mählich höher getrieben wird. Die Schuhe nähern sich der natürlichen Fussform oder sind vorn abgekappt. (Fig. 168 und 169.) Um die- selbe Zeit bildet sich die deutsche Sturmhaube für den Landsknecht heraus, die aber auch der Adlige, teils zur Bequemlichkeit, teils um der Fusstruppe zu gefallen, trägt. Der Vornehme erscheint in Ver- bindung mit der Landsknechttruppe in der Regel in deren Harnisch gekleidet, der dann seines geringeren Gewichtes wegen, und weil er auch zu Pferde getragen wird, "Trabharnisch" hiess. Diese Trab-
[Abbildung]
Fig. 167.
Trabharnisch des Konrad von Bemelberg (1494--1567). Blank mit geätzten Rändern und figuralen Em- blemen. Landsknechthaube, Spangröls, durchbrochenes Unterarmzeug, Tapulbrust, Schösse und Latz. Arbeit der Nürnberger Plattner Wil- helm von Worms jun. (gest. 1539) und Valentin Siebenbürger. Die Ätzmalerei wahrscheinlich von Albert Glockendon. Um 1532.
I. Die Schutzwaffen.
mählich höher getrieben wird. Die Schuhe nähern sich der natürlichen Fuſsform oder sind vorn abgekappt. (Fig. 168 und 169.) Um die- selbe Zeit bildet sich die deutsche Sturmhaube für den Landsknecht heraus, die aber auch der Adlige, teils zur Bequemlichkeit, teils um der Fuſstruppe zu gefallen, trägt. Der Vornehme erscheint in Ver- bindung mit der Landsknechttruppe in der Regel in deren Harnisch gekleidet, der dann seines geringeren Gewichtes wegen, und weil er auch zu Pferde getragen wird, „Trabharnisch“ hieſs. Diese Trab-
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Fig. 167.
Trabharnisch des Konrad von Bemelberg (1494—1567). Blank mit geätzten Rändern und figuralen Em- blemen. Landsknechthaube, Spangröls, durchbrochenes Unterarmzeug, Tapulbrust, Schöſse und Latz. Arbeit der Nürnberger Plattner Wil- helm von Worms jun. (gest. 1539) und Valentin Siebenbürger. Die Ätzmalerei wahrscheinlich von Albert Glockendon. Um 1532.
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I. Die Schutzwaffen.
mählich höher getrieben wird. Die Schuhe nähern sich der natürlichen
Fuſsform oder sind vorn abgekappt. (Fig. 168 und 169.) Um die-
selbe Zeit bildet sich die deutsche Sturmhaube für den Landsknecht
heraus, die aber auch der Adlige, teils zur Bequemlichkeit, teils um
der Fuſstruppe zu gefallen, trägt. Der Vornehme erscheint in Ver-
bindung mit der Landsknechttruppe in der Regel in deren Harnisch
gekleidet, der dann seines geringeren Gewichtes wegen, und weil er
auch zu Pferde getragen wird, „Trabharnisch“ hieſs. Diese Trab-
[Abbildung Fig. 167. Trabharnisch des Konrad von Bemelberg
(1494—1567). Blank mit geätzten Rändern und figuralen Em-
blemen. Landsknechthaube, Spangröls, durchbrochenes Unterarmzeug,
Tapulbrust, Schöſse und Latz. Arbeit der Nürnberger Plattner Wil-
helm von Worms jun. (gest. 1539) und Valentin Siebenbürger. Die
Ätzmalerei wahrscheinlich von Albert Glockendon. Um 1532.]
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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/174>, abgerufen am 26.11.2024.
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