Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 1. Hamburg, 1832.Neunzehnter Brief. Paris, Samstag, den 18. Dezember 1830........ An der preußischen Constitution Neunzehnter Brief. Paris, Samſtag, den 18. Dezember 1830........ An der preußiſchen Conſtitution <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0151" n="[137]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b #g">Neunzehnter Brief.</hi><lb/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">Paris, Samſtag, den 18. Dezember 1830.</hi> </dateline><lb/> <p>....... An der preußiſchen Conſtitution<lb/> will ich wohl glauben, ſie wiſſen dort vor Angſt<lb/> nicht mehr, was ſie thun. Es wird ein Spaß ſein,<lb/> ihre Geſichter zu ſehen, wenn ſie in den ſauren<lb/> Apfel beiſſen. Aber was wird das auch für eine<lb/> allerliebſte Conſtitution werden! Frankreich hat großes<lb/> Glück. Wer wird jetzt wagen, es anzugreifen?<lb/> Vielleicht in der Verzweiflung thun ſie es doch. Ich<lb/> möchte jetzt einmal in Frankfurt bei *** ſeyn, wo<lb/> ich dieſes alles ſchon vor zehn Jahren vorausgeſagt<lb/> habe, und wo man mich ausgelacht. Und doch iſt<lb/> das alles noch nichts gegen das, was kommen wird.<lb/> Näher darf ich mich darüber nicht erklären; aber<lb/> Sie werden ſich wundern. Ein Sperling wird zwei<lb/> Tiger verzehren, und gebratene Fiſche werden ver¬<lb/> ſchiedene Arien ſingen. Und ein Dintenfaß wird<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[137]/0151]
Neunzehnter Brief.
Paris, Samſtag, den 18. Dezember 1830.
....... An der preußiſchen Conſtitution
will ich wohl glauben, ſie wiſſen dort vor Angſt
nicht mehr, was ſie thun. Es wird ein Spaß ſein,
ihre Geſichter zu ſehen, wenn ſie in den ſauren
Apfel beiſſen. Aber was wird das auch für eine
allerliebſte Conſtitution werden! Frankreich hat großes
Glück. Wer wird jetzt wagen, es anzugreifen?
Vielleicht in der Verzweiflung thun ſie es doch. Ich
möchte jetzt einmal in Frankfurt bei *** ſeyn, wo
ich dieſes alles ſchon vor zehn Jahren vorausgeſagt
habe, und wo man mich ausgelacht. Und doch iſt
das alles noch nichts gegen das, was kommen wird.
Näher darf ich mich darüber nicht erklären; aber
Sie werden ſich wundern. Ein Sperling wird zwei
Tiger verzehren, und gebratene Fiſche werden ver¬
ſchiedene Arien ſingen. Und ein Dintenfaß wird
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