laufen: die Boulevards entlang bis auf den Bastillen-Platz, und von da am Wasser zurück. In der Passage de l'opera kaufte ich mir ein Zahnpulver, Poudre-naqueut dentifrice balsamique, pour donner aux dents la blan¬ cheur de l'ivoire. Ich las im Gehen den Zet¬ tel, in den das Schächtelchen gewickelt war. Es war Wiegen-Eyapopeija für mein unruhiges Herz. Wie Herr Naquet sagt: "Als ich wegen "herannahenden Greisen-Alters, und meiner hin¬ "fälligen Gesundheit, meinen Parfümerie-Han¬ "del aufgab, wollte ich ein Kunstwerk zum Vor¬ "schein bringen, auf das ich die Sorgen meines "ganzen Lebens verwendet, ohne doch je das ge¬ "wünschte Ziel erreichen zu können. .... Auf "dem Lande, wohin ich mich zurückzog, im Schoo¬ "se der Einsamkeit und des süßern Friedens, ge¬ "lang es mir endlich, nach einer unzähligen "Menge von Versuchen, ein balsamisches "Zahnpulver zu Stande zu bringen ....
III. 20
laufen: die Boulevards entlang bis auf den Baſtillen-Platz, und von da am Waſſer zuruͤck. In der Paſſage de l'opéra kaufte ich mir ein Zahnpulver, Poudre-naqueut dentifrice balsamique, pour donner aux dents la blan¬ cheur de l'ivoire. Ich las im Gehen den Zet¬ tel, in den das Schaͤchtelchen gewickelt war. Es war Wiegen-Eyapopeija fuͤr mein unruhiges Herz. Wie Herr Naquet ſagt: „Als ich wegen „herannahenden Greiſen-Alters, und meiner hin¬ „faͤlligen Geſundheit, meinen Parfuͤmerie-Han¬ „del aufgab, wollte ich ein Kunſtwerk zum Vor¬ „ſchein bringen, auf das ich die Sorgen meines „ganzen Lebens verwendet, ohne doch je das ge¬ „wuͤnſchte Ziel erreichen zu koͤnnen. .... Auf „dem Lande, wohin ich mich zuruͤckzog, im Schoo¬ „ſe der Einſamkeit und des ſuͤßern Friedens, ge¬ „lang es mir endlich, nach einer unzaͤhligen „Menge von Verſuchen, ein balſamiſches „Zahnpulver zu Stande zu bringen ....
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laufen: die Boulevards entlang bis auf den
Baſtillen-Platz, und von da am Waſſer zuruͤck.
In der Paſſage de l'op é ra kaufte ich mir
ein Zahnpulver, Poudre-naqueut dentifrice
balsamique, pour donner aux dents la blan¬
cheur de l'ivoire. Ich las im Gehen den Zet¬
tel, in den das Schaͤchtelchen gewickelt war. Es
war Wiegen-Eyapopeija fuͤr mein unruhiges
Herz. Wie Herr Naquet ſagt: „Als ich wegen
„herannahenden Greiſen-Alters, und meiner hin¬
„faͤlligen Geſundheit, meinen Parfuͤmerie-Han¬
„del aufgab, wollte ich ein Kunſtwerk zum Vor¬
„ſchein bringen, auf das ich die Sorgen meines
„ganzen Lebens verwendet, ohne doch je das ge¬
„wuͤnſchte Ziel erreichen zu koͤnnen. .... Auf
„dem Lande, wohin ich mich zuruͤckzog, im Schoo¬
„ſe der Einſamkeit und des ſuͤßern Friedens, ge¬
„lang es mir endlich, nach einer unzaͤhligen
„Menge von Verſuchen, ein balſamiſches
„Zahnpulver zu Stande zu bringen ....
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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/319>, abgerufen am 24.11.2024.
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