte: vraiment le prince
„Jean est un mirabeau. Die kleine gelbe Baro¬
„nin Julie trat hinzu und ſagte: oui monsieur le
„Comte, le prince est une mire — à — beau.
„Darauf erwiederte die Gräfin: Et vous, madame,
„vous êtes une mirabelle. — c'est divin: Meine
„Chocolade. Um eilf Uhr der graue Wagen vor.
„Sie melden mich bei der Gräfin. Der Hofrath
„Böttiger, Aufſeher im Japaniſchen Palais, bittet
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