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Böhme, Michael: Kurtze doch bewährte Vieh-Artzney. [s. l.], 1712.

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Erbis in die Ohren, so werden sie taub
und stumm.

Jm Julio sterben die jungen Gänse
am ersten, entweder so gross Nässe
einfällt, oder wegen der kleinen Mü-
cken, und Fliegen, die zur selben Zeit
anheben zu fliegen, welche den jungen
Gänßlein häuffig in die Ohren fliegen,
sie also beissen, daß sie sterben müs-
sen.

Nimm Leinöhl oder Baumöhl, und
schmier den Gänsen die Ohren damit,
so kommen keine Mücken darein.

So die Gänse den Zips hätten, soZips zu
vertrei-
ben.

nimm der grossen Bibenell, so auf den
Wiesen wächst, brühe solche mit Was-
ser, daß sie weich wird, lasse den die
Gänse mit der Brühe einschlucken.

So die Gänse Läuse habrn, dafür sieLäuse
weg zu
bringen.

nicht gedeyen können, so nimm das Kraut
Kihnrost, (stehet in der Heyde, und sie-
het wie Roßmarien,) oder Fahrenkraut,
und lege es den Gänsen in Stall, so ver-
lassen sie die Läuse

Wilt du Gänse setzen, so must du zu-
vor, wenn sie legen, ihnen gar wenig zu
fressen geben, ja sie wenig speisen, daß sie
kaum das Leben erhalten, denn sonst
werden die Eyer zu fett, und kommen
keine junge Gänßlein daraus.

Das

Erbis in die Ohren, ſo werden ſie taub
und ſtumm.

Jm Julio ſterben die jungen Gaͤnſe
am erſten, entweder ſo groſſ Naͤſſe
einfaͤllt, oder wegen der kleinen Muͤ-
cken, und Fliegen, die zur ſelben Zeit
anheben zu fliegen, welche den jungen
Gaͤnßlein haͤuffig in die Ohren fliegen,
ſie alſo beiſſen, daß ſie ſterben muͤſ-
ſen.

Nimm Leinoͤhl oder Baumoͤhl, und
ſchmier den Gaͤnſen die Ohren damit,
ſo kommen keine Muͤcken darein.

So die Gaͤnſe den Zips haͤtten, ſoZips zu
vertrei-
ben.

nimm der groſſen Bibenell, ſo auf den
Wieſen waͤchſt, bruͤhe ſolche mit Waſ-
ſer, daß ſie weich wird, laſſe den die
Gaͤnſe mit der Bruͤhe einſchlucken.

So die Gaͤnſe Laͤuſe habrn, dafuͤr ſieLaͤuſe
weg zu
bringen.

nicht gedeyen koͤnnen, ſo nim̃ das Kraut
Kihnroſt, (ſtehet in der Heyde, und ſie-
het wie Roßmarien,) oder Fahrenkraut,
und lege es den Gaͤnſen in Stall, ſo ver-
laſſen ſie die Laͤuſe

Wilt du Gaͤnſe ſetzen, ſo muſt du zu-
vor, wenn ſie legen, ihnen gar wenig zu
freſſen geben, ja ſie wenig ſpeiſen, daß ſie
kaum das Leben erhalten, denn ſonſt
werden die Eyer zu fett, und kommen
keine junge Gaͤnßlein daraus.

Das
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[53/0057] Erbis in die Ohren, ſo werden ſie taub und ſtumm. Jm Julio ſterben die jungen Gaͤnſe am erſten, entweder ſo groſſ Naͤſſe einfaͤllt, oder wegen der kleinen Muͤ- cken, und Fliegen, die zur ſelben Zeit anheben zu fliegen, welche den jungen Gaͤnßlein haͤuffig in die Ohren fliegen, ſie alſo beiſſen, daß ſie ſterben muͤſ- ſen. Nimm Leinoͤhl oder Baumoͤhl, und ſchmier den Gaͤnſen die Ohren damit, ſo kommen keine Muͤcken darein. So die Gaͤnſe den Zips haͤtten, ſo nimm der groſſen Bibenell, ſo auf den Wieſen waͤchſt, bruͤhe ſolche mit Waſ- ſer, daß ſie weich wird, laſſe den die Gaͤnſe mit der Bruͤhe einſchlucken. Zips zu vertrei- ben. So die Gaͤnſe Laͤuſe habrn, dafuͤr ſie nicht gedeyen koͤnnen, ſo nim̃ das Kraut Kihnroſt, (ſtehet in der Heyde, und ſie- het wie Roßmarien,) oder Fahrenkraut, und lege es den Gaͤnſen in Stall, ſo ver- laſſen ſie die Laͤuſe Laͤuſe weg zu bringen. Wilt du Gaͤnſe ſetzen, ſo muſt du zu- vor, wenn ſie legen, ihnen gar wenig zu freſſen geben, ja ſie wenig ſpeiſen, daß ſie kaum das Leben erhalten, denn ſonſt werden die Eyer zu fett, und kommen keine junge Gaͤnßlein daraus. Das

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Zitationshilfe: Böhme, Michael: Kurtze doch bewährte Vieh-Artzney. [s. l.], 1712, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boehmemi_viehartzney_1712/57>, abgerufen am 25.11.2024.