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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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I. Die Schutzwaffen.
oder Devisen des Eigners benutzt. Der Rückenteil des Pferdes wird
durch das Gelieger bedeckt, welches am Rückteil des Sattels an-
geschnallt wird. Man unterscheidet hier die Seitenteile. Taschen
vom Kruppteile. Ist das Gelieger ein volles, dann ist der Pferde-
schweif meist unterhalb desselben; ist dasselbe rückwärts geteilt, dann
ist er ausserhalb und aufgebunden. Auf dem höchsten Punkte des
Geliegers, etwa oberhalb des letzten Brustwirbels wird häufig ein ge-
stielter Knopf aufgesetzt, der nur eine dekorative Bedeutung hat.
[Abbildung] Fig. 238.

Schwerer Rossharnisch Ferdinands, Herzogs
von Alba, gefertigt von Desiderius Colman zu Augsburg 1551. Aus
einem Bildcodex: Musterbuch eines augsburgischen Ätzmalers in der
königl. öffentl. Bibliothek zu Stuttgart. Cod. mil. 24.

Die Zügelriemen werden durch geschobene Platten, Zügelbleche,
verstärkt, die Weichen oder Flanken bleiben in der Regel unbedeckt
(Fig. 240.)

Ein derart geharnischtes Tier wird ein geliegertes Ross ge-
genannt; leichtere Harnische wurden anfänglich weniger für das Feld,

I. Die Schutzwaffen.
oder Devisen des Eigners benutzt. Der Rückenteil des Pferdes wird
durch das Gelieger bedeckt, welches am Rückteil des Sattels an-
geschnallt wird. Man unterscheidet hier die Seitenteile. Taschen
vom Kruppteile. Ist das Gelieger ein volles, dann ist der Pferde-
schweif meist unterhalb desselben; ist dasselbe rückwärts geteilt, dann
ist er auſserhalb und aufgebunden. Auf dem höchsten Punkte des
Geliegers, etwa oberhalb des letzten Brustwirbels wird häufig ein ge-
stielter Knopf aufgesetzt, der nur eine dekorative Bedeutung hat.
[Abbildung] Fig. 238.

Schwerer Roſsharnisch Ferdinands, Herzogs
von Alba, gefertigt von Desiderius Colman zu Augsburg 1551. Aus
einem Bildcodex: Musterbuch eines augsburgischen Ätzmalers in der
königl. öffentl. Bibliothek zu Stuttgart. Cod. mil. 24.

Die Zügelriemen werden durch geschobene Platten, Zügelbleche,
verstärkt, die Weichen oder Flanken bleiben in der Regel unbedeckt
(Fig. 240.)

Ein derart geharnischtes Tier wird ein geliegertes Roſs ge-
genannt; leichtere Harnische wurden anfänglich weniger für das Feld,

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[218/0236] I. Die Schutzwaffen. oder Devisen des Eigners benutzt. Der Rückenteil des Pferdes wird durch das Gelieger bedeckt, welches am Rückteil des Sattels an- geschnallt wird. Man unterscheidet hier die Seitenteile. Taschen vom Kruppteile. Ist das Gelieger ein volles, dann ist der Pferde- schweif meist unterhalb desselben; ist dasselbe rückwärts geteilt, dann ist er auſserhalb und aufgebunden. Auf dem höchsten Punkte des Geliegers, etwa oberhalb des letzten Brustwirbels wird häufig ein ge- stielter Knopf aufgesetzt, der nur eine dekorative Bedeutung hat. [Abbildung Fig. 238. Schwerer Roſsharnisch Ferdinands, Herzogs von Alba, gefertigt von Desiderius Colman zu Augsburg 1551. Aus einem Bildcodex: Musterbuch eines augsburgischen Ätzmalers in der königl. öffentl. Bibliothek zu Stuttgart. Cod. mil. 24.] Die Zügelriemen werden durch geschobene Platten, Zügelbleche, verstärkt, die Weichen oder Flanken bleiben in der Regel unbedeckt (Fig. 240.) Ein derart geharnischtes Tier wird ein geliegertes Roſs ge- genannt; leichtere Harnische wurden anfänglich weniger für das Feld,

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/236>, abgerufen am 22.11.2024.