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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833.

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Sie aber, Sie, was halten Sie davon?
Finden Sie nicht, daß ich Recht habe? Aber
mein Gott! Sie haben gar nicht Acht gegeben.
Sie waren zerstreut und ich weiß auch warum.
Während meiner langen Rede haben Sie an
nichts gedacht, als wer die Fürstin sey, deren
schönen Teint ich gelobt. Ich werde mich wohl
hüten, das zu gestehen. Indem ich es verschwei¬
ge, werden alle deutsche Prinzessinnen die Schmei¬
chelei auf sich beziehen, und ich werde dadurch
sechs und dreißig regierende Herzen gewinnen,
welches mir sehr nützlich seyn kann, wenn ich
einmal früher oder später in die rauhen Fäuste
irgend einer deutschen Polizei plumpe.

-- Gestern habe ich einem Welt-Essen bei¬
gewohnt. Nicht einem Essen, wo, wie in man¬
chen Ländern Europens, die Welt von wenigen
Mäulern gespeißt wird; sondern wo die Welt
durch ihre Repräsentanten selbst speißt. Ich
habe Nord- und Südamerikaner, Egyptier und

Sie aber, Sie, was halten Sie davon?
Finden Sie nicht, daß ich Recht habe? Aber
mein Gott! Sie haben gar nicht Acht gegeben.
Sie waren zerſtreut und ich weiß auch warum.
Waͤhrend meiner langen Rede haben Sie an
nichts gedacht, als wer die Fuͤrſtin ſey, deren
ſchoͤnen Teint ich gelobt. Ich werde mich wohl
huͤten, das zu geſtehen. Indem ich es verſchwei¬
ge, werden alle deutſche Prinzeſſinnen die Schmei¬
chelei auf ſich beziehen, und ich werde dadurch
ſechs und dreißig regierende Herzen gewinnen,
welches mir ſehr nuͤtzlich ſeyn kann, wenn ich
einmal fruͤher oder ſpaͤter in die rauhen Faͤuſte
irgend einer deutſchen Polizei plumpe.

— Geſtern habe ich einem Welt-Eſſen bei¬
gewohnt. Nicht einem Eſſen, wo, wie in man¬
chen Laͤndern Europens, die Welt von wenigen
Maͤulern geſpeißt wird; ſondern wo die Welt
durch ihre Repraͤſentanten ſelbſt ſpeißt. Ich
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[268/0282] Sie aber, Sie, was halten Sie davon? Finden Sie nicht, daß ich Recht habe? Aber mein Gott! Sie haben gar nicht Acht gegeben. Sie waren zerſtreut und ich weiß auch warum. Waͤhrend meiner langen Rede haben Sie an nichts gedacht, als wer die Fuͤrſtin ſey, deren ſchoͤnen Teint ich gelobt. Ich werde mich wohl huͤten, das zu geſtehen. Indem ich es verſchwei¬ ge, werden alle deutſche Prinzeſſinnen die Schmei¬ chelei auf ſich beziehen, und ich werde dadurch ſechs und dreißig regierende Herzen gewinnen, welches mir ſehr nuͤtzlich ſeyn kann, wenn ich einmal fruͤher oder ſpaͤter in die rauhen Faͤuſte irgend einer deutſchen Polizei plumpe. — Geſtern habe ich einem Welt-Eſſen bei¬ gewohnt. Nicht einem Eſſen, wo, wie in man¬ chen Laͤndern Europens, die Welt von wenigen Maͤulern geſpeißt wird; ſondern wo die Welt durch ihre Repraͤſentanten ſelbſt ſpeißt. Ich habe Nord- und Suͤdamerikaner, Egyptier und

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/282>, abgerufen am 25.11.2024.