8. Der Harnisch für den Mann in seiner Gesamtheit.
europäischen Heeren einen Harnisch getragen hatte. Es ist ein so- genannter halber, auch Pickenierharnisch genannt, und er bestand aus einer Eisenhaube, einer Brust mit Rücken, erstere mit kurzen Bein- taschen. Die Oberarme deckten bis an den Ellenbogen reichende Spangröls, die Unterarme die langen Stulpen der Handschuhe, die die Spangröls fast berührten. (Fig. 172.)
Ungeachtet der allenthalben gewonnenen Überzeugung von der geringen Brauchbarkeit des Harnisches trennte sich der Adlige nur
[Abbildung]
Fig. 171.
Halber Harnisch, gebläut mit gerissenen Strichen, des Andreas von Österreich, Kardinal, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol mit Philippine Welser (1558--1600). Helm mit abschläch- tigem Visier, Brust mit Gansbauch, weiten plumpen Schössen. Deutsche Arbeit um 1590.
Boeheim, Waffenkunde. 11
8. Der Harnisch für den Mann in seiner Gesamtheit.
europäischen Heeren einen Harnisch getragen hatte. Es ist ein so- genannter halber, auch Pickenierharnisch genannt, und er bestand aus einer Eisenhaube, einer Brust mit Rücken, erstere mit kurzen Bein- taschen. Die Oberarme deckten bis an den Ellenbogen reichende Spangröls, die Unterarme die langen Stulpen der Handschuhe, die die Spangröls fast berührten. (Fig. 172.)
Ungeachtet der allenthalben gewonnenen Überzeugung von der geringen Brauchbarkeit des Harnisches trennte sich der Adlige nur
[Abbildung]
Fig. 171.
Halber Harnisch, gebläut mit gerissenen Strichen, des Andreas von Österreich, Kardinal, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol mit Philippine Welser (1558—1600). Helm mit abschläch- tigem Visier, Brust mit Gansbauch, weiten plumpen Schöſsen. Deutsche Arbeit um 1590.
Boeheim, Waffenkunde. 11
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0179"n="161"/><fwplace="top"type="header">8. Der Harnisch für den Mann in seiner Gesamtheit.</fw><lb/>
europäischen Heeren einen Harnisch getragen hatte. Es ist ein so-<lb/>
genannter halber, auch Pickenierharnisch genannt, und er bestand aus<lb/>
einer Eisenhaube, einer Brust mit Rücken, erstere mit kurzen Bein-<lb/>
taschen. Die Oberarme deckten bis an den Ellenbogen reichende<lb/>
Spangröls, die Unterarme die langen Stulpen der Handschuhe, die<lb/>
die Spangröls fast berührten. (Fig. 172.)</p><lb/><p>Ungeachtet der allenthalben gewonnenen Überzeugung von der<lb/>
geringen Brauchbarkeit des Harnisches trennte sich der Adlige nur<lb/><figure><head><hirendition="#g">Fig</hi>. 171.</head><p><hirendition="#g">Halber Harnisch</hi>, gebläut mit gerissenen Strichen, des<lb/><hirendition="#g">Andreas von Österreich, Kardinal</hi>, Sohn Erzherzog Ferdinands<lb/>
von Tirol mit Philippine Welser (1558—1600). Helm mit abschläch-<lb/>
tigem Visier, Brust mit Gansbauch, weiten plumpen Schöſsen. Deutsche<lb/>
Arbeit um 1590.</p></figure><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#g">Boeheim</hi>, Waffenkunde. 11</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[161/0179]
8. Der Harnisch für den Mann in seiner Gesamtheit.
europäischen Heeren einen Harnisch getragen hatte. Es ist ein so-
genannter halber, auch Pickenierharnisch genannt, und er bestand aus
einer Eisenhaube, einer Brust mit Rücken, erstere mit kurzen Bein-
taschen. Die Oberarme deckten bis an den Ellenbogen reichende
Spangröls, die Unterarme die langen Stulpen der Handschuhe, die
die Spangröls fast berührten. (Fig. 172.)
Ungeachtet der allenthalben gewonnenen Überzeugung von der
geringen Brauchbarkeit des Harnisches trennte sich der Adlige nur
[Abbildung Fig. 171. Halber Harnisch, gebläut mit gerissenen Strichen, des
Andreas von Österreich, Kardinal, Sohn Erzherzog Ferdinands
von Tirol mit Philippine Welser (1558—1600). Helm mit abschläch-
tigem Visier, Brust mit Gansbauch, weiten plumpen Schöſsen. Deutsche
Arbeit um 1590.]
Boeheim, Waffenkunde. 11
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/179>, abgerufen am 26.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.