den Felix wird ein Lager bereitet. Als diese eingeschlafen und alles im Hause ruhig war, schleicht sich der Bettler ins Haus zurück, wirft eine Brandbüchse auf ein Strohdach und eilt davon. Der Vorhang fällt.
Im folgenden Akte sehen wir die Päch¬ terswohnung, noch den vorigen Tage ein Sitz des Wohlstandes, des Glücks und der Fröh¬ lichkeit, in eine wüste Brandstätte verwandelt, und hören das Jammergeschrei der zu Grunde gerichteten Landleute; Felix, von Gensd'armen bewacht, bleich und zerstört, steht vor dem Maire und wird von ihm vernommen. Der Verdacht der Brandstiftung fiel auf ihn. Er war der einzige Fremde im Hofe, sein ge¬ heimnißvolles Wesen hatte gleich bei seinem Eintritt Aufmerksamkeit erregt, und übrigens war bekannt, daß Knaben zu solchen Brand¬ stiftungen gebraucht wurden. Felix soll dem Untersuchungsrichter seinen Namen, Wohnort
den Felix wird ein Lager bereitet. Als dieſe eingeſchlafen und alles im Hauſe ruhig war, ſchleicht ſich der Bettler ins Haus zuruͤck, wirft eine Brandbuͤchſe auf ein Strohdach und eilt davon. Der Vorhang faͤllt.
Im folgenden Akte ſehen wir die Paͤch¬ terswohnung, noch den vorigen Tage ein Sitz des Wohlſtandes, des Gluͤcks und der Froͤh¬ lichkeit, in eine wuͤſte Brandſtaͤtte verwandelt, und hoͤren das Jammergeſchrei der zu Grunde gerichteten Landleute; Felix, von Gensd'armen bewacht, bleich und zerſtoͤrt, ſteht vor dem Maire und wird von ihm vernommen. Der Verdacht der Brandſtiftung fiel auf ihn. Er war der einzige Fremde im Hofe, ſein ge¬ heimnißvolles Weſen hatte gleich bei ſeinem Eintritt Aufmerkſamkeit erregt, und uͤbrigens war bekannt, daß Knaben zu ſolchen Brand¬ ſtiftungen gebraucht wurden. Felix ſoll dem Unterſuchungsrichter ſeinen Namen, Wohnort
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den Felix wird ein Lager bereitet. Als dieſe
eingeſchlafen und alles im Hauſe ruhig war,
ſchleicht ſich der Bettler ins Haus zuruͤck,
wirft eine Brandbuͤchſe auf ein Strohdach und
eilt davon. Der Vorhang faͤllt.
Im folgenden Akte ſehen wir die Paͤch¬
terswohnung, noch den vorigen Tage ein Sitz
des Wohlſtandes, des Gluͤcks und der Froͤh¬
lichkeit, in eine wuͤſte Brandſtaͤtte verwandelt,
und hoͤren das Jammergeſchrei der zu Grunde
gerichteten Landleute; Felix, von Gensd'armen
bewacht, bleich und zerſtoͤrt, ſteht vor dem
Maire und wird von ihm vernommen. Der
Verdacht der Brandſtiftung fiel auf ihn. Er
war der einzige Fremde im Hofe, ſein ge¬
heimnißvolles Weſen hatte gleich bei ſeinem
Eintritt Aufmerkſamkeit erregt, und uͤbrigens
war bekannt, daß Knaben zu ſolchen Brand¬
ſtiftungen gebraucht wurden. Felix ſoll dem
Unterſuchungsrichter ſeinen Namen, Wohnort
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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/310>, abgerufen am 23.11.2024.
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