Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833."ten, davon überlassen, und welchen Preis sie Das Wetter hier macht einem ganz ver¬ „ten, davon uͤberlaſſen, und welchen Preis ſie Das Wetter hier macht einem ganz ver¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0075" n="61"/> „ten, davon uͤberlaſſen, und welchen Preis ſie<lb/> „dafuͤr verlangen moͤgen. Aber wir dachten:<lb/> „es ſey! mit Kraͤmern muß man feilſchen; da<lb/> „iſt Gold, da iſt die Wage. Aber ſie ſtrichen<lb/> „das Geld ein, und warfen hoͤhniſch das<lb/> „Schwert in die Schaale. Wollt Ihr's ſo?<lb/> „Nun es ſey auch. Schwert gegen Schwert ....<lb/> „Denn ſeit wir geſehen, daß der juͤngſte Koͤnig<lb/> „um die Gunſt der aͤlteſten Tyrannen buhlt,<lb/> „und die aͤlteſten Tyrannen ſelbſt den Raub<lb/> „einer Krone laͤchelnd verzeihen, wird nur zu¬<lb/> „gleich mit der Krone die Freiheit auch geraubt<lb/> „— ſeitdem hoffen wir nichts mehr von fried¬<lb/> „licher Ausgleichung. Die Gewalt muß ent¬<lb/> „ſcheiden. Beſiegen koͤnnt Ihr uns, aber taͤu¬<lb/> „ſchen nicht mehr.“ Ich werde das Journal<lb/> die <hi rendition="#g">Glocke</hi> nennen.</p><lb/> <p>Das Wetter hier macht einem ganz ver¬<lb/> wirrt. Im October zwanzig Grad Waͤrme!<lb/> Vielleicht hat der Himmel beſchloſſen, daß ſich<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [61/0075]
„ten, davon uͤberlaſſen, und welchen Preis ſie
„dafuͤr verlangen moͤgen. Aber wir dachten:
„es ſey! mit Kraͤmern muß man feilſchen; da
„iſt Gold, da iſt die Wage. Aber ſie ſtrichen
„das Geld ein, und warfen hoͤhniſch das
„Schwert in die Schaale. Wollt Ihr's ſo?
„Nun es ſey auch. Schwert gegen Schwert ....
„Denn ſeit wir geſehen, daß der juͤngſte Koͤnig
„um die Gunſt der aͤlteſten Tyrannen buhlt,
„und die aͤlteſten Tyrannen ſelbſt den Raub
„einer Krone laͤchelnd verzeihen, wird nur zu¬
„gleich mit der Krone die Freiheit auch geraubt
„— ſeitdem hoffen wir nichts mehr von fried¬
„licher Ausgleichung. Die Gewalt muß ent¬
„ſcheiden. Beſiegen koͤnnt Ihr uns, aber taͤu¬
„ſchen nicht mehr.“ Ich werde das Journal
die Glocke nennen.
Das Wetter hier macht einem ganz ver¬
wirrt. Im October zwanzig Grad Waͤrme!
Vielleicht hat der Himmel beſchloſſen, daß ſich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/75 |
Zitationshilfe: | Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/75>, abgerufen am 16.02.2025. |