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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 1. Hamburg, 1832.

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austreten, und wird eine ganze Stadt überschwem¬
men. Und .... aber, um des Himmels willen,
nicht geplaudert!

Ich mache Sie aufmerksam, im Constitutionnel
den Gesetzvorschlag über die Civilliste zu lesen; be¬
sonders die Einleitung, wo von der göttlichen Be¬
deutung eines Königs so süß-romantisch gesprochen
wird, daß man meinen sollte, es wäre in Deutsch¬
land geschrieben. Ich habe mich erschrecklich darüber
geärgert. Man will achtzehn Millionen für den
König. Das ist zwar nur die Hälfte von dem, was
der vorige König bekommen, aber es ist immer noch
die Hälfte zu viel. Es ist eine Krankheit König
seyn, und man muß darum die Könige Diät halten
lassen. Zehen Millionen sind genug. Auch hat das
allgemeines Mißfallen erregt, es heißt heute, das
Gesetz soll zurückgenommen werden, und man wolle
der Kammer frei stellen, wie viel sie dem Könige
geben wollen. -- Ich tröste mich wegen des Tabaks.
Die ganze Welt dampft jetzt, das ersetzt mir die
Pfeife. -- Ich lese täglich das deutsche Journal und
die Didascalia, was mir großen Spaß macht. Wie
wenig gehet in Frankfurt vor. Dies merkt man
erst hier recht, wenn man die dortige Zeitung liest.
-- Ich habe mich der Neugierde wegen in eine Art
Casino aufnehmen lassen. Ich gehe heute Abend
zum ersten Male hin. Es ist kostspielig, man zahlt

austreten, und wird eine ganze Stadt überſchwem¬
men. Und .... aber, um des Himmels willen,
nicht geplaudert!

Ich mache Sie aufmerkſam, im Conſtitutionnel
den Geſetzvorſchlag über die Civilliſte zu leſen; be¬
ſonders die Einleitung, wo von der göttlichen Be¬
deutung eines Königs ſo ſüß-romantiſch geſprochen
wird, daß man meinen ſollte, es wäre in Deutſch¬
land geſchrieben. Ich habe mich erſchrecklich darüber
geärgert. Man will achtzehn Millionen für den
König. Das iſt zwar nur die Hälfte von dem, was
der vorige König bekommen, aber es iſt immer noch
die Hälfte zu viel. Es iſt eine Krankheit König
ſeyn, und man muß darum die Könige Diät halten
laſſen. Zehen Millionen ſind genug. Auch hat das
allgemeines Mißfallen erregt, es heißt heute, das
Geſetz ſoll zurückgenommen werden, und man wolle
der Kammer frei ſtellen, wie viel ſie dem Könige
geben wollen. — Ich tröſte mich wegen des Tabaks.
Die ganze Welt dampft jetzt, das erſetzt mir die
Pfeife. — Ich leſe täglich das deutſche Journal und
die Didascalia, was mir großen Spaß macht. Wie
wenig gehet in Frankfurt vor. Dies merkt man
erſt hier recht, wenn man die dortige Zeitung lieſt.
— Ich habe mich der Neugierde wegen in eine Art
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[138/0152] austreten, und wird eine ganze Stadt überſchwem¬ men. Und .... aber, um des Himmels willen, nicht geplaudert! Ich mache Sie aufmerkſam, im Conſtitutionnel den Geſetzvorſchlag über die Civilliſte zu leſen; be¬ ſonders die Einleitung, wo von der göttlichen Be¬ deutung eines Königs ſo ſüß-romantiſch geſprochen wird, daß man meinen ſollte, es wäre in Deutſch¬ land geſchrieben. Ich habe mich erſchrecklich darüber geärgert. Man will achtzehn Millionen für den König. Das iſt zwar nur die Hälfte von dem, was der vorige König bekommen, aber es iſt immer noch die Hälfte zu viel. Es iſt eine Krankheit König ſeyn, und man muß darum die Könige Diät halten laſſen. Zehen Millionen ſind genug. Auch hat das allgemeines Mißfallen erregt, es heißt heute, das Geſetz ſoll zurückgenommen werden, und man wolle der Kammer frei ſtellen, wie viel ſie dem Könige geben wollen. — Ich tröſte mich wegen des Tabaks. Die ganze Welt dampft jetzt, das erſetzt mir die Pfeife. — Ich leſe täglich das deutſche Journal und die Didascalia, was mir großen Spaß macht. Wie wenig gehet in Frankfurt vor. Dies merkt man erſt hier recht, wenn man die dortige Zeitung lieſt. — Ich habe mich der Neugierde wegen in eine Art Caſino aufnehmen laſſen. Ich gehe heute Abend zum erſten Male hin. Es iſt koſtſpielig, man zahlt

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 1. Hamburg, 1832, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris01_1832/152>, abgerufen am 18.12.2024.