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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.

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Andumbia, und diese Verwandschaft spüre ich bei
naßkaltem Wetter in allen meinen Gliedern.

Zwei tausend Jahre vor Christus zog der mäch¬
tige Heimball, Nachkomme Bör's und einer mei¬
ner glorreichen Vorfahren, mit einem zahllosen Heere
dem Mittage zu, um dort die Teutonen, die Nach¬
kömmlinge Imers, aufzusuchen, und mit diesen seinen
tückische Vettern einen alten Rechtsstreit auszukämpfen.
Nach langem und beschwerdevollen Zuge kam Heim¬
ball mit seinem Heere an der Grenze des feindlichen
Landes an. Die Nacht war angebrochen, aus allen
Städten und Dörfern schallten die Sturmglocken,
und zahllose Wachtfeuer brannten rings umher. Heim¬
balls kampfbegierige Streiter jauchzten dem kommen¬
den Morgen entgegen. Als der Held eben sein letz¬
tes Horn ausgeleert, und sich unter einer Eiche zur
Ruhe legen wollte, wurde ihm eine Botschaft gemel¬
det. Es erschienen fünf und zwanzig Zwerge in
seidnen Kleidern und mit hundert Bändern und Gold¬
blechen behangen. Der Kleinste derselben trat her¬
vor, warf sich Heimball zu Füßen, küßte sie, stand
dann wieder auf und sprach: "Allerdurchlauchtigster
"Fürst und Herr, Allergnädigste Geisel Gottes!
"Mein Herr, der König der Hofräthe, sendet
"mich zu Allerhöchstderen allerhöchster Person, und
"flehet Allerhöchstdieselben, ihn in diesen kritischen
"Zeiten mit keinem Kriege zu überziehen, weil deren

Andumbia, und dieſe Verwandſchaft ſpüre ich bei
naßkaltem Wetter in allen meinen Gliedern.

Zwei tauſend Jahre vor Chriſtus zog der mäch¬
tige Heimball, Nachkomme Bör's und einer mei¬
ner glorreichen Vorfahren, mit einem zahlloſen Heere
dem Mittage zu, um dort die Teutonen, die Nach¬
kömmlinge Imers, aufzuſuchen, und mit dieſen ſeinen
tückiſche Vettern einen alten Rechtsſtreit auszukämpfen.
Nach langem und beſchwerdevollen Zuge kam Heim¬
ball mit ſeinem Heere an der Grenze des feindlichen
Landes an. Die Nacht war angebrochen, aus allen
Städten und Dörfern ſchallten die Sturmglocken,
und zahlloſe Wachtfeuer brannten rings umher. Heim¬
balls kampfbegierige Streiter jauchzten dem kommen¬
den Morgen entgegen. Als der Held eben ſein letz¬
tes Horn ausgeleert, und ſich unter einer Eiche zur
Ruhe legen wollte, wurde ihm eine Botſchaft gemel¬
det. Es erſchienen fünf und zwanzig Zwerge in
ſeidnen Kleidern und mit hundert Bändern und Gold¬
blechen behangen. Der Kleinſte derſelben trat her¬
vor, warf ſich Heimball zu Füßen, küßte ſie, ſtand
dann wieder auf und ſprach: „Allerdurchlauchtigſter
„Fürſt und Herr, Allergnädigſte Geiſel Gottes!
„Mein Herr, der König der Hofräthe, ſendet
„mich zu Allerhöchſtderen allerhöchſter Perſon, und
„flehet Allerhöchſtdieſelben, ihn in dieſen kritiſchen
„Zeiten mit keinem Kriege zu überziehen, weil deren

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[158/0172] Andumbia, und dieſe Verwandſchaft ſpüre ich bei naßkaltem Wetter in allen meinen Gliedern. Zwei tauſend Jahre vor Chriſtus zog der mäch¬ tige Heimball, Nachkomme Bör's und einer mei¬ ner glorreichen Vorfahren, mit einem zahlloſen Heere dem Mittage zu, um dort die Teutonen, die Nach¬ kömmlinge Imers, aufzuſuchen, und mit dieſen ſeinen tückiſche Vettern einen alten Rechtsſtreit auszukämpfen. Nach langem und beſchwerdevollen Zuge kam Heim¬ ball mit ſeinem Heere an der Grenze des feindlichen Landes an. Die Nacht war angebrochen, aus allen Städten und Dörfern ſchallten die Sturmglocken, und zahlloſe Wachtfeuer brannten rings umher. Heim¬ balls kampfbegierige Streiter jauchzten dem kommen¬ den Morgen entgegen. Als der Held eben ſein letz¬ tes Horn ausgeleert, und ſich unter einer Eiche zur Ruhe legen wollte, wurde ihm eine Botſchaft gemel¬ det. Es erſchienen fünf und zwanzig Zwerge in ſeidnen Kleidern und mit hundert Bändern und Gold¬ blechen behangen. Der Kleinſte derſelben trat her¬ vor, warf ſich Heimball zu Füßen, küßte ſie, ſtand dann wieder auf und ſprach: „Allerdurchlauchtigſter „Fürſt und Herr, Allergnädigſte Geiſel Gottes! „Mein Herr, der König der Hofräthe, ſendet „mich zu Allerhöchſtderen allerhöchſter Perſon, und „flehet Allerhöchſtdieſelben, ihn in dieſen kritiſchen „Zeiten mit keinem Kriege zu überziehen, weil deren

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris04_1833/172>, abgerufen am 24.11.2024.