Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.Adel drängt seinen König zurück, und der französische -- In der allgemeinen Zeitung -- nicht in Adel drängt ſeinen König zurück, und der franzöſiſche — In der allgemeinen Zeitung — nicht in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0150" n="136"/> Adel drängt ſeinen König zurück, und der franzöſiſche<lb/> rüſtet ſich mit dem Gelde der dummen Banquiers.<lb/> Darum ſchreibt, Ihr Pfeilſchifter! Zupft, Ihr gnä¬<lb/> digen Fräulein von Neuſchatel! Zupft; das iſt Wei¬<lb/> berarbeit, das kömmt Euch zu! Aber erröthet, daß<lb/> Ihr die alten Fiſchweiber von Paris übertroffen, und<lb/> furienartiger, als jene einſt die Ariſtokraten mishan¬<lb/> delt, mit Euern zarten adlichen Händen den Demo¬<lb/> kraten das Geſicht zerkratzt, die der galante Herr<lb/> von Pfuel, einſt der Bayard des Tugendbundes, ge¬<lb/> feſſelt vor Euer Sopha geſchleppt. Zupft, während<lb/> wir die Schwerter wetzen!</p><lb/> <p>— In der allgemeinen Zeitung — nicht in<lb/> der des Herrn von Cotta, ſondern in der <hi rendition="#g">deutſchen</hi><lb/> allgemeinen Zeitung — ſtehet: <hi rendition="#g">„noch ein Wort<lb/> über Börne</hi>;“ ein ſehr verdienſtvoller Artikel, der<lb/> wegen der vielen Wunden, die er empfangen, mit<lb/> dem Cenſur-Orden geſchmückt worden iſt. Das iſt<lb/> nun einer der Wohlwollenden, der froh und emſig<lb/> Alles herbeigeholt, was er zu meiner Vertheidigung<lb/> für nöthig hielt, und der es herzlich bedauert, daß<lb/> er mich nicht in Allem vertheidigen kann. Nun wohl,<lb/> er hat mich beſſer verſtanden, als die Andern; aber<lb/> auch nur beſſer verſtanden was ich <hi rendition="#g">geſagt</hi>, was<lb/> gedruckt zu leſen war. Doch was ich <hi rendition="#g">nicht</hi> geſagt,<lb/> was <hi rendition="#g">nicht</hi> gedruckt worden, das entging ihm, wie<lb/> es den Uebrigen entgangen. Haben Euch denn die<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [136/0150]
Adel drängt ſeinen König zurück, und der franzöſiſche
rüſtet ſich mit dem Gelde der dummen Banquiers.
Darum ſchreibt, Ihr Pfeilſchifter! Zupft, Ihr gnä¬
digen Fräulein von Neuſchatel! Zupft; das iſt Wei¬
berarbeit, das kömmt Euch zu! Aber erröthet, daß
Ihr die alten Fiſchweiber von Paris übertroffen, und
furienartiger, als jene einſt die Ariſtokraten mishan¬
delt, mit Euern zarten adlichen Händen den Demo¬
kraten das Geſicht zerkratzt, die der galante Herr
von Pfuel, einſt der Bayard des Tugendbundes, ge¬
feſſelt vor Euer Sopha geſchleppt. Zupft, während
wir die Schwerter wetzen!
— In der allgemeinen Zeitung — nicht in
der des Herrn von Cotta, ſondern in der deutſchen
allgemeinen Zeitung — ſtehet: „noch ein Wort
über Börne;“ ein ſehr verdienſtvoller Artikel, der
wegen der vielen Wunden, die er empfangen, mit
dem Cenſur-Orden geſchmückt worden iſt. Das iſt
nun einer der Wohlwollenden, der froh und emſig
Alles herbeigeholt, was er zu meiner Vertheidigung
für nöthig hielt, und der es herzlich bedauert, daß
er mich nicht in Allem vertheidigen kann. Nun wohl,
er hat mich beſſer verſtanden, als die Andern; aber
auch nur beſſer verſtanden was ich geſagt, was
gedruckt zu leſen war. Doch was ich nicht geſagt,
was nicht gedruckt worden, das entging ihm, wie
es den Uebrigen entgangen. Haben Euch denn die
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