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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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11. Der Sporn.
biegen. (Fig. 249, 250.) In jener Periode, als man noch die Füsse
mit Panzerzeug schützte, besassen die Sporen zuweilen besondere
Formen. Man nietete nämlich den Stachel in eine Scheibe von
Eisenblech, welche nach der Form der Ferse ausgetrieben, mit Löchern
versehen und mittelst dieser durch starke Hanffäden oder Leder-
streifen an die Ringe des Panzerzeuges befestigt wurde. Ein solcher
[Abbildung] Fig. 249.

Sporn aus dem Grabe des Königs Bela III. von
Ungarn (gest. 1196) zu Stuhlweissenburg. Nach einer Zeichnung in den
Mitteilungen der k. k. C.-Kommission, Bd. 11.

[Abbildung] Fig. 250.

Sporn aus dem Grabe Kasimirs des Grossen
(gest. 1370) in der Kathedrale zu Krakau. Nach einer Zeichnung in
den Mitteilungen der k. k. C.-Kommission, Bd. 15.

Sporn wird in der Sammlung W. H. Riggs bewahrt. (Fig. 251.)
Im 9. Jahrhundert sitzt der Stachel noch ohne Hals auf dem Bügel,
im 10. Jahrhundert erscheint er gegliedert und von da an giebt
[Abbildung] Fig. 251.

Stachelsporn. Der Hals ist auf eine Eisenschiene
genietet, welche durchlöchert, mittelst Tiersehnen auf den Fersenteil der
Eisenhose genäht wurde. 13. Jahrhundert, Anfang. Aus der Sammlung
W. H. Riggs. Nach Viollet-le-Duc.

[Abbildung] Fig. 252.

Sporn mit nach abwärts gerichtetem Halse, in Tausia
geziert. Italienisch. 16. Jahrhundert, Ende. Museum zu Zarskoe-Selo.

zuweilen der Stil der Gliederung einen sicheren Anhaltspunkt für das
Alter des Sporns.

Im 13. Jahrhundert erhält der Bügel oberhalb des Halses einen
kleinen Ansatz zu dem Zwecke, um zu verhüten, dass der Hals

Boeheim, Waffenkunde 15

11. Der Sporn.
biegen. (Fig. 249, 250.) In jener Periode, als man noch die Füſse
mit Panzerzeug schützte, besaſsen die Sporen zuweilen besondere
Formen. Man nietete nämlich den Stachel in eine Scheibe von
Eisenblech, welche nach der Form der Ferse ausgetrieben, mit Löchern
versehen und mittelst dieser durch starke Hanffäden oder Leder-
streifen an die Ringe des Panzerzeuges befestigt wurde. Ein solcher
[Abbildung] Fig. 249.

Sporn aus dem Grabe des Königs Bela III. von
Ungarn (gest. 1196) zu Stuhlweiſsenburg. Nach einer Zeichnung in den
Mitteilungen der k. k. C.-Kommission, Bd. 11.

[Abbildung] Fig. 250.

Sporn aus dem Grabe Kasimirs des Groſsen
(gest. 1370) in der Kathedrale zu Krakau. Nach einer Zeichnung in
den Mitteilungen der k. k. C.-Kommission, Bd. 15.

Sporn wird in der Sammlung W. H. Riggs bewahrt. (Fig. 251.)
Im 9. Jahrhundert sitzt der Stachel noch ohne Hals auf dem Bügel,
im 10. Jahrhundert erscheint er gegliedert und von da an giebt
[Abbildung] Fig. 251.

Stachelsporn. Der Hals ist auf eine Eisenschiene
genietet, welche durchlöchert, mittelst Tiersehnen auf den Fersenteil der
Eisenhose genäht wurde. 13. Jahrhundert, Anfang. Aus der Sammlung
W. H. Riggs. Nach Viollet-le-Duc.

[Abbildung] Fig. 252.

Sporn mit nach abwärts gerichtetem Halse, in Tausia
geziert. Italienisch. 16. Jahrhundert, Ende. Museum zu Zarskoë-Selo.

zuweilen der Stil der Gliederung einen sicheren Anhaltspunkt für das
Alter des Sporns.

Im 13. Jahrhundert erhält der Bügel oberhalb des Halses einen
kleinen Ansatz zu dem Zwecke, um zu verhüten, daſs der Hals

Boeheim, Waffenkunde 15
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[225/0243] 11. Der Sporn. biegen. (Fig. 249, 250.) In jener Periode, als man noch die Füſse mit Panzerzeug schützte, besaſsen die Sporen zuweilen besondere Formen. Man nietete nämlich den Stachel in eine Scheibe von Eisenblech, welche nach der Form der Ferse ausgetrieben, mit Löchern versehen und mittelst dieser durch starke Hanffäden oder Leder- streifen an die Ringe des Panzerzeuges befestigt wurde. Ein solcher [Abbildung Fig. 249. Sporn aus dem Grabe des Königs Bela III. von Ungarn (gest. 1196) zu Stuhlweiſsenburg. Nach einer Zeichnung in den Mitteilungen der k. k. C.-Kommission, Bd. 11.] [Abbildung Fig. 250. Sporn aus dem Grabe Kasimirs des Groſsen (gest. 1370) in der Kathedrale zu Krakau. Nach einer Zeichnung in den Mitteilungen der k. k. C.-Kommission, Bd. 15.] Sporn wird in der Sammlung W. H. Riggs bewahrt. (Fig. 251.) Im 9. Jahrhundert sitzt der Stachel noch ohne Hals auf dem Bügel, im 10. Jahrhundert erscheint er gegliedert und von da an giebt [Abbildung Fig. 251. Stachelsporn. Der Hals ist auf eine Eisenschiene genietet, welche durchlöchert, mittelst Tiersehnen auf den Fersenteil der Eisenhose genäht wurde. 13. Jahrhundert, Anfang. Aus der Sammlung W. H. Riggs. Nach Viollet-le-Duc.] [Abbildung Fig. 252. Sporn mit nach abwärts gerichtetem Halse, in Tausia geziert. Italienisch. 16. Jahrhundert, Ende. Museum zu Zarskoë-Selo.] zuweilen der Stil der Gliederung einen sicheren Anhaltspunkt für das Alter des Sporns. Im 13. Jahrhundert erhält der Bügel oberhalb des Halses einen kleinen Ansatz zu dem Zwecke, um zu verhüten, daſs der Hals Boeheim, Waffenkunde 15

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/243>, abgerufen am 23.11.2024.