Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.sich als die gemeinsten Charlatane betragen, glauben An der deutschen Tribune zu arbeiten, dazu Ich schicke Ihnen heute den Herings-Salat. Herings-Salat. Beim Thor, beim hohen Odin, und beim ſich als die gemeinſten Charlatane betragen, glauben An der deutſchen Tribune zu arbeiten, dazu Ich ſchicke Ihnen heute den Herings-Salat. Herings-Salat. Beim Thor, beim hohen Odin, und beim <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <p><pb facs="#f0169" n="155"/> ſich als die gemeinſten Charlatane betragen, glauben<lb/> ſie Leute von Welt, feine Pariſer zu ſeyn.</p><lb/> <p>An der <hi rendition="#g">deutſchen Tribune</hi> zu arbeiten, dazu<lb/> habe ich keine Zeit jetzt. Aber ich thue es, ſobald<lb/> ich frei werde. Das iſt ein Schlachtfeld, auf dem<lb/> kein Mann, der ſein Vaterland liebt, fehlen ſoll.<lb/> Aber die Zeitung, wird ſie noch lange beſtehen? Sie<lb/> hat bis jetzt der Cenſur getrotzt, wofür der Redac¬<lb/> teur zu ſechs-monatlicher Gefängnißſtrafe verurtheilt<lb/> worden.</p><lb/> <p>Ich ſchicke Ihnen heute den Herings-Salat.<lb/> Es iſt eine große Schüſſel und Sie werden Durſt<lb/> darauf bekommen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b #g">Herings-Salat.</hi><lb/> </head> <p>Beim <hi rendition="#g">Thor</hi>, beim hohen <hi rendition="#g">Odin</hi>, und beim<lb/> höchſten <hi rendition="#g">Bör</hi>, meinem erhabenen Ahn, dieſer Knabe<lb/> Alexis kämpft mit einer Berſerker-Wuth, für die ihm<lb/> einſt in Walhalla ein Zwiebelkuchen duften wird!<lb/> Aber noch bedenke ich mich. Soll ich, oder ſoll ich<lb/> nicht? Kennten mich nur die Menſchen alle, fühlten<lb/> es nur alle mit, welch einen Stolz ich aufzuopfern<lb/> habe, wenn ich ſolchen niedrigen Troßbuben das Ge¬<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [155/0169]
ſich als die gemeinſten Charlatane betragen, glauben
ſie Leute von Welt, feine Pariſer zu ſeyn.
An der deutſchen Tribune zu arbeiten, dazu
habe ich keine Zeit jetzt. Aber ich thue es, ſobald
ich frei werde. Das iſt ein Schlachtfeld, auf dem
kein Mann, der ſein Vaterland liebt, fehlen ſoll.
Aber die Zeitung, wird ſie noch lange beſtehen? Sie
hat bis jetzt der Cenſur getrotzt, wofür der Redac¬
teur zu ſechs-monatlicher Gefängnißſtrafe verurtheilt
worden.
Ich ſchicke Ihnen heute den Herings-Salat.
Es iſt eine große Schüſſel und Sie werden Durſt
darauf bekommen.
Herings-Salat.
Beim Thor, beim hohen Odin, und beim
höchſten Bör, meinem erhabenen Ahn, dieſer Knabe
Alexis kämpft mit einer Berſerker-Wuth, für die ihm
einſt in Walhalla ein Zwiebelkuchen duften wird!
Aber noch bedenke ich mich. Soll ich, oder ſoll ich
nicht? Kennten mich nur die Menſchen alle, fühlten
es nur alle mit, welch einen Stolz ich aufzuopfern
habe, wenn ich ſolchen niedrigen Troßbuben das Ge¬
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