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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 5. Paris, 1834.

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Daher begreife ich auch wie es so Viele giebt, die
Voltaire tödtlich hassen. Wie den Schmerz zerstört
er auch die Freude; denn Glück ist auch Dunkelheit.

-- Die Börse ist heute selig wie eine Braut.
Die Renten sind um einen Franken gestiegen, weil
der König der Deputation der Kammer gesagt hat,
der Friede gedeihe herrlich und unsre Kinder wür¬
den bald von Antwerpen zurückkommen. Unsere Kin¬
der! wie man nur so etwas sagen und anhören
kann ohne zu lachen, begreife ich nicht. Was die
Regierung Furcht hat vor ihrem eignen Muthe, was
sie zittert sie möchte Ruhm erwerben, das glaubt
keiner. Gott weiß auf welche Jüste milieu-Art sie
Antwerpen belagern mögen! wahrscheinlich sind die
Bomben mit welchen sie schießen nur halb gefüllt.
Aber wie undankbar zeigt sich die Regierung und die
Börse gegen mich! sie denken gar nicht daran, daß
wenn sie den Frieden behalten, sie es mir zu ver¬
danken haben -- ganz im Ernste, mir. Wir, wir,
Hambacher verhindern den Krieg. Die heilige
Allianz fürchtet uns, sie zittert vor uns. Zwar sind
viele Hambacher eingesteckt, aber viele sind noch frei.
So lange ich frei umhergehe, wird es Preußen ge¬
wiß nicht wagen, Frankreich den Krieg zu erklären.
Eigentlich sollten die Renten steigen, so oft ich auf
der Börse erscheine. Aber die französische Regierung

Daher begreife ich auch wie es ſo Viele giebt, die
Voltaire tödtlich haſſen. Wie den Schmerz zerſtört
er auch die Freude; denn Glück iſt auch Dunkelheit.

— Die Börſe iſt heute ſelig wie eine Braut.
Die Renten ſind um einen Franken geſtiegen, weil
der König der Deputation der Kammer geſagt hat,
der Friede gedeihe herrlich und unſre Kinder wür¬
den bald von Antwerpen zurückkommen. Unſere Kin¬
der! wie man nur ſo etwas ſagen und anhören
kann ohne zu lachen, begreife ich nicht. Was die
Regierung Furcht hat vor ihrem eignen Muthe, was
ſie zittert ſie möchte Ruhm erwerben, das glaubt
keiner. Gott weiß auf welche Jüſte milieu-Art ſie
Antwerpen belagern mögen! wahrſcheinlich ſind die
Bomben mit welchen ſie ſchießen nur halb gefüllt.
Aber wie undankbar zeigt ſich die Regierung und die
Börſe gegen mich! ſie denken gar nicht daran, daß
wenn ſie den Frieden behalten, ſie es mir zu ver¬
danken haben — ganz im Ernſte, mir. Wir, wir,
Hambacher verhindern den Krieg. Die heilige
Allianz fürchtet uns, ſie zittert vor uns. Zwar ſind
viele Hambacher eingeſteckt, aber viele ſind noch frei.
So lange ich frei umhergehe, wird es Preußen ge¬
wiß nicht wagen, Frankreich den Krieg zu erklären.
Eigentlich ſollten die Renten ſteigen, ſo oft ich auf
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[61/0073] Daher begreife ich auch wie es ſo Viele giebt, die Voltaire tödtlich haſſen. Wie den Schmerz zerſtört er auch die Freude; denn Glück iſt auch Dunkelheit. — Die Börſe iſt heute ſelig wie eine Braut. Die Renten ſind um einen Franken geſtiegen, weil der König der Deputation der Kammer geſagt hat, der Friede gedeihe herrlich und unſre Kinder wür¬ den bald von Antwerpen zurückkommen. Unſere Kin¬ der! wie man nur ſo etwas ſagen und anhören kann ohne zu lachen, begreife ich nicht. Was die Regierung Furcht hat vor ihrem eignen Muthe, was ſie zittert ſie möchte Ruhm erwerben, das glaubt keiner. Gott weiß auf welche Jüſte milieu-Art ſie Antwerpen belagern mögen! wahrſcheinlich ſind die Bomben mit welchen ſie ſchießen nur halb gefüllt. Aber wie undankbar zeigt ſich die Regierung und die Börſe gegen mich! ſie denken gar nicht daran, daß wenn ſie den Frieden behalten, ſie es mir zu ver¬ danken haben — ganz im Ernſte, mir. Wir, wir, Hambacher verhindern den Krieg. Die heilige Allianz fürchtet uns, ſie zittert vor uns. Zwar ſind viele Hambacher eingeſteckt, aber viele ſind noch frei. So lange ich frei umhergehe, wird es Preußen ge¬ wiß nicht wagen, Frankreich den Krieg zu erklären. Eigentlich ſollten die Renten ſteigen, ſo oft ich auf der Börſe erſcheine. Aber die franzöſiſche Regierung

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 5. Paris, 1834, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris05_1834/73>, abgerufen am 29.11.2024.