Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 5. Paris, 1834.bliken angefangen und alle Monarchien geendet -- In Hannover ist ganz das nämliche geschehen; bliken angefangen und alle Monarchien geendet — In Hannover iſt ganz das nämliche geſchehen; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0240" n="228"/> bliken angefangen und alle Monarchien geendet —<lb/> worin ſie auch ganz Recht haben. Der Hauptmann<lb/> der Edelleute, der Landesfürſt, hat den Antrag der<lb/> Kammer auch verworfen, mit all dem lächerlichen<lb/> Hochmuthe, deſſen ein kleiner deutſcher Fürſt nur fä¬<lb/> hig iſt, mit dem ganzen Trotze, den der Schwager<lb/> eines Koſaken-Kaiſers ſich glaubt erlauben zu dürfen.<lb/> Man muß die Epiſtel leſen, die der Großherzog ſei¬<lb/> nen getreuen Ständen vor die Füße geworfen hat!<lb/> Er ſagt ihnen: ſie möchten ihm ja mit ſolchem Zeuge<lb/> nicht mehr kommen, und das Volk ſolle ja nie in<lb/> Menge etwas fordern, mit zahlreichen Bittſchriften<lb/> nahen; <hi rendition="#g">denn wenn er noch ſo geeignet wäre<lb/> etwas zu bewilligen</hi>, <hi rendition="#g">und wenn es das Bil¬<lb/> ligſte wäre — nie würde er thun was viele</hi>,<lb/><hi rendition="#g">was Alle von ihm verlangten</hi>! Die Epiſtel<lb/> ſchließt mit den Worten: „Wir beſtätigen übrigens<lb/> „ſämmtlichen Abgeordneten und durch ſolche ſämmt¬<lb/> „lichen geliebten Unterthanen noch wörtlich die Fort¬<lb/> „dauer unſerer feſtbegründeten Huld und Gnade.“<lb/> Bedenke dich glückliches Volk! Sehen Sie, ſo ſpricht<lb/> Göthes würdiger Zögling. Aber ich hoffe die Zeit<lb/> wird bald kommen, daß wir dieſen deutſchen Fürſtchen<lb/><hi rendition="#g">unſere</hi> Huld und Gnade bezeigen und bei Gott!<lb/> ich hoffe, das nicht blos wörtlich.</p><lb/> <p>In Hannover iſt ganz das nämliche geſchehen;<lb/> auch dort hat die Adelskammer den Antrag der Volks¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [228/0240]
bliken angefangen und alle Monarchien geendet —
worin ſie auch ganz Recht haben. Der Hauptmann
der Edelleute, der Landesfürſt, hat den Antrag der
Kammer auch verworfen, mit all dem lächerlichen
Hochmuthe, deſſen ein kleiner deutſcher Fürſt nur fä¬
hig iſt, mit dem ganzen Trotze, den der Schwager
eines Koſaken-Kaiſers ſich glaubt erlauben zu dürfen.
Man muß die Epiſtel leſen, die der Großherzog ſei¬
nen getreuen Ständen vor die Füße geworfen hat!
Er ſagt ihnen: ſie möchten ihm ja mit ſolchem Zeuge
nicht mehr kommen, und das Volk ſolle ja nie in
Menge etwas fordern, mit zahlreichen Bittſchriften
nahen; denn wenn er noch ſo geeignet wäre
etwas zu bewilligen, und wenn es das Bil¬
ligſte wäre — nie würde er thun was viele,
was Alle von ihm verlangten! Die Epiſtel
ſchließt mit den Worten: „Wir beſtätigen übrigens
„ſämmtlichen Abgeordneten und durch ſolche ſämmt¬
„lichen geliebten Unterthanen noch wörtlich die Fort¬
„dauer unſerer feſtbegründeten Huld und Gnade.“
Bedenke dich glückliches Volk! Sehen Sie, ſo ſpricht
Göthes würdiger Zögling. Aber ich hoffe die Zeit
wird bald kommen, daß wir dieſen deutſchen Fürſtchen
unſere Huld und Gnade bezeigen und bei Gott!
ich hoffe, das nicht blos wörtlich.
In Hannover iſt ganz das nämliche geſchehen;
auch dort hat die Adelskammer den Antrag der Volks¬
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