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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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III. Die Turnierwaffen.
stange, der andere einen Krönig. Die Absicht war auf das Brechen
der Stangen wie auf das Fällen des Gegners gerichtet.

Das Feldrennen. Der Renner erschien im Rennzeug mit Arm-
und Beinzeug (wie im Feld) auf der Bahn. Das Ross, nicht immer
geblendet, trug einen Kürisssattel und die lederne Parsche. Hier war
es bloss auf das Brechen der Stangen abgesehen. Zum Schlusse der
Turniere "im Zeug" bringen wir in Fig. 653a und b Abbildungen
der bei selben angewendeten Sporen.

Im Feldturnier, in welchem die Gegner in zahlreichen, geord-
neten Reihen einander gegenübertraten, sollte ein vollkommener Reiter-
angriff wie im Felde dargestellt werden. Hierzu erschien jeder Reiter
im gewöhnlichen ganzen Feldharnisch auf geharnischtem (geliegertem)

[Abbildung] Fig. 650.

Bruststück mit Federmechanismus zum Geschift-
scheibenrennen. Die Maschine ist insofern inkomplett, als nur der Aus-
löseapparat der gespannten Tartsche hier vorhanden ist. 15. Jahr-
hundert, Ende.

Rosse mit dem gemeinen Reisspiess in der Hand. Der Vorgang
wird nicht überall in gleicher Weise geschildert. In vielen Fällen war
nur ein Spiessbrechen beabsichtigt; dann erschienen die Renner ohne
Schwert. Oft folgte aber nach gebrochenen Spiessstangen ein Angriff
mit dem Schwerte. Ja in einem Feldturnier, das im Turnierbuche
Herzog Wilhelms IV. von Bayern abgebildet ist, erschienen die Renner
mit je zwei Schwertern.


Boeheim, Waffenkunde. 36

III. Die Turnierwaffen.
stange, der andere einen Krönig. Die Absicht war auf das Brechen
der Stangen wie auf das Fällen des Gegners gerichtet.

Das Feldrennen. Der Renner erschien im Rennzeug mit Arm-
und Beinzeug (wie im Feld) auf der Bahn. Das Roſs, nicht immer
geblendet, trug einen Küriſssattel und die lederne Parsche. Hier war
es bloſs auf das Brechen der Stangen abgesehen. Zum Schlusse der
Turniere „im Zeug“ bringen wir in Fig. 653a und b Abbildungen
der bei selben angewendeten Sporen.

Im Feldturnier, in welchem die Gegner in zahlreichen, geord-
neten Reihen einander gegenübertraten, sollte ein vollkommener Reiter-
angriff wie im Felde dargestellt werden. Hierzu erschien jeder Reiter
im gewöhnlichen ganzen Feldharnisch auf geharnischtem (geliegertem)

[Abbildung] Fig. 650.

Bruststück mit Federmechanismus zum Geschift-
scheibenrennen. Die Maschine ist insofern inkomplett, als nur der Aus-
löseapparat der gespannten Tartsche hier vorhanden ist. 15. Jahr-
hundert, Ende.

Rosse mit dem gemeinen Reisspieſs in der Hand. Der Vorgang
wird nicht überall in gleicher Weise geschildert. In vielen Fällen war
nur ein Spieſsbrechen beabsichtigt; dann erschienen die Renner ohne
Schwert. Oft folgte aber nach gebrochenen Spieſsstangen ein Angriff
mit dem Schwerte. Ja in einem Feldturnier, das im Turnierbuche
Herzog Wilhelms IV. von Bayern abgebildet ist, erschienen die Renner
mit je zwei Schwertern.


Boeheim, Waffenkunde. 36
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[561/0579] III. Die Turnierwaffen. stange, der andere einen Krönig. Die Absicht war auf das Brechen der Stangen wie auf das Fällen des Gegners gerichtet. Das Feldrennen. Der Renner erschien im Rennzeug mit Arm- und Beinzeug (wie im Feld) auf der Bahn. Das Roſs, nicht immer geblendet, trug einen Küriſssattel und die lederne Parsche. Hier war es bloſs auf das Brechen der Stangen abgesehen. Zum Schlusse der Turniere „im Zeug“ bringen wir in Fig. 653a und b Abbildungen der bei selben angewendeten Sporen. Im Feldturnier, in welchem die Gegner in zahlreichen, geord- neten Reihen einander gegenübertraten, sollte ein vollkommener Reiter- angriff wie im Felde dargestellt werden. Hierzu erschien jeder Reiter im gewöhnlichen ganzen Feldharnisch auf geharnischtem (geliegertem) [Abbildung Fig. 650. Bruststück mit Federmechanismus zum Geschift- scheibenrennen. Die Maschine ist insofern inkomplett, als nur der Aus- löseapparat der gespannten Tartsche hier vorhanden ist. 15. Jahr- hundert, Ende.] Rosse mit dem gemeinen Reisspieſs in der Hand. Der Vorgang wird nicht überall in gleicher Weise geschildert. In vielen Fällen war nur ein Spieſsbrechen beabsichtigt; dann erschienen die Renner ohne Schwert. Oft folgte aber nach gebrochenen Spieſsstangen ein Angriff mit dem Schwerte. Ja in einem Feldturnier, das im Turnierbuche Herzog Wilhelms IV. von Bayern abgebildet ist, erschienen die Renner mit je zwei Schwertern. Boeheim, Waffenkunde. 36

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/579>, abgerufen am 22.11.2024.