Blasen wie Welt-Halbkugeln groß. Sie werden er¬ fahren, wie bald es überläuft.
Der junge ***, von dem ich Ihnen schon ein¬ mal geschrieben, trat gleich, als er herkam, aus ju¬ gendlichem Muthwillen in die Nationalgarde, und zwar unter die Cavallerie. Vor einigen Tagen, als er den ersten Dienst hatte, bekam er die Wache im Palais-Royal. Gerade den Abend war Ball beim König, und die Wache wurde, wie gewöhnlich in sol¬ chen Fällen dazu eingeladen. *** war also auch da, und tanzte, Gott weiß, mit welchen Prinzessin¬ nen und Herzoginnen. Was hundert Stunden Wegs für Unterschied machen. Denken Sie nur, wie lange es noch dauern wird, bis in Berlin, Wien oder München ein bürgerliches Judenbübchen in gemeiner Reitertracht auf einem Hofballe tanzen wird! Gott ist wie Shakespeare: Spaß und Ernst läßt er auf einander folgen.
Die zehen Stämme in Frankfurt werden wieder einen Bußtag gehabt haben. Seit gestern sind die Renten um 4 pCt. gefallen. Man spricht mehr als je vom Kriege, sogar mit England wegen Belgien. Narren, die je daran gezweifelt; oder Heuchler, die daran zu zweifeln sich angestellt! -- Für die Polen wollen wir beten. Sie können in Frankfurt gar nichts, und ich hier nichts anders für sie thun, als
Blaſen wie Welt-Halbkugeln groß. Sie werden er¬ fahren, wie bald es überläuft.
Der junge ***, von dem ich Ihnen ſchon ein¬ mal geſchrieben, trat gleich, als er herkam, aus ju¬ gendlichem Muthwillen in die Nationalgarde, und zwar unter die Cavallerie. Vor einigen Tagen, als er den erſten Dienſt hatte, bekam er die Wache im Palais-Royal. Gerade den Abend war Ball beim König, und die Wache wurde, wie gewöhnlich in ſol¬ chen Fällen dazu eingeladen. *** war alſo auch da, und tanzte, Gott weiß, mit welchen Prinzeſſin¬ nen und Herzoginnen. Was hundert Stunden Wegs für Unterſchied machen. Denken Sie nur, wie lange es noch dauern wird, bis in Berlin, Wien oder München ein bürgerliches Judenbübchen in gemeiner Reitertracht auf einem Hofballe tanzen wird! Gott iſt wie Shakeſpeare: Spaß und Ernſt läßt er auf einander folgen.
Die zehen Stämme in Frankfurt werden wieder einen Bußtag gehabt haben. Seit geſtern ſind die Renten um 4 pCt. gefallen. Man ſpricht mehr als je vom Kriege, ſogar mit England wegen Belgien. Narren, die je daran gezweifelt; oder Heuchler, die daran zu zweifeln ſich angeſtellt! — Für die Polen wollen wir beten. Sie können in Frankfurt gar nichts, und ich hier nichts anders für ſie thun, als
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Blaſen wie Welt-Halbkugeln groß. Sie werden er¬
fahren, wie bald es überläuft.
Der junge ***, von dem ich Ihnen ſchon ein¬
mal geſchrieben, trat gleich, als er herkam, aus ju¬
gendlichem Muthwillen in die Nationalgarde, und
zwar unter die Cavallerie. Vor einigen Tagen, als
er den erſten Dienſt hatte, bekam er die Wache im
Palais-Royal. Gerade den Abend war Ball beim
König, und die Wache wurde, wie gewöhnlich in ſol¬
chen Fällen dazu eingeladen. *** war alſo auch
da, und tanzte, Gott weiß, mit welchen Prinzeſſin¬
nen und Herzoginnen. Was hundert Stunden Wegs
für Unterſchied machen. Denken Sie nur, wie lange
es noch dauern wird, bis in Berlin, Wien oder
München ein bürgerliches Judenbübchen in gemeiner
Reitertracht auf einem Hofballe tanzen wird! Gott
iſt wie Shakeſpeare: Spaß und Ernſt läßt er auf
einander folgen.
Die zehen Stämme in Frankfurt werden wieder
einen Bußtag gehabt haben. Seit geſtern ſind die
Renten um 4 pCt. gefallen. Man ſpricht mehr als
je vom Kriege, ſogar mit England wegen Belgien.
Narren, die je daran gezweifelt; oder Heuchler, die
daran zu zweifeln ſich angeſtellt! — Für die Polen
wollen wir beten. Sie können in Frankfurt gar
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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 2. Hamburg, 1832, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris02_1832/57>, abgerufen am 17.07.2024.
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