ist derart, dass sich die nachbarlichen Gurten unter der Brust des Pferdes kreuzen. Die Steigbügel erhalten eine vollkommen dreieckige Form.
Bis 1360 tritt die seitliche Ausbauchung der Krippe immer charakteristischer hervor und wird anfäng- lich zu einem vorstehenden Lappen, später zu einer Schiene, die soweit nach vorn reicht, dass man nicht begreifen kann, wie der Reiter mit den Schenkeln sich zwischen Krippe und dem vorderen Sattel- bogen durchzwängen konnte. (Fig. 218.)
Von 1350 etwa an wird der vordere Sattelbogen allmählich wieder höher (Fig. 219), und es wird damit das Bestreben merkbar, durch denselben auch den Bauch und die Schenkel des Reiters besser zu schützen; es ist dies die Form des aus- gebildeten Krippensattels (Fig. 220), welcher um 1520 verschwindet. An Luxus- sätteln des 14. Jahrhunderts sind diese sonst so ausgesprochenen Formen nur
[Abbildung]
Fig. 212.
Aragonesischer Steigbügel des 13. Jahrhun- derts. Mauresker Einfluss. Ar- meria Real zu Madrid.
angedeutet. (Fig. 221.) Nun erscheint der schwere Küriss- sattel mit breitem Sitzblatte, hohen Vorder- und Hinterbögen und
[Abbildung]
Fig. 213.
Aus dem Reitersiegel des Philipp d'Alsace, Grafen von Flandern. 1170. Nach Demay, Le costume au moyen-age d'apres les sceaux.
[Abbildung]
Fig. 214.
Aus dem Reitersiegel des Pierre de Courtenay von 1184. Nach Demay.
rechteckig geformten Seitenblättern. Eine Eigentümlichkeit dieser Sättel sind die nächst dem hinteren Bogen angebrachten Schenkel- wülste, welche dazu dienten, die Schenkel des Reiters festzuhalten. Der Übergang vom Krippen- in den schweren Kürisssattel charakte-
10. Das Pferdezeug und der Pferdeharnisch.
ist derart, daſs sich die nachbarlichen Gurten unter der Brust des Pferdes kreuzen. Die Steigbügel erhalten eine vollkommen dreieckige Form.
Bis 1360 tritt die seitliche Ausbauchung der Krippe immer charakteristischer hervor und wird anfäng- lich zu einem vorstehenden Lappen, später zu einer Schiene, die soweit nach vorn reicht, daſs man nicht begreifen kann, wie der Reiter mit den Schenkeln sich zwischen Krippe und dem vorderen Sattel- bogen durchzwängen konnte. (Fig. 218.)
Von 1350 etwa an wird der vordere Sattelbogen allmählich wieder höher (Fig. 219), und es wird damit das Bestreben merkbar, durch denselben auch den Bauch und die Schenkel des Reiters besser zu schützen; es ist dies die Form des aus- gebildeten Krippensattels (Fig. 220), welcher um 1520 verschwindet. An Luxus- sätteln des 14. Jahrhunderts sind diese sonst so ausgesprochenen Formen nur
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Fig. 212.
Aragonesischer Steigbügel des 13. Jahrhun- derts. Mauresker Einfluſs. Ar- meria Real zu Madrid.
angedeutet. (Fig. 221.) Nun erscheint der schwere Küriſs- sattel mit breitem Sitzblatte, hohen Vorder- und Hinterbögen und
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Fig. 213.
Aus dem Reitersiegel des Philipp d’Alsace, Grafen von Flandern. 1170. Nach Demay, Le costume au moyen-âge d’après les sceaux.
[Abbildung]
Fig. 214.
Aus dem Reitersiegel des Pierre de Courtenay von 1184. Nach Demay.
rechteckig geformten Seitenblättern. Eine Eigentümlichkeit dieser Sättel sind die nächst dem hinteren Bogen angebrachten Schenkel- wülste, welche dazu dienten, die Schenkel des Reiters festzuhalten. Der Übergang vom Krippen- in den schweren Küriſssattel charakte-
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10. Das Pferdezeug und der Pferdeharnisch.
ist derart, daſs sich die nachbarlichen Gurten unter der Brust des
Pferdes kreuzen. Die Steigbügel erhalten eine vollkommen dreieckige
Form.
Bis 1360 tritt die seitliche Ausbauchung der Krippe immer
charakteristischer hervor und wird anfäng-
lich zu einem vorstehenden Lappen, später
zu einer Schiene, die soweit nach vorn
reicht, daſs man nicht begreifen kann,
wie der Reiter mit den Schenkeln sich
zwischen Krippe und dem vorderen Sattel-
bogen durchzwängen konnte. (Fig. 218.)
Von 1350 etwa an wird der vordere
Sattelbogen allmählich wieder höher (Fig.
219), und es wird damit das Bestreben
merkbar, durch denselben auch den Bauch
und die Schenkel des Reiters besser zu
schützen; es ist dies die Form des aus-
gebildeten Krippensattels (Fig. 220),
welcher um 1520 verschwindet. An Luxus-
sätteln des 14. Jahrhunderts sind diese
sonst so ausgesprochenen Formen nur
[Abbildung Fig. 212. Aragonesischer
Steigbügel des 13. Jahrhun-
derts. Mauresker Einfluſs. Ar-
meria Real zu Madrid.]
angedeutet. (Fig. 221.) Nun erscheint der schwere Küriſs-
sattel mit breitem Sitzblatte, hohen Vorder- und Hinterbögen und
[Abbildung Fig. 213. Aus dem Reitersiegel des Philipp d’Alsace, Grafen
von Flandern. 1170. Nach Demay, Le costume au moyen-âge d’après
les sceaux.]
[Abbildung Fig. 214. Aus dem Reitersiegel des Pierre de Courtenay
von 1184. Nach Demay.]
rechteckig geformten Seitenblättern. Eine Eigentümlichkeit dieser
Sättel sind die nächst dem hinteren Bogen angebrachten Schenkel-
wülste, welche dazu dienten, die Schenkel des Reiters festzuhalten.
Der Übergang vom Krippen- in den schweren Küriſssattel charakte-
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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/217>, abgerufen am 24.11.2024.
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