Klingenlänge. Ist die Klinge des Degens einschneidig und nur an der Spitze zweischneidig, dann bezeichnet man sie als Haudegen- klinge; ist sie zwei-, drei- oder vierschneidig, als Stossdegen- klinge. In einer Herausforderung des Hans von Degenfeld (1464) erscheint die Bezeichnung "pratspiess"; damit ist nicht eigentlich ein Degen, sondern ein Pörschwert gemeint.
Degen mit breiteren zweischneidigen Klingen werden zuweilen, wiewohl fachwidrig, als Haudegen bezeichnet. Sind die Klingen sehr schmal, pfriemenartig und nicht sehr oder gar nicht federkräftig, dann
[Abbildung]
Fig. 322.
Degen aus geschnittenem Eisen und reich vergoldet. Der Griff besteht aus einer gebogenen, in den Griffbügel übergehenden Parierstange, Parierbügeln und zwei Parierknebeln. Italienisch. 16. Jahr- hundert, 2. Hälfte. Kgl. hist. Museum in Dresden.
[Abbildung]
Fig. 323.
Degen aus geschnittenem Eisen. Der Griff besitzt ein Stichblatt im Parierring und zwei Parierknebel. Italienisch. 16. Jahr- hundert, 2. Hälfte. Kgl. hist. Museum in Dresden.
nannte man sie Stecherklingen; sehr biegsame aber Rappier- klingen, besonders dann, wenn sie in breite Körbe gefasst waren.
Mit der Bezeichnung stocco verstand der Italiener anfangs nur
A. Blanke Waffen. 3. Der Degen.
Klingenlänge. Ist die Klinge des Degens einschneidig und nur an der Spitze zweischneidig, dann bezeichnet man sie als Haudegen- klinge; ist sie zwei-, drei- oder vierschneidig, als Stoſsdegen- klinge. In einer Herausforderung des Hans von Degenfeld (1464) erscheint die Bezeichnung „pratspieſs“; damit ist nicht eigentlich ein Degen, sondern ein Pörschwert gemeint.
Degen mit breiteren zweischneidigen Klingen werden zuweilen, wiewohl fachwidrig, als Haudegen bezeichnet. Sind die Klingen sehr schmal, pfriemenartig und nicht sehr oder gar nicht federkräftig, dann
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Fig. 322.
Degen aus geschnittenem Eisen und reich vergoldet. Der Griff besteht aus einer gebogenen, in den Griffbügel übergehenden Parierstange, Parierbügeln und zwei Parierknebeln. Italienisch. 16. Jahr- hundert, 2. Hälfte. Kgl. hist. Museum in Dresden.
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Fig. 323.
Degen aus geschnittenem Eisen. Der Griff besitzt ein Stichblatt im Parierring und zwei Parierknebel. Italienisch. 16. Jahr- hundert, 2. Hälfte. Kgl. hist. Museum in Dresden.
nannte man sie Stecherklingen; sehr biegsame aber Rappier- klingen, besonders dann, wenn sie in breite Körbe gefaſst waren.
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A. Blanke Waffen. 3. Der Degen.
Klingenlänge. Ist die Klinge des Degens einschneidig und nur an
der Spitze zweischneidig, dann bezeichnet man sie als Haudegen-
klinge; ist sie zwei-, drei- oder vierschneidig, als Stoſsdegen-
klinge. In einer Herausforderung des Hans von Degenfeld (1464)
erscheint die Bezeichnung „pratspieſs“; damit ist nicht eigentlich
ein Degen, sondern ein Pörschwert gemeint.
Degen mit breiteren zweischneidigen Klingen werden zuweilen,
wiewohl fachwidrig, als Haudegen bezeichnet. Sind die Klingen sehr
schmal, pfriemenartig und nicht sehr oder gar nicht federkräftig, dann
[Abbildung Fig. 322. Degen aus geschnittenem Eisen und reich vergoldet.
Der Griff besteht aus einer gebogenen, in den Griffbügel übergehenden
Parierstange, Parierbügeln und zwei Parierknebeln. Italienisch. 16. Jahr-
hundert, 2. Hälfte. Kgl. hist. Museum in Dresden.]
[Abbildung Fig. 323. Degen aus geschnittenem Eisen. Der Griff besitzt ein
Stichblatt im Parierring und zwei Parierknebel. Italienisch. 16. Jahr-
hundert, 2. Hälfte. Kgl. hist. Museum in Dresden.]
nannte man sie Stecherklingen; sehr biegsame aber Rappier-
klingen, besonders dann, wenn sie in breite Körbe gefaſst waren.
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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/303>, abgerufen am 22.11.2024.
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