Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 1. Hamburg, 1832.Franken hat mich mein Platz gekostet. Erst ging ich Franken hat mich mein Platz gekoſtet. Erſt ging ich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0137" n="123"/> Franken hat mich mein Platz gekoſtet. Erſt ging ich<lb/> hinein zu drei Franken, weil keine Loge mehr zu<lb/> haben war. Die Gallerie war aber ſchon ganz voll<lb/> und ich ging wieder fort. Vor dem Hauſe ſchrie ich<lb/> laut: <hi rendition="#aq">qui est-ce qui achète un billet de balcon</hi>?<lb/> Ich ward von einem ganzen Trupp Billethändler<lb/> umringt. Da kam einer und bot mir einen Logen-<lb/> Platz an, für mein Balkon-Billet und ich mußte<lb/> noch 4 Fr. darauf legen. Ich ging wieder zurück,<lb/> zankte mich zur Uebung im Franzöſiſchen mit einem<lb/> Dutzend Menſchen, die mir keinen Platz machen<lb/> wollten, ſetzte es mit Unverſchämtheit durch und ſaß<lb/> und ſah ſehr gut. Aber wie höflich ſind jetzt die<lb/> Gensdarmen! früher wäre ich wegen meines Lärmens<lb/> gewiß arretirt worden. Dies machen die Pflaſterſteine.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [123/0137]
Franken hat mich mein Platz gekoſtet. Erſt ging ich
hinein zu drei Franken, weil keine Loge mehr zu
haben war. Die Gallerie war aber ſchon ganz voll
und ich ging wieder fort. Vor dem Hauſe ſchrie ich
laut: qui est-ce qui achète un billet de balcon?
Ich ward von einem ganzen Trupp Billethändler
umringt. Da kam einer und bot mir einen Logen-
Platz an, für mein Balkon-Billet und ich mußte
noch 4 Fr. darauf legen. Ich ging wieder zurück,
zankte mich zur Uebung im Franzöſiſchen mit einem
Dutzend Menſchen, die mir keinen Platz machen
wollten, ſetzte es mit Unverſchämtheit durch und ſaß
und ſah ſehr gut. Aber wie höflich ſind jetzt die
Gensdarmen! früher wäre ich wegen meines Lärmens
gewiß arretirt worden. Dies machen die Pflaſterſteine.
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