Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 6. Paris, 1834.sie darüber verarmen und mit einer Hopfenstange in Die Baiern begreifen recht gut die unermeßlich ſie darüber verarmen und mit einer Hopfenſtange in Die Baiern begreifen recht gut die unermeßlich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0101" n="89"/> ſie darüber verarmen und mit einer Hopfenſtange in<lb/> der Hand die Welt durchbetteln müſſen.</p><lb/> <p>Die Baiern begreifen recht gut die unermeßlich<lb/> heilſamen Folgen, die der Staatsvertrag, den der<lb/> Baieriſche Vater mit dem Griechiſchen Sohne ge¬<lb/> ſchloſſen für Bier und Vaterland haben muß. Beide<lb/> Majeſtäten verbürgen ſich darin wechſelſeitig ihre Länder<lb/> und Unterthanen. Sollte einmal der König von Baiern,<lb/> von Oeſterreich oder ſeinem eigenen treuen Volke ange¬<lb/> griffen werden, muß ihm der König von Griechen¬<lb/> land Hülfe ſchicken. Sollte dieſer einmal von Oe¬<lb/> ſterreich, Rußland, Frankreich, England, den Türken,<lb/> dem Paſcha von Aegypten oder von ſeinen eignen<lb/> geliebten Unterthanen, die ihn anbeten, bedroht wer¬<lb/> den: dann muß ihm der König von Baiern Hülfe<lb/> leiſten. Wenn ein Baieriſches Regiment in Franken,<lb/> mit den Leiden des Volks zu ſympathiſiren anfängt,<lb/> ſchickt man es ſchnell nach Griechenland. Mögen<lb/> immerhin die Soldaten ſich verzweiflungsvoll auf die<lb/> Erde werfen, und ſich die Stirne auf dem Pflaſter<lb/> zerſchmettern; mögen ſie immerhin bei der Einſchif¬<lb/> fung ſich empören — man weiß ſie zu zwingen.<lb/> Wenn ein griechiſches Regiment in Nauplia ſich mer¬<lb/> ken läßt, daß es ſeinen König doch gar zu bucklig<lb/> finde — ſchickt man es nach München. Die Grie¬<lb/> chen in Baiern und die Baiern in Griechenland ver¬<lb/> ſtehen das Volk nicht unter dem ſie leben, und haſſen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [89/0101]
ſie darüber verarmen und mit einer Hopfenſtange in
der Hand die Welt durchbetteln müſſen.
Die Baiern begreifen recht gut die unermeßlich
heilſamen Folgen, die der Staatsvertrag, den der
Baieriſche Vater mit dem Griechiſchen Sohne ge¬
ſchloſſen für Bier und Vaterland haben muß. Beide
Majeſtäten verbürgen ſich darin wechſelſeitig ihre Länder
und Unterthanen. Sollte einmal der König von Baiern,
von Oeſterreich oder ſeinem eigenen treuen Volke ange¬
griffen werden, muß ihm der König von Griechen¬
land Hülfe ſchicken. Sollte dieſer einmal von Oe¬
ſterreich, Rußland, Frankreich, England, den Türken,
dem Paſcha von Aegypten oder von ſeinen eignen
geliebten Unterthanen, die ihn anbeten, bedroht wer¬
den: dann muß ihm der König von Baiern Hülfe
leiſten. Wenn ein Baieriſches Regiment in Franken,
mit den Leiden des Volks zu ſympathiſiren anfängt,
ſchickt man es ſchnell nach Griechenland. Mögen
immerhin die Soldaten ſich verzweiflungsvoll auf die
Erde werfen, und ſich die Stirne auf dem Pflaſter
zerſchmettern; mögen ſie immerhin bei der Einſchif¬
fung ſich empören — man weiß ſie zu zwingen.
Wenn ein griechiſches Regiment in Nauplia ſich mer¬
ken läßt, daß es ſeinen König doch gar zu bucklig
finde — ſchickt man es nach München. Die Grie¬
chen in Baiern und die Baiern in Griechenland ver¬
ſtehen das Volk nicht unter dem ſie leben, und haſſen
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