Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833."Um Allerhochstdenselben die Kosten der Kriegsrüstung Nachdem der Zwerg-Hofrath so gesprochen, er¬ „Um Allerhochſtdenſelben die Koſten der Kriegsrüſtung Nachdem der Zwerg-Hofrath ſo geſprochen, er¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <div n="3"> <p><pb facs="#f0176" n="162"/> „Um Allerhochſtdenſelben die Koſten der Kriegsrüſtung<lb/> „zu erſetzen, will mein König und Herr die Hälfte<lb/> „ſeiner Staaten an Ew. Majeſtät abtreten. Höchſt¬<lb/> „deren allerunterthänigſter Zwerg hat ſeinem Herrn<lb/> „dazu gerathen. Wir ſind unſerer Hofräthe, Domai¬<lb/> „nenverwalter, Gardeoffiziere, Miniſter, Kammer¬<lb/> „herren, Oberſtallmeiſter, Ober-Cermonienmeiſter, Hof¬<lb/> „damen, Maitreſſen, General-Intendanten, und Hof¬<lb/> „banquiers in allem nur 814. Für dieſe bleibt die<lb/> „Hälfte des Landes groß genug und wenn die uns<lb/> „bleibenden Unterthanen zweimal ſo viel Steuer be¬<lb/> „zahlen, als früher, verlieren wir nichts an den An¬<lb/> „dern. Geruhen jetzt Ew. Majeſtät ein ganz unter¬<lb/> „thäniges Frühſtück einzunehmen, und dann der<lb/> „General-Probe der Stummen von Portici huldreichſt<lb/> „beizuwohnen.“</p><lb/> <p>Nachdem der Zwerg-Hofrath ſo geſprochen, er¬<lb/> hob ſich im Hintergrunde ein wildes Geſchrei: <hi rendition="#g">Zu<lb/> den Waffen</hi>, <hi rendition="#g">zu den Waffen</hi>! <hi rendition="#g">Keinen<lb/> ſchmachvollen Frieden</hi>! <hi rendition="#g">Auf Brüder</hi>! <hi rendition="#g">Es<lb/> lebe Teutonia</hi>! <hi rendition="#g">Es lebe die Freiheit</hi>!<lb/> Heimball ſchob die Hofräthe, welche die Ausſicht<lb/> hemmten, weg, um zu ſehen, was hinter ihnen vor¬<lb/> ging. Da gewahrte er eine Schaar edler Jünglinge,<lb/> welchen der Muth in den Augen blitzte, welchen<lb/> Kampfbegierde die Wangen röthete, und, den Ruf<lb/> zur Schlacht erwartend, freudig mit den Schwertern<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [162/0176]
„Um Allerhochſtdenſelben die Koſten der Kriegsrüſtung
„zu erſetzen, will mein König und Herr die Hälfte
„ſeiner Staaten an Ew. Majeſtät abtreten. Höchſt¬
„deren allerunterthänigſter Zwerg hat ſeinem Herrn
„dazu gerathen. Wir ſind unſerer Hofräthe, Domai¬
„nenverwalter, Gardeoffiziere, Miniſter, Kammer¬
„herren, Oberſtallmeiſter, Ober-Cermonienmeiſter, Hof¬
„damen, Maitreſſen, General-Intendanten, und Hof¬
„banquiers in allem nur 814. Für dieſe bleibt die
„Hälfte des Landes groß genug und wenn die uns
„bleibenden Unterthanen zweimal ſo viel Steuer be¬
„zahlen, als früher, verlieren wir nichts an den An¬
„dern. Geruhen jetzt Ew. Majeſtät ein ganz unter¬
„thäniges Frühſtück einzunehmen, und dann der
„General-Probe der Stummen von Portici huldreichſt
„beizuwohnen.“
Nachdem der Zwerg-Hofrath ſo geſprochen, er¬
hob ſich im Hintergrunde ein wildes Geſchrei: Zu
den Waffen, zu den Waffen! Keinen
ſchmachvollen Frieden! Auf Brüder! Es
lebe Teutonia! Es lebe die Freiheit!
Heimball ſchob die Hofräthe, welche die Ausſicht
hemmten, weg, um zu ſehen, was hinter ihnen vor¬
ging. Da gewahrte er eine Schaar edler Jünglinge,
welchen der Muth in den Augen blitzte, welchen
Kampfbegierde die Wangen röthete, und, den Ruf
zur Schlacht erwartend, freudig mit den Schwertern
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |