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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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II. Die Angriffswaffen.
fertigen. Die ältesten bekannten beruhen auf dem System der auszu-
hebenden Kammer mit seitlichem Scharnierverschluss. Um 1560 kamen
sehr zierliche Doppelfaustrohre oder Doppelfauster in Gebrauch.
Die ersten gelangen aus Italien nach Deutschland. Die Läufe stehen
getrennt übereinander und berühren sich an den Mündungen; an
jeder Seite befindet sich ein Radschloss, der Handgriff läuft gerade,
so dass das Faustrohr für den zweiten Schuss nur gewendet zu werden
braucht. (Fig. 564.) Um 1580, wenn nicht schon früher, kommen
[Abbildung] Fig. 562.

Kurzes Faustrohr, sogenannter "Puffer", mit in Bein
eingelegtem deutschen Schafte, mit Afterkugel. Nürnberger Arbeit, mit
dem Zeichen der Traube. Um 1560.

[Abbildung] Fig. 563.

Langes Faustrohr mit dreifachem Radschloss; die
Räder sind gedeckt, die vordere Radsperre ist geöffnet dargestellt. Der
Schaft von Nussholz ist unterhalb mit graviertem Elfenbein belegt.
Italienisch, vermutlich brescianisch, ohne Zeichen. Um 1560.

[Abbildung] Fig. 564.

Doppelfaustrohr mit übereinander stehenden, 51 cm.
langen Läufen und zwei Radschlössern, der Schaft ist reich mit Elfen-
bein und Perlmutter eingelegt. Italienisch. Um 1570.

II. Die Angriffswaffen.
fertigen. Die ältesten bekannten beruhen auf dem System der auszu-
hebenden Kammer mit seitlichem Scharnierverschluſs. Um 1560 kamen
sehr zierliche Doppelfaustrohre oder Doppelfauster in Gebrauch.
Die ersten gelangen aus Italien nach Deutschland. Die Läufe stehen
getrennt übereinander und berühren sich an den Mündungen; an
jeder Seite befindet sich ein Radschloſs, der Handgriff läuft gerade,
so daſs das Faustrohr für den zweiten Schuſs nur gewendet zu werden
braucht. (Fig. 564.) Um 1580, wenn nicht schon früher, kommen
[Abbildung] Fig. 562.

Kurzes Faustrohr, sogenannter „Puffer“, mit in Bein
eingelegtem deutschen Schafte, mit Afterkugel. Nürnberger Arbeit, mit
dem Zeichen der Traube. Um 1560.

[Abbildung] Fig. 563.

Langes Faustrohr mit dreifachem Radschloſs; die
Räder sind gedeckt, die vordere Radsperre ist geöffnet dargestellt. Der
Schaft von Nuſsholz ist unterhalb mit graviertem Elfenbein belegt.
Italienisch, vermutlich brescianisch, ohne Zeichen. Um 1560.

[Abbildung] Fig. 564.

Doppelfaustrohr mit übereinander stehenden, 51 cm.
langen Läufen und zwei Radschlössern, der Schaft ist reich mit Elfen-
bein und Perlmutter eingelegt. Italienisch. Um 1570.

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[484/0502] II. Die Angriffswaffen. fertigen. Die ältesten bekannten beruhen auf dem System der auszu- hebenden Kammer mit seitlichem Scharnierverschluſs. Um 1560 kamen sehr zierliche Doppelfaustrohre oder Doppelfauster in Gebrauch. Die ersten gelangen aus Italien nach Deutschland. Die Läufe stehen getrennt übereinander und berühren sich an den Mündungen; an jeder Seite befindet sich ein Radschloſs, der Handgriff läuft gerade, so daſs das Faustrohr für den zweiten Schuſs nur gewendet zu werden braucht. (Fig. 564.) Um 1580, wenn nicht schon früher, kommen [Abbildung Fig. 562. Kurzes Faustrohr, sogenannter „Puffer“, mit in Bein eingelegtem deutschen Schafte, mit Afterkugel. Nürnberger Arbeit, mit dem Zeichen der Traube. Um 1560.] [Abbildung Fig. 563. Langes Faustrohr mit dreifachem Radschloſs; die Räder sind gedeckt, die vordere Radsperre ist geöffnet dargestellt. Der Schaft von Nuſsholz ist unterhalb mit graviertem Elfenbein belegt. Italienisch, vermutlich brescianisch, ohne Zeichen. Um 1560.] [Abbildung Fig. 564. Doppelfaustrohr mit übereinander stehenden, 51 cm. langen Läufen und zwei Radschlössern, der Schaft ist reich mit Elfen- bein und Perlmutter eingelegt. Italienisch. Um 1570.]

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/502>, abgerufen am 22.11.2024.