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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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II. Die Angriffswaffen.
der niederen Volksklassen bis zu den Zeiten der französischen Reli-
gionskriege herab.

In dem oft berührten Teppich von Bayeux finden wir einen
Schleuderer auf der Jagd, wie er eben ein Geschoss von der Schlinge
gebracht hat. Die Darstellung, so einfach sie auch gegeben ist, lässt
an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. (Fig. 461.)

[Abbildung] Fig. 461.

Schleuderer nach einer Darstellung auf der unteren
Randleiste des Teppichs von Bayeux. 11. Jahrhundert, Ende.

Im 13. Jahrhundert wurde der Schleuderer gemeiniglich mit dem
Namen "eslingur" (engl. slinger) bezeichnet. Damals stand die Schleuder
als Hand- und Stockschleuder (gibet), welch letztere wir in einer Bibel

[Abbildung] Fig. 462.

Handschleuder.

des 10. Jahrhunderts in der Nationalbibliothek in Paris abgebildet
antreffen, längst allgemein im französischen Heere in Anwendung. Die
Stockschleuder scheint im 13. Jahrh. vorzüglich im Seekriege und bei
Belagerungen in Anwendung gekommen zu sein. Die Handschleuder
bestand aus einer einfachen Schlinge, welche in der Mitte eine hohl

II. Die Angriffswaffen.
der niederen Volksklassen bis zu den Zeiten der französischen Reli-
gionskriege herab.

In dem oft berührten Teppich von Bayeux finden wir einen
Schleuderer auf der Jagd, wie er eben ein Geschoſs von der Schlinge
gebracht hat. Die Darstellung, so einfach sie auch gegeben ist, läſst
an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. (Fig. 461.)

[Abbildung] Fig. 461.

Schleuderer nach einer Darstellung auf der unteren
Randleiste des Teppichs von Bayeux. 11. Jahrhundert, Ende.

Im 13. Jahrhundert wurde der Schleuderer gemeiniglich mit dem
Namen „eslingur“ (engl. slinger) bezeichnet. Damals stand die Schleuder
als Hand- und Stockschleuder (gibet), welch letztere wir in einer Bibel

[Abbildung] Fig. 462.

Handschleuder.

des 10. Jahrhunderts in der Nationalbibliothek in Paris abgebildet
antreffen, längst allgemein im französischen Heere in Anwendung. Die
Stockschleuder scheint im 13. Jahrh. vorzüglich im Seekriege und bei
Belagerungen in Anwendung gekommen zu sein. Die Handschleuder
bestand aus einer einfachen Schlinge, welche in der Mitte eine hohl

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[386/0404] II. Die Angriffswaffen. der niederen Volksklassen bis zu den Zeiten der französischen Reli- gionskriege herab. In dem oft berührten Teppich von Bayeux finden wir einen Schleuderer auf der Jagd, wie er eben ein Geschoſs von der Schlinge gebracht hat. Die Darstellung, so einfach sie auch gegeben ist, läſst an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. (Fig. 461.) [Abbildung Fig. 461. Schleuderer nach einer Darstellung auf der unteren Randleiste des Teppichs von Bayeux. 11. Jahrhundert, Ende. ] Im 13. Jahrhundert wurde der Schleuderer gemeiniglich mit dem Namen „eslingur“ (engl. slinger) bezeichnet. Damals stand die Schleuder als Hand- und Stockschleuder (gibet), welch letztere wir in einer Bibel [Abbildung Fig. 462. Handschleuder.] des 10. Jahrhunderts in der Nationalbibliothek in Paris abgebildet antreffen, längst allgemein im französischen Heere in Anwendung. Die Stockschleuder scheint im 13. Jahrh. vorzüglich im Seekriege und bei Belagerungen in Anwendung gekommen zu sein. Die Handschleuder bestand aus einer einfachen Schlinge, welche in der Mitte eine hohl

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/404>, abgerufen am 25.11.2024.